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Main-Radweg :: Etappe 5

Bad Staffelstein - Niederau - Ebensfeld - Zapfendorf - Ebing - Rattelsdorf - Breitengüßbach - Kemmern - Hallstadt - Bamberg - Viereth - Trunstadt - Roßstadt - Dippach - Eschenbach - Eltmann - Limbach - Sand - Zeil - Haßfurt (71 km)

Start:

Bahnhofstraße in Bad Staffelstein.

Strecke:

Highlight dieser Etappe ist das "Fränkische Rom", manchen besser bekannt als die "Fränkische Bierhauptstadt" - Bamberg.

Ziel:

Rathaus in Haßfurt.

Downloads:

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für Google Earth

 

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für die TOP200 (topografische Karte 1:200.000)

 

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auf der Basis der TOP200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000

 

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mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie.

Die Etappe beginnt an der abknickenden Vorfahrtstraße, mit der sogleich die Eisenbahn unterquert wird. Wenn die Vorfahrt nach rechts schwenkt, biegen Sie links ab, folgen einem Rechts-/Linksbogen und radeln sodann an den Kuranlagen vorbei. Wenn die Vorfahrt rechts abknickt, führt die Route links weiter, so daß Sie dicht an die Eisenbahn heran kommen. Dadurch fällt die Orientierung im Folgenden leicht; denn es geht nun immer dicht an der Eisenbahn entlang. Wenn die Vorfahrtstraße halbrechts weiter führt, wird geradezu der Belag schmaler, bleibt aber noch eine Weile gut, bevor sich auf freiem Feld nach schadhaftem älterem Asphalt nur dünn überasphaltierte Betonplatten anschließen. Auf diesen schwenkt die Etappe von der Eisenbahn weg und leitet zu einer kleinen Landstraße, in die Sie rechts einbiegen (Achtung: nicht in den einspurigen Feldweg rechts).

Derart kommen Sie nah an den Main heran und zweigen unmittelbar vor der Brücke links auf einen Fahrweg ab, der teils leidlich, teils gut beradelbar ist. Nach wenigen hundert Metern schließt sich eine zunächst schadhafte, später gute Asphaltbahn an, auf der es sich genüßlich durch die Wiesen nahe dem Main radelt. In die derart bald erreichte kleine Nebenstraße biegen Sie halbrechts ein und radeln auf Betonplatten nach Niederau.

Im Ort absolvieren Sie eine S-Kurve, und die Räder rollen nun auf gutem Asphalt, bald vorbei an einem Freibad nach Ebensfeld. Dort leitet die Vorfahrt durch den Ort, und Sie stoßen nach einer Brückenauffahrt auf eine andere Vorfahrtberechtigte, die gerade gequert wird. Hernach schwenkt die Route wieder dicht an die Eisenbahn heran, und Sie pedalieren auf einspurigem Asphalt bis auf die Höhe von Unterleiterbach.

Dort verschwenken Sie rechts/links und biegen dann rechts in eine kleine Nebenstraße ein, auf der es bald über den Main hinweg und danach in den zweiten Fahrweg links geht - Radhinweis vorhanden. Für ein paar hundert Meter rollen die Räder auf Schotter, danach auf etwas hoppeligem Asphalt und so bis zur Mainbrücke bei Zapfendorf. In die dortige Vorfahrtberechtigte biegen Sie rechts ein, radeln eine Weile gen Westen quer durchs Tal und zweigen unmittelbar vor einer Landstraße links auf einen einspurigen Betonplattenweg ab, der nach Ebing leitet.

