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Ostseeküsten-Radweg SH :: Etappe 5
Hohwacht – Sehlendorf – Schloß Weißenhaus – Weißenhäuser Strand – Damnau – Oldenburg – Kröß – Wandelwitz – Heiligenhafen – Lütjenbrode (42 km)
Start: |
Strandstraße in Hohwacht. |
Strecke: |
Diese Etappe verläuft – meist abseits der Küste – durch eine sanftwellige Landschaft. |
Ziel: |
Bahnhofstraße in Lütjenbrode. |
Downloads: |
kml-Datei |
für Google Earth |
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gpx-Datei |
für GPS-Geräte/Kartenprogramme |
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ovl-Datei |
für die TOP 50/TOP 200 (topografische Karte 1:50.000/1:200.000) |
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auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000 |
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pdf-Datei |
mit Streckenbeschreibung sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten, Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie etc. |
Von Hohwacht aus radeln Sie zunächst auf teils grobem Schotter zum hier abgebildeten,
mit Rampen versehenen Steg über die Nessendorfer Mühlenau, die die letzte Verbindung zwischen dem Sehlendorfer Binnensee und der Hohwachter Bucht darstellt. Die Rampen sind übrigens breit genug für Kinderanhänger, so daß Sie auch mit einem solchen alsbald das östliche Ende des Sees passiert haben werden, bevor es rechts auf einem Geh- und Radweg sanft ansteigend nach Sehlendorf geht.
Im Ort knickt der Ostseeküsten-Radweg in einer Rechtskurve links ab und leitet auf gutem, 1½spurigem Asphalt durch die Agrarlandschaft. Derart kommen Sie zur B 202 und biegen links in deren jenseitigen Geh- und Radweg ein. Wie viel Höhe Sie zuvor gewonnen haben, merken Sie, wenn es bald abwärts nach Döhnsdorf geht, bevor Sie Friederikenhof passieren und bald darauf links abbiegen – Radhinweis vorhanden. Derart kommen Sie an die Ostsee zurück, radeln durch ein Wäldchen und passieren sodann die Zufahrt zum Schloß Weißenhaus, welches nach umfangreicher Sanierung 2013 als Grand Village Resort & Spa am Meer neu eröffnet.
Durch ein Naturschutzgebiet rollen die Räder weiter auf Asphalt, bevor Sie an eine Gabelung gelangen und die rechte Möglichkeit wählen, um den Deich zu überqueren. Es mag verlockend sein, geradeaus weiter zu fahren, aber dann müssen Sie sich später einen Weg durch das Ferienzentrum Weißenhäuser Strand suchen, was zumindest in der Hochsaison nicht leicht fallen und vor allem nicht gern gesehen wird.
Entlang des sich linker Hand anschließenden Truppenübungsplatzes steigt die Strecke ganz allmählich an, und Sie radeln noch eine Weile weiter auf dem eher weniger guten Geh- und Radweg, bis die Route in Damnau rechts abknickt und durch den Ort leitet. Danach kreuzen Sie die zuvor begleitete Straße gerade und schlagen noch einen Bogen, bevor die Autobahn A 1 überquert wird. Jenseits halten Sie sich links und folgen der Straße namens Langer Segen hinein nach Oldenburg, wo Sie alsbald den großen Parkplatz des Museumshofs erreichen.
Der Hof bietet sich natürlich für eine Pause an, da aber auch die Altstadt sehenswert ist, folgt hier zunächst die Beschreibung des Weges dorthin: Sie fahren weiter auf dem Langen Segen bis zu einer T-Kreuzung, biegen rechts ab und radeln auf der Burgtorstraße bis zum Hopfenmarkt, der halbrechts zum Markt leitet.
Oldenburg, 12 m ü.N.N., 9.600 Einw., entstand an der schmalsten Stelle des früher schiffbaren Oldenburger Grabens, der die Lübecker und Hohwachter Bucht verbindet. Wie attraktiv diese Lage war, zeigt der bis zu 18 m hohe Ringwall der Slawen unweit nördlich des Marktes. Noch ein Stück weiter nördlich liegt der schon erwähnte Museumshof mit dem Wallmuseum und dem Gildemuseum. Das Wallmuseum informiert über die Einwanderung der Slawen nach Ostholstein, über die Befestigungstechnik der Burganlage sowie über die Kultur dieses Volkes. Dazu zählt auch die Entwicklung der frühen städtischen Siedlungen, was anhand eines rekonstruierten Stadtteils erläutert wird. Im angrenzenden Wallsee liegt die Starigard, der Nachbau eines slawischen Handelsschiffes.
