„Arnisser Straße“ (Landesstraße L 25), bis zum Ende an der Bundesstraße B 201
Querung der Bundesstraße B 201, Rechts-/Linksschwenk und „Spinkery“ bis zum Ende folgen
„Rabenkirchenholz“
„Toestrupholz“
„Wilhelminenhöh“, RWW, bis zum Ende
„Roest“
Kappeln
„Schulstraße“
„Flensburger Straße“
„Wassermühlenstraße“, bis zum Ende
„Nordstraße“ (Bundesstraße B 199)
„Grauhöft“
„Am Hafen“
Ziel „Am Hafen“
Stand: Frühjahr 2015
Diese Tagestour beginnt und endet an der Hafenpromenade von Kappeln – in Sichtweite der sehenswerten Innenstadt, so dass sich für Ortsfremde vor oder nach der Tour ein Stadtrundgang anbietet.
Kappeln, 10 m ü.NHN, 8.800 Einw., wurde 1357 erstmals urkundlich erwähnt, doch lassen Funde darauf schließen, dass der Ort erheblich älter ist – in Anbetracht des vor Stürmen geschützten Hafens durchaus plausibel. Da Angeln und die Halbinsel Schwansen in Kappeln einander sehr nahe rücken, wurde schon früh ein Fährbetrieb aufgenommen – z.B. am Straßennamen „Fährberg“ erkennbar. Infolge der Zunahme des Verkehrs wurde 1867 die erste Brücke gebaut – übrigens als Pontonbrücke, also Schwimmbrücke. 1927 wurde diese durch eine Drehbrücke und diese wiederum 2002 durch die heutige Klappbrücke ersetzt.
Wenn Sie zu denen zählen, die auf der Brücke warten müssen, weil gerade ein paar Schiffe durch die schmale Förde fahren – die Schlei ist nämlich kein Fluss, sondern eine sehr langgestreckte, schmale Ostseebucht –, sollten Sie nicht nur die Schiffe bestaunen, sondern auch mal einen Blick auf die nördliche Seite der Brücke werfen. Denn die vielen Pfähle dort, die die Möwen so gern als Rastplatz nutzen, gehören zum letzten funktionstüchtigen Heringszaun Europas (Foto: VollwertBIT). Ab dem 15. Jh. war diese Fangmethode an der unteren Schlei weit verbreitet, geriet aber später wegen des nachlassenden Fischreichtums in Vergessenheit. 1978 wurde die hiesige Anlage instandgesetzt und fängt nun wieder Heringe.
Wenn Sie auf der Brücke stehen und zur Stadt hinüberschauen, können Sie die zweite Attraktion von Kappeln nicht übersehen. Die Holländer-Windmühle Amanda gilt als die größte ihrer Art in Schleswig-Holstein und beherbergt sowohl die Tourist-Information als auch das Standesamt – schließlich muss man sich nicht unbedingt in einer muffigen Amtsstube das Jawort geben, damit es der Staat anerkennt.
Zum Flanieren bietet sich die neu gestaltete Promenade am Hafen an, wo im so genannten Gastliegerhafen bis zu 35 Sportboote festmachen und sich die Segler Ihrer nicht erwehren können, wenn Sie mal neugierig schauen wollen, wie es denen so ergeht, da ein 160 m langer Laufsteg direkt an den Booten entlang führt. Wenn Sie darob auf den Geschmack gekommen sein sollten, sprich gern noch mehr über Segelschiffe in Erfahrung bringen möchten, sind Sie in Kappeln genau richtig; denn unweit südlich der Klappbrücke ist der Museumshafen zu finden, wo 15 große und kleine einstige Fracht- und Fischereisegler ihren Liegeplatz haben. Während mancherorts die Skipper lieber unter sich bleiben, stört es hier nicht, wenn die Besucher zuschauen, wie mal wieder das Tauwerk in Ordnung gebracht, ein Mast repariert, ein Segel geflickt oder schlicht das Deck geschrubbt wird. Wer den Seglern bei der Arbeit