Monsterbagger in Rattelsdorf, Main-RadwegIm Ort biegen Sie rechts in eine Vorfahrtstraße ein und radeln ab dem Ortsende auf einem Geh- und Radweg nach Rattelsdorf. Dabei passieren Sie bald einen Abzweig links zum Gewerbegebiet, wo u.a. der Monsterpark zu finden ist, in dem man sich auch schon mal den Rowdys widmet (siehe rechts), die zuvor Velo-Touristen belästigt haben – sehr löblich! Das kann durchaus zum Abbiegen verleiten, oder? Doch zuvor sollen Sie noch erfahren, daß der Main-Radweg an dem Abzweig vorbei geradeaus weiter führt und bald die Bundesstraße 4 gerade quert. Danach absolviert die Route einen fast 180°-Linksbogen; wenn Sie einen Abstecher in die Ortsmitte machen wollen, wählen Sie halbrechts die „Schulstraße”, um zum „Marktplatz” zu gelangen.

Rattelsdorf, 259 m ü.N.N., 2.100 Einw., gehörte (bis zur Säkularisation) jahrhundertelang der Benediktinerabtei St. Michael aus Bamberg und blieb bis heute eine kleine Marktgemeinde. Einen Blick verdient bei einem Rundgang vor allem das Ensemble rund um die Pfarrkirche. Im Monsterpark von Rattelsdorf, Main-RadwegOhne der Gemeinde zu nahe treten zu wollen, dürfte aber die Hauptattraktion von Rattelsdorf heutzutage der Monsterpark sein. Wie pflegen Hundebesitzer gern zu Passanten zu sagen, die sich von dem Tier belästigt fühlen: Der will nur spielen. Das gilt auch hier. D.h. genauer müßte man formulieren: Nicht das Monster, sondern der Mensch will spielen. Wobei der Mensch hier fast immer männlichen Geschlechts ist, was mir – mit Verlaub – zwar nachvollziehbar, aber nicht logisch erscheint.

Wie auch immer, der Fa. Seibold Erdbau ist es gelungen, einen Abenteuer- und Freizeitpark für Kinder und Erwachsene zu schaffen, der (fast) alle Herzen höher schlagen läßt – vor allem natürlich die derjenigen, die schon immer davon geträumt haben, wenigstens einmal im Leben eine echte Baumaschine selbst zu fahren. Im Monsterpark von Rattelsdorf, Main-RadwegMehr als 30 Maschinen vom 1-Tonnen-Minibagger bis zum 200 Tonnen schweren Riesenbagger können gefahren werden – und Kids dürfen bereits ab 5 Jahren den 3-Tonnen-Bagger steuern. Und außerdem kann man sich im angeschlossenen Ersten Deutschen Baumaschinenmuseum darüber informieren, wie die Vorgänger der heutigen Monster aussahen und funktionierten. Wer nun ganz wild darauf ist, den Monsterpark zu besuchen, sollte erstens die Öffnungszeiten beachten (fr 14-18 h sowie sa & so 10-18 h), zweitens, daß nur samstags gebaggert wird, und drittens, daß wer fahren will, vorher reservieren und zahlen muß – mehr erfahren Sie unter www.monsterbagger.de.

Rattelsdorf, Mainradweg Markt Rattelsdorf, Grabenstraße 26, 96179 Rattelsdorf, Fon 09547 / 92220, Fax 09547 / 7522, E-Mail info@markt-rattelsdorf.de, Internet www.markt-rattelsdorf.de.

Die Etappe führt mit einem Links-/Rechtsschwenk am Sportplatz entlang und sodann mit einem weiten Bogen noch eine Weile etwas von der B 4 entfernt, nähert sich ihr dann aber, bevor Sie arg nah der zahlreichen Kfz auf einem Geh- und Radweg radeln müssen. Ich wünsche Ihnen Rückenwind, dann läßt sich dieses Teilstück schnell hinter sich bringen; denn wirklich angenehm ist es so nah an der Bundesstraße nicht.

