Velo-Touring in Eckernförde Velo-Touring in Glücksburg Velo-Touring in Schönberger Strand
Velo-Touring
Velo-Touring in Eckernförde Velo-Touring - Bed & Breakfast Velo-Touring auf Fehmarn

Standort :: Startseite :: Blog :: Streckenrecherche Ostseeküsten-Radweg Schleswig-Holstein - Anreise am 26.09.12

Startseite

Blog: Streckenrecherche Ostseeküsten-Radweg Schleswig-Holstein - Anreise am 26.09.12

Wie gewohnt möchte ich mit dem Zug anreisen, und die Abfahrt am Bahnhof Berlin Südkreuz ist für kurz nach 8 h vorgesehen, für mich eigentlich zu früh und dann quatscht mich auf dem Bahnsteig auch noch eine Frau dußlig an: „Ach, kann man das Fahrrad im Zug mitnehmen? Fahren Sie auch nach Sylt? ...“ Hernach habe ich aber Glück, genauer meine Ruhe, da sie in irgendeinem Abteilwagen verschwindet und ich mich in das Bistro zurückziehe.

Auf der Fahrt bis nach Büchen läßt sich die Sonne immer mal wieder sehen, aber dann wird es dunkler und dunkler und in Aumühle regnet es, erst weniger, dann immer mehr. Das betrifft mich insofern, als daß ich dort aussteige, um in die Vierlande, genauer nach Hamburg-Curslack zu radeln, wo ich mich bei der örtlichen Sparkasse um die Vermögensverwaltung meiner Mutter kümmern muß. Und es kommt, wie es kommen muß: triefend stehe ich in der Filiale - toll!

Nette Geschichte am Rande: Einer der dortigen Mitarbeiter behandelt mich immer sehr zuvorkommend, will nicht einmal meinen Personalausweis sehen, wenn ich stellvertretend für meine Mutter handle; denn er meint, daß wir uns kennen. Ich kenne ihn aber mit Sicherheit nicht, wie auch, ich habe nur bis zum zarten Alter von zwei Jahren in den Vierlanden gelebt. Also gehe ich davon aus, daß er mich mit meinem Bruder verwechselt, da wir uns ziemlich ähnlich sehen und er in den Vierlanden ein paar Jahre lang zur Schule gegangen ist. Doch das erweist sich als Irrtum; denn im Gehen sagt der Mitarbeiter zu mir: „Grüße mir die Ingrid!“ Da mein Bruder eine solche ebensowenig kennt wie ich, muß es also mindestens noch einen weiteren Doppelgänger geben.

Der Regen hat etwas nachgelassen, und daher beschließe ich, nicht zum nächstgelegenen Bahnhof (Hamburg-Bergedorf) zu fahren, sondern kreuz und quer durch die Vier- und Marschlande und über die HafenCity zum Hauptbahnhof; denn Zeit habe ich genug. Aber ab Zollenspieker regnet es wieder mehr, und dadurch wird die Fahrt denn doch weniger spaßig, als ich mir das vorgestellt habe. Egal, da muß ich jetzt durch.

Sperrwerk Billwerder Bucht Und was stelle ich mich überhaupt so an: Am Sperrwerk Billwerder Bucht begegnen mir zwei Reiseradler im mittlerweile strömenden Regen. Die beiden sind cool, fahren nämlich bei ca. 10° C mit kurzen Hosen (und der eine sogar ohne Regenjacke). Beschließe, daß sie Engländer, Waliser, Schotten oder Iren sein müssen, oder haben Sie einen besseren Tipp?

Zu guter Letzt kürze ich ab und schlage nur einen ganz kleinen Bogen durch die HafenCity, um schneller am Hauptbahnhof zu sein, den ich pitschepatschenaß erreiche. Also gleich ab in den wartenden Zug, denn der ist beheizt, so daß ich beim Trocknen wenigstens nicht auch noch frieren muß.

Schon bald nach der Abfahrt zeigt sich, daß der Zug Verspätung hat, angeblich wegen zu hoher Streckenauslastung. Sorry, kann man beim Erstellen des Fahrplans die Streckenauslastung nicht in die Betrachtung einbeziehen? Muß sich die Bahn erst in der Praxis von der hohen Auslastung überraschen lassen? Huch, da fahren ja noch andere Züge!?

Für mich bedeutet das konkret, daß ich in Kiel den Anschluß nach Eckernförde verpasse, da die Regionalbahn nur sechs Minuten nach der fahrplanmäßigen Ankunft des Regional-Express abfährt. Egal, radeln wir halt, meint Stina, meine Fahrraddame, und ich erkläre mich einverstanden, da es in Kiel nicht regnet.

Das sage ich kurz darauf auch einer Freundin, die anruft. Allerdings wecke ich dadurch Petrus auf, und schon schauert es. Da ich mich heute nicht noch ein drittes Mal durchregnen lassen möchte, flüchte ich in Gettorf in ein Café. Na ja, es ist eher eine Bäckerei, und so ist die Kuchen- bzw. Tortenauswahl arg begrenzt, aber dafür der Milchkaffee lecker.

Auf der Hafenpromenade in EckernfördeDerweil ich pausiere, hat Petrus ein Einsehen, später scheint sogar ein bißchen die Sonne, und in Altenhof ist gar die Fahrbahn trocken. Folgerichtig kann ich an der Hafenspitze von Eckernförde ein paar Fotos von Stina machen; denn die ist eifersüchtig und meint, daß ich die anderen Fahrräder, gemeint sind die von R3, doch auch andauernd fotografieren würde. Recht hat sie.

Hernach fahre ich zu R3 und damit auch zu Rieck Weine & Tabak oder eben schlicht zu meinem Bruder Michael. Da ich ihn schon damals, als wir Kinder waren, mit dem Fahrradvirus infiziert habe, fährt er heutzutage auch gern mit dem Rad und gehört zu den eher wenigen, die in Eckernförde ihren Arbeitsweg auf zwei Rädern zurücklegen. Wobei 'in Eckernförde' nur ein Teil der Wahrheit ist; denn er wohnt außerhalb auf einem Dorf, und je nach Strecke sind es 12 bis 15 km, hin und zurück also 24 bis 30 km, die er beinahe alltäglich zurücklegt. Also ist er topfit, und ich stelle mich schon mal darauf ein, daß es Stina und mir schwer fallen wird, Michael und seiner Sünje (wie Stina ein Rad von Riese & Müller) zu folgen. Dem ist aber nicht so, und wir denken: „Die waren auch mal schneller.“ Aber die Ausrede liegt schon parat, er hat doch ein schlimmes Bein!

Summa summarum 90 km, obwohl ich doch eigentlich nur mit der Bahn angereist bin.

Allzeit gute Fahrt!

Hinnerk R. Ginsther, Ostseeküsten-Radweg Schleswig-Holstein

© 2012 by Velo-Touring

 

 

Impressum  |  Kontakt  |  AGB