Den würdigen Rahmen des Museums bilden geborgene und wiederaufgebaute Bauernhäuser aus dem 18. & 19. Jh., so daß es quasi gleichzeitig ein Freilichtmuseum ist. Dazu gehören z.B. eine historische Rosensammlung, ein Backhaus, wo mehrmals jährlich traditionell gebacken wird, und das schon erwähnte Gildemuseum der St. Johannis Toten- und Schützengilde von 1192. Öffnungszeiten April-Okt. di-so 10-17 h, mehr erfahren Sie unter www.oldenburger-wallmuseum.de.
Apropos St. Johannis: Oldenburg darf sich rühmen, daß die St.-Johannis-Kirche die erste große romanische Backsteinbasilika Norddeutschlands ist, da sie bereits zwischen 1156 und 1160 erbaut wurde (Fotos oben und rechts: Trinsath). Schon seit 968 war Oldenburg Sitz eines Bistums, verlor diesen aber – wie passend – zur Fertigstellung der Kirche 1160 an Lübeck. Infolge der Verarmung der ansässigen Bevölkerung fanden in und an der Kirche in den nächsten Jahrhunderten keine Veränderungen statt. Allerdings ging bei einem großen Stadtbrand 1773 die Innenausstattung verloren, so daß heute nur mehr die altehrwürdigen Mauern aus der Entstehungszeit erhalten sind.
Tourist-Information,
Göhler Straße 56, 23758 Oldenburg in Holstein,
Fon 04361 / 5083913, Fax 04361 / 5083928,
E-Mail kontakt@kultour-oldenburg.de,
Internet www.kultour-oldenburg.de.
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Die Eiligen werden die Innenstadt auf dem direkten Weg gen Norden verlassen wollen; den anderen empfehle ich, vom Markt der Wallstraße nach Nordwesten zu folgen, so daß Sie an der St.-Johannis-Kirche vorbei kommen. Auf ihrer Höhe biegen Sie rechts ab und radeln (oder vielleicht besser schieben) hinauf zum Ringwall. Ihn geradewegs durchquerend geht es auf der anderen steil abwärts, wo Sie sich links halten. Alsbald
wird ein Weg mit Tick links gequert, um bei der nächsten Möglichkeit rechts abzuzweigen. Damit befinden Sie sich beim Oldenburger Wallmuseum und können die Fahrt nach einem Besuch über den Parkplatz hinweg und rechts in den Langen Segen einbiegend fortsetzen.
Der Ostseeküsten-Radweg folgt der Burgtorstraße gen Norden alsbald über die Autobahn A 1 hinweg. Achtung: Lassen Sie sich zuvor nicht von einem Radhinweis nach Heiligenhafen irritieren, der rechts in eine Parkanlage lenkt! Durch die Agrarlandschaft geht es vorbei an Kröß, bevor Sie bei der nächsten Möglichkeit links abbiegen. Nahezu unbehelligt von Kfz radeln Sie nach Wandelwitz, zweigen dort rechts ab und fahren bis zu einer T-Kreuzung. Es geht links und damit weiter Richtung Küste. Aber noch weit vorher knickt die Etappe rechts ab und führt vorbei am schicken Gut Johannistal auf einer schmalen Asphaltbahn durch die sanftwellige Landschaft; ach, so macht das Radeln Spaß.
Unmittelbar am Ortsrand von Heiligenhafen leitet der Ostseeküsten-Radweg nach links, und Sie folgen dem alten Asphaltband alsbald nach Westen. Ein Umweg gewiß, aber auch schön zu fahren. An einer Kreuzung zweigen Sie rechts ab und radeln sodann auf einem Schotterweg durch die Niederung, in der sich urtümliche Rinder wohlzufühlen scheinen. Nicht zu übersehen ist dabei der Ostsee-Ferienpark, eine Betonburg aus den 70er Jahren. Fast auf ihrer Höhe leitet die Route links auf den riesigen Parkplatz und dann mit einem Rechts-/Linksbogen um die Trabantensiedlung herum. Wenn die Straße kurz vor dem Binnensee nach rechts abknickt, halten Sie sich links und beachten bitte bei höherem Fußgängeraufkommen, daß auf der dortigen Promenade das Schieben des Drahtesels angesagt ist.