Nach einer Weile wechselt der Weg auf die andere Seite der B 4, um danach die B 173 zu unterqueren und zu einer Kreuzung zu leiten. Sie queren gerade und wechseln bei der nächste Brücke auf die Fahrbahn, weil auf dieser Seite der Geh- und Radweg endet. Damit sind Sie in Breitengüßbach und radeln auf der Straße bis zu einer beampelten Kreuzung. Dort knickt die Route rechts ab, führt bei der nächsten Möglichkeit links in die „Baunacher Straße” und versetzt dann mittels der „Austraße” rechts/ links in die „Bühlstraße”.

Danach fällt die Orientierung wieder leicht; denn die Route folgt einfach geradezu dem Straßenverlauf zum Ortsende, ab wo die Räder auf Schotter rollen und erneut die B 173 unterquert wird. Im bald erreichten Kemmern schwenkt die Route nach links und knickt sofort danach rechts ab („Am Sand”), bevor es kurz darauf links in den „Schlehenweg” geht, der zur querenden „Breitengüßbacher Straße” führt. Rechts in diese einbiegend folgt ihr die Etappe bis zur Kirche, wo Sie - mit kleinem Schlenker - die Fahrtrichtung halten und sodann der „Mainstraße” folgen.

In die alsbald erreichte abknickende Vorfahrtstraße 'biegen' Sie geradeaus ein und zweigen nach dem folgenden Linksbogen rechts ab, um nun kurz nahe dem Fluß zu radeln. Erst ist der Asphalt noch breit, wird später aber schmaler und ist teilweise sogar so schmal, daß er mit zweirädrigen Anhängern mal gerade so eben und eben befahrbar ist. Aber dafür geht es lauschig durch die Auen, Wiesen und Felder nach Hallstadt.

Am Bebauungsrand biegen Sie kurz nacheinander erst halbrechts, dann rechts auf nun einspurigen Asphalt ab und radeln parallel zu einem Graben, bis es automatisch links über diesen hinweg in den Ort geht. Geradeaus - vorbei an einem kleinem Schloß - führt die Etappe zu einer Vorfahrtstraße, in die Sie links einbiegen, um sie gleich bei der nächsten Möglichkeit nach halbrechts wieder zu verlassen („Tiergarten”).

Geradezu schließt sich die „Bachgasse” an, die zur nächsten Vorfahrtberechtigten leitet, mit der Sie ein klein wenig rechts/links versetzen, um sodann der „Seebachstraße” zu folgen. Diese schwenkt nach einer Weile mit der Vorfahrt nach links, und Sie biegen kurz vor der beampelten Kreuzung mit der B 4 gemäß Radhinweis rechts ab. Wenige Meter weiter geht es links/rechts unter der B 4 hindurch, sodann mit einem Schlenker zur A 70 und auch unter ihr hindurch, bevor Sie große gelb-schwarze Hinweise rechts nach Bamberg ignorieren; denn für den Main-Radweg hat man sich eine verkehrsärmere Führung ausgedacht.

Sie fahren also geradeaus und damit durch eine Kleingartensiedlung, erst auf Betonsteinpflaster, dann Asphalt, und nähern sich derart einer Bahnstrecke. Vor dieser schwenken Sie nach links, überqueren sie sodann und zweigen an der alsbald erreichten T-Kreuzung rechts ab, um nun wieder auf Betonsteinpflaster durch eine Laubenpiepersiedlung zu fahren. Nach einem Rechtsbogen folgt die Querung des nächsten Schienenstrangs, woraufhin Sie auf die vorfahrtberechtigte „Coburger Straße” stoßen.

In diese biegen Sie links ein und radeln auf dem Geh- und Radweg eine ganze Weile, bevor sich geradezu die „Ludwigstraße” anschließt. Noch vor dem Bahnhof biegen Sie gemäß Radhinweis „Bamberg - Mitte” rechts in die „Klosterstraße” ab. Nun schlagen Sie noch ein paar Haken - alles sehr solide beschildert - und gelangen schließlich auf die „Kettenbrücke”, mittels der Sie den Main-Donau-Kanal überqueren und geradezu in die Fußgängerzone gelangen. Vorbei am Neuen Rathaus und der Kirche St. Martin geht es mit einem allmählichen Linksbogen zum „Obstmarkt”, wo Sie die Fahrbahn gerade queren, um weiter durch die Fußgängerzone zum Alten Rathaus zu schieben, welches sich gut als Dreh- und Angelpunkt für eine Stadtbesichtigung eignet und ein äußerst beliebtes Fotomotiv darstellt.

Altes Rathaus in Bamberg, Main-RadwegBamberg, 262 m ü.N.N., 71.000 Einw., läßt sich durchaus gern als „Fränkisches Rom” bezeichnen, da es auf sieben Hügeln erbaut wurde. Immerhin gibt es auch insofern eine Parallele, als daß Bamberg für fast acht Jahrhunderte Sitz mächtiger Bischöfe war, die die Stadt nahezu willkürlich beherrschten. Das fiel diesen recht leicht, hatte sie doch der Bistumsgründer Kaiser Heinrich II. 1007 mit sehr umfangreichem Grundbesitz (von Kärnten bis zur Wetterau) ausgestattet.

Dom in Bamberg, Main-RadwegDie günstige finanzielle Basis genügte nicht nur, um 1088 den Bischofssitz zu befestigen, sondern auch den Kaiserdom, dessen Vorläufer durch Brand vernichtet worden war, in der Rekordzeit von gut 25 Jahren zu errichten. 1237 wurde er geweiht und war in eine künstlerische Umbruchzeit gefallen. Da von Osten nach Westen gebaut wurde, ist der Übergang vom spätromanischen zum frühgotischen Stil noch heute gut erkennbar. Bemerkenswert ist auch die Innere Ausstattung, zu der neben dem Hochgrab von Kaiser Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde (von T. Riemenschneider 1499-1513 geschaffen) und dem Grab von Papst Clemens II. (dem einzigen Papstgrab in Deutschland) auch der Bamberger Reiter zählt, der als das früheste Reiterstandbild seit der Antike gilt.

Bamberger Reiter, Main-RadwegEinen herben Schlag versetzte die Reformation dem Bistum, da es rund 2/3 seiner Pfarreien verlor. Aber immerhin blieb die Stadt vom Dreißigjährigen Krieg weitgehend verschont. Entsprechend erholte sich das Gemeinwesen rasch, wurde mit Kriegsende 1648 schon eine Akademie gegründet (die 1773-1802 sogar Universität war) und erlebte Bamberg bis zur Mitte des 18. Jh. seine höchste Blüte, mit der die barocke Umgestaltung einherging. 1803 wurde das Bistum säkularisiert und fiel an Bayern, wurde aber - sozusagen zum Ausgleich - 1818 zum Erzbistum erhoben.

Für den Start eines Stadtrundgangs bietet sich das Alte Rathaus an, das seine einzigartige Lage zwischen zwei Brücken der ehemaligen Grenze zwischen dem Reich der Bischöfe (der sog. Bergstadt) und dem der Bürger (der sog. Inselstadt) verdankt. Die Handwerker und Kaufleute durften nämlich nur zu einem kleinen Teil westlich der Linken Regnitz siedeln, die Mehrheit wurde auf die Insel zwischen den beiden Flußarmen verwiesen. Schließlich waren die westlich anschließenden Hügel schon von den Bischöfen besetzt, deren Hauptgebäude sich am Domplatz konzentrieren (um dorthin zu gelangen, folgen Sie einfach vom Alten Rathaus der „Karolinenstraße” und deren Rechtsknick). Neue Residenz in Bamberg, Main-RadwegIn der Alten Hofhaltung (1571-76 erbaut) wurde es den Kirchenherren sehr bald zu eng, und so ließen sie sich 1697-1703 die weit repräsentativere Neue Residenz errichten. Während die Alte Hofhaltung heute das Historische Museum beherbergt (Kunst- und Kulturgeschichte Bambergs und der Region, geöffnet Mai-Okt. di-so 9-17 h, Eintritt 3,00 €), können in der Neuen Residenz die bischöflichen Prachträume besichtigt und die Staatsgalerie besucht werden (geöffnet April-Sept. tägl. 9-18 h, übrige Zeit 10-16 h, Eintritt 4,00 €).