Über eine kleine Brücke kommen Sie auf die Halbinsel Steinwarder und folgen dort der Straße halbrechts an zahlreichen Apartmenthäusern vorbei. Wenn die Bebauung endet, geht es weiter entlang des Binnensees und so bald mit einem Rechtsschwenk zum alten Kern von Heiligenhafen. An der dort erreichten beampelten Kreuzung führt der Ostseeküsten-Radweg links weiter, doch zuvor bietet sich ein Abstecher in die Innenstadt an, weshalb Sie sich geradeaus – Tick rechts – halten sollten (Brückstraße).
Glücklicherweise haben die Bürger von Heiligenhafen, 7 m ü.N.N., 9.200 Einw., Humor, wie ein kleiner Spruch über dem Eingang des Rathauses zeigt: „Hilligenhaven, seggt se, is man lütt. Un an'n Radhus, seggt se, hängt 'en Bütt. Un de Schiffohrt drievt se dor mit Macht. Hebbt twe Böd, seggt se, un 'en Jacht.“ Und ohne diesen Humor wäre es wohl auch kaum zu ertragen, daß die Stadt mehr Gästebetten als Einwohner hat. Wobei es hilfreich ist, daß die Stadt quasi geteilt und die Masse der Touristen auf dem Steinwarder untergebracht ist, während die Bürger sozusagen 'an Land' leben.
Dies ist auch insofern von Vorteil, als daß jeder Besucher seinen Vorlieben frönen kann. Wer Trubel sucht, wird im Ferienpark und am Strand glücklich; wer lieber durch ein schnuckeliges Kleinstädtchen spaziert, geht in die Altstadt; und wer die Nähe zur Natur sucht, begibt sich auf den Graswarder. 'Warder' ist eine altdeutsche Bezeichnung für 'Landzunge' und die entstand hier und wächst noch immer, weil weiter westlich durch die Strömung Land abgetragen und hier angelagert wird – noch Anfang der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war der Graswarder eine Insel. Und während der Graswarder noch vor 100 Jahren als Badeparadies genutzt wurde; steht er heute unter Naturschutz. Alles Wissenswerte erfahren Sie bei einer der Führungen, die von Ostern bis Okt. täglich 10.30 & 15.00 h angeboten werden, und im Internet unter www.graswarder.de.
Tourismus-Service,
Bergstraße 43, 23774 Heiligenhafen,
Fon 04362 / 90720, Fax 04362 / 3938,
E-Mail tourist-info@heiligenhafen.de,
Internet www.heiligenhafen-touristik.de.
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Nach dem Stadtbesuch setzen die Fahrt an der oben genannten beampelten Kreuzung mit der Brückstraße fort und folgen rechts den Straßen Am Strande, Kiekut und Hafenstraße bis zu einem Kreisverkehr. Dort halten Sie sich geradeaus und zweigen bei der nächsten Möglichkeit mit Radhinweis links ab in die Straße Am Ufer. Kurz darauf versetzt die Route sanft links/rechts, und Sie folgen dem Asphaltband, bis sich geradezu zwei Schotterwege anschließen, von denen Sie den rechten wählen. Nur wenige Meter weiter passieren Sie einen Weg rechts mit Stufen und kurz darauf einen ohne. Den zweiten wählen Sie und radeln hinauf zu einer ehemaligen Bahntrasse, auf der Heiligenhafen ohne Orientierungsprobleme verlassen wird.
Automatisch gelangen Sie auf den asphaltierten Geh- und Radweg an der Kreisstraße K 42 und folgen ihr unter der Bundesstraße B 207 hindurch hinein nach Lütjenbrode, wo Sie mit der Vorfahrt links abbiegen und schnurstracks durch den Ort fahren. Exakt beim letzten Haus rechter Hand der Straße endet die Etappe auf der Höhe des Hinweises „Rad- und Wanderweg Großenbrode“.
© 2013 by Velo-Touring
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