Wer noch mehr aus der Schatztruhe der Bischofsstadt sehen möchte, gehe in das Diözesanmuseum, das sich unmittelbar am Dom befindet, und begutachte dort zum Beispiel Textilien aus dem Papstgrab, Kaisermäntel etc. (geöffnet di-so 10-17 h, Eintritt 3,00 €). Wer mehr den leiblichen Genüssen zugetan ist, folgt vom „Domplatz” der „Oberen Karolinenstraße” und der sich rechts anschließenden „Michaelsberger Straße” zur gleichnamigen einstigen Benediktinerabtei. Denn die Mönche beschäftigten sich natürlich nicht nur mit Glaubensfragen, sondern u.a. auch mit dem Bierbrauen, weshalb stilecht in ihrer ehemaligen Klosterbrauerei das Fränkische Brauereimuseum untergebracht ist (geöffnet April-Nov. mi-so 13-17 h, Eintrii 2,00 €).

Wenn Sie darob auf den Geschmack kommen sollten, reizt Sie vielleicht das Angebot der Tourist-Information namens BierSchmeckerTour®. BierSchmeckerTour® in Bamberg, Main-RadwegFür 24 € erhalten Sie dort neben Bier-Devotionalien einen detaillierten Führer durch die fränkische Bierhauptstadt – mit immerhin noch zehn Privatbrauereien (und weiteren 90 im Umland) – und vor allem vier bzw. fünf Gutscheine für jeweils 0,5 Liter Bier in Brauereigaststätten. Vier oder fünf? Was denn nun? Gemach, gemach: Sie werden schon nicht verdursten; im Übrigen hängt dies schlicht davon ab, ob Sie die Brauereien links oder rechts der Regnitz besuchen wollen. Alles klar? Na, dann Prost!

Wenn vom Bamberger Bier die Rede ist, darf der Hinweis auf die 'Keller' nicht fehlen, denn die Bamberger trinken ihr Bier am liebsten auf den Kellern, die vor allem am Kaulberg und am Stephansberg (südwestlich und südlich des Alten Rathauses) zu finden sind. Dies beruht auf einer früheren Brauordnung, gemäß der nur zwischen „Michaeli und Georgi” (für Fischköppe wie mich: 29.9. bis 23.4.) gebraut werden durfte. Um auch in den Sommermonaten Bier ausschenken zu können, mußte dieses also vorab gebraut und vor allem gekühlt werden, wozu man Keller in die Felsen schlug und die Fässer mit Eis bedeckte, das man im Winter in Seen und Flüssen gewann. Auf einem Keller in Bamberg, Main-RadwegDa die Brauer die Felsen zwecks Beschattung mit Roßkastanien bepflanzten (dichtes Laub, flache Wurzeln), entstand so nebenher ein lauschiges Plätzchen, das an schönen Sommerabenden für einen direkten Ausschank geradezu prädestiniert war. Das konnte den übrigen Wirten, also denen, die nicht selbst brauten, nicht gefallen, weshalb eines Tages König Ludwig I. (1786-1868) einen Kompromiß vorgeschlagen haben soll, gemäß dem in den provisorischen Biergärten keine Speisen zum Verzehr angeboten werden durften. Tja, und was hat es genützt? Nichts! Vielmehr bringen die Bamberger noch heute ihre eigenen Brotzeiten mit, und kein Wirt wird jemals daran Anstoß nehmen.

Museum Kutz in Bamberg, Main-RadwegWegen der Begeisterung für das Bamberger Bier soll aber nicht unterschlagen werden, daß die Stadt noch weit mehr zu bieten hat, z.B. insgesamt 15 Museen und darunter so spezielle wie das Museum Kutz - Kommunikationstechnik und -geschichte. Die private Sammlung erläutert anhand von über 3.000 Exponaten die Entwicklung der menschlichen Kommunikation sowie Datenverarbeitung und steht unter dem Motto „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Zukunft nicht verstehen” - Konfuzius, 551-479 v.u.Z (Am Kranen 12a - nordwestlich des „Obstmarkts” - geöffnet fr 14-17 h, Eintritt frei).

BambergCard, Main-RadwegWenn Sie die Teilnahme an einer Stadtführung erwägen, empfiehlt sich der Kauf einer BAMBERGcard für 8,50 €, da sie nicht nur eine zweistündige Stadtführung, sondern u.a. auch die kostenlose Benutzung der Stadtbusse sowie den kostenlosen Besuch von fünf Museen einschließt. Dazu zählt übrigens auch das Levi-Strauss-Museum, welches allerdings gut 15 km südöstlich der Innenstadt im Ort Buttenheim zu finden ist, weshalb Sie entweder einen Ausflug entlang des Regnitz-Radweges unternehmen oder sich der Bahn anvertrauen müssen.
Levi-Strauss-Museum in Buttenheim bei Bamberg, Main-Radweg
Nun werden Sie sich vielleicht fragen, warum dort dieses Museum ist. Ganz einfach: Dort ist Levi Strauss geboren, und 1987 kaufte die Gemeinde sein Geburtshaus, um es nach einer aufwändigen Renovierung dem Museum zur Verfügung zu stellen, das 2000 eröffnete. Es widmet sich neben dem Leben von Levi Strauss natürlich vor allem der Geschichte der Jeans von den Anfängen als robuste Hose für Goldgräber bis zum Kultobjekt heute. Und das können Sie im angeschlossenen Museumsshop auch gleich erwerben, und zwar di & do 14-18 h sowie sa & so 11-17 h – weitere Infos unter www.levi-strauss-museum.de.

Bamberg, Mainradweg Tourismus & Kongress Service, Geyerswörthstraße 3, 96047 Bamberg, Fon 0951 / 2976200, Fax 0951 / 2976222, E-Mail touristinfo@bamberg.info, Internet www.bamberg.info.

Die Etappe setzt sich jenseits des Alten Rathauses fort, wo Sie alsbald rechts abbiegen, sogleich die nächste links wählen („Dominikanerstraße”) und dieser mit einem Rechtsbogen folgen. Sie ist dort Einbahnstraße in Gegenrichtung, und entweder halten Sie es wie viele Einheimische und fahren trotzdem auf der Fahrbahn (eine Aufforderung zur Begehung einer Ordnungswidrigkeit?) oder Sie schieben das kurze Stück bis zur rechts abzweigenden „Kasernstraße”, die direkt an die Regnitz leitet.

Damit liegen die Orientierungsprobleme auch schon hinter Ihnen, denn die Route verläuft nun beständig an der Regnitz entlang, wofür ein Geh- und Radweg geboten wird, so daß Sie ungestört von Kfz die Stadt verlassen können - akustisch allerdings beeinflußt von der nahe verlaufenden Straße. So geht es vorbei am rechter Hand gelegenen, gar nicht mal so kleinen Hafen von Bamberg und später unter der B 26 her, bevor Sie zur Mündung der hier ehemaligen, weil zum Main-Donau-Kanal ausgebauten Regnitz in den Main kommen. Verpassen können Sie diese Stelle nur schwerlich; denn ein großes Schild links des Weges klärt darüber auf, daß hier der Kilometer Null des Main-Donau-Kanals und der Kilometer 389 des Mains erreicht ist - tja, so weit hat es der Main noch bis zur Mündung in den Rhein.

Wegen des bald folgenden Gewerbegebiets werden Sie vom Fluß weg und an die B 26 heran gelenkt, um dort dem breiten Geh- und Radweg vorbei an den Betrieben nach Viereth zu folgen. Im Ort radeln Sie direkt am Kantstein entlang, um in der Ortsmitte bei einem beampelten Übergang auf die andere (südliche) Seite der Straße zu wechseln, wo wieder ein Geh- und Radweg zur Verfügung steht, auf dem es schnurstracks nach Trunstadt geht.

Dort rollen die Räder auf der Straße durch den Ort, bevor Sie danach wieder auf einen Geh- und Radweg parallel zur Bundesstraße gelangen. In Roßstadt wiederholt sich das Spiel, also hinein in den Ort, geradewegs hindurch und dann wieder auf den Geh- und Radweg. Das Gleiche gilt für Dippach und das folgende Eschenbach. Erst in Eltmann endet der Geh- und Radweg auf dieser Straßenseite, und Sie wechseln auf die gegenüberliegende, um dort bald mit einem Rechtsschwenk direkt an den Main zu kommen.

Vorbei am Schloß und unter der Mainbrücke hindurch fahren Sie bis zu einer kleinen Vorfahrtstraße, in diese rechts, absolvieren sofort einen Linksbogen und verlassen wenige Meter weiter gemäß großem Radhinweis die Straße mit einem Versatz nach rechts, um wieder dem Weg am Fluß zu folgen. Bald darauf wird die A 70 unterquert und danach Limbach erreicht, wo Sie auf der Höhe des westlichen Schleusentors wegen einer Auffahrt kurz einen Haken schlagen müssen, um weiter nahe dem Fluß radeln zu können.

Aber nur noch ein kurzes Stück; denn dann schwenkt der Weg nach links. Die Route knickt bei ein paar Häusern links ab, um sogleich die kleine Landstraße zu überqueren und dort rechts dem Geh- und Radweg zu folgen. Es ist nun nur noch ein kurzes Stück bis zur Wallfahrtskirche, an der vorbei der Radweg mit ein paar sanften Wellen weiter nach Sand leitet. Dort wechseln Sie auf die Fahrbahn und rollen sanft abwärts in die Ortsmitte, um rechts nach Zeil abzubiegen. Mit ein paar Schlenkern geht es weiter abwärts durch den Ort in die Mainniederung, wo ab dem Ortsende wieder ein Geh- und Radweg zur Verfügung steht. Direkt nach der Mainbrücke queren Sie eine Straße gerade und wechseln sogleich auf die Fahrbahn, weil der Radweg endet.

In Zeil radeln Sie geradeaus bis zu einer Vorfahrtstraße, biegen links in diese ein und fahren sanft ansteigend durch die Ortsmitte.

Zeil am Main, Main-RadwegZeil am Main, 226 m ü.N.N., 6.000 Einw., 1018 erstmals urkundlich erwähnt, Stadtrechte seit 1379, liegt am Übergang von Bier- nach Weinfranken und bietet mit einem Weinwanderweg, dem Abt-Degen-Steig, eine gute Gelegenheit, sich mit dem hier seit rund 1000 Jahren betriebenen Weinanbau zu beschäftigen. Der Weinwanderweg verläuft entlang der Hänge von Schmachtenberg nach Steinbach und verdankt seinen Namen dem Zeiler Alberich Degen, der 1665 als Abt des Zisterzienserklosters Ebrach die Silvanerrebe in Franken eingeführt hat.

Unter der Voraussetzung, daß Sie an einem Sonntag in Zeil weilen oder daß Sie zuvor einen Termin vereinbart haben und vor allem daß Sie genügend Zeit mitgebracht haben, sollten Sie - auch wenn Sie kein Experte sind - einen Besuch im Zeiler Foto- und Filmmuseum erwägen. Das 1993 eröffnete Museum zeigt die umfangreiche Privatsammlung des Zeiler Arztes Gerhard Binder, der tausende von Exponaten zur Geschichte der Fotografie zusammengetragen und thematisch aufbereitet hat. Dabei werden nicht nur alle Aspekte der Fotografie 'beleuchtet', sondern auch das Kino und die 3D-Technik behandelt. Ergänzt wird die Ausstellung um die wohl größte Fotonippessammlung der Welt, so daß jung und alt gleichermaßen ihren Spaß haben dürften - Schulring 2, geöffnet so 13-17 h oder nach Vereinbarung unter Fon 09524 / 7460 oder E-Mail info@zeiler-fotomuseum.de; weitere Infos unter www.zeiler-fotomuseum.de.

Zeil am Main, Mainradweg Tourist-Information, Marktplatz 5, 97475 Zeil am Main, Fon 09524 / 949-77, Fax 09524 / 949-49, E-Mail info@zeil-am-main.de, Internet www.zeil-am-main.de.

Bald nach dem westlichen Stadttor beginnt kurz vor einem Kreisverkehr rechter Hand wieder ein Geh- und Radweg, den Sie wählen, um schnurstracks auf dem gut beradelbaren Asphalt entlang der B 26 nach Haßfurt zu fahren. Oberes Tor in Haßfurt, Main-RadwegIn der Stadt angelangt halten Sie sich an der ersten beampelten Kreuzung geradeaus (was jenseits einen kleinen Schlenker des Geh- und Radwegs einschließt) und radeln bis zur zweiten beampelten Kreuzung. Dort wird die B 26 gequert, und Sie passieren ein großes Möbelhaus, bevor die Vorfahrt links abknickt und die Etappe rechts in die „Augsfelder Straße” abzweigt.

Mit einem Links-/Rechtsschwenk unterqueren Sie die Bahnlinie und radeln bequem auf der Fahrbahn bis auf die Höhe der Ritterkapelle (s.u.), wo Sie links zum Oberen Tor abzweigen. Dort schließt sich geradezu eine Einbahnstraße in Gegenrichtung an, doch dürfen Radler sie auch in dieser Richtung nutzen, so daß Sie legal in die Innenstadt und damit zum Rathaus fahren können, wo diese Etappe endet.

Ritterkapelle in Haßfurt, Main-RadwegHaßfurt, 224 m ü.N.N., 14.100 Einw., wurde ursprünglich östlich der heutigen Altstadt gegründet, doch im 13. Jh. unter den Staufern planmäßig erweitert, was noch heute am regelmäßigen Stadtgrundriß erkennbar ist. Mit der Erweiterung erfolgte auch sogleich die Vergabe der Stadtrechte, so daß dem aufstrebenden Gemeinwesen nichts mehr im Wege stand. Es dauerte allerdings noch bis zum Jahr 1380, bis eine Brücke gebaut und damit die Gunst der Lage am Main genutzt wurde. Sodann ging es den Haßfurtern so gut, daß parallel an gleich zwei großen Kirchen gebaut werden konnte: der Stadtpfarrkirche am Markt und Altes Rathaus in Haßfurt, Main-Radwegder Ritterkapelle unweit östlich des Oberen Tores, das Sie schon passiert haben.

Die Ritterkapelle heißt nicht umsonst so, denn sie wurde wohl von einer Bruderschaft aus Geistlichen und Adeligen gestiftet und mit immerhin 276 Adelswappen verziert. Wer sich der Wappenkunde (Heraldik) widmen möchte, dürfte hier sein Vergnügen haben. Der Bau des Alten Rathauses, in dem sich heute das Verkehrsamt befindet, wurde übrigens 1514 begonnen - allerdings erfolgten im 18. & 19. Jh. diverse Umbauten. Chic ist es - wie im übrigen die ganze Altstadt - aber allemal.

Haßfurt, Mainradweg Verkehrsamt, Hauptstraße 5, 97437 Haßfurt, Fon 09521 / 688227, Fax 09521 / 688280, E-Mail info@hassfurt.de, Internet www.hassfurt.de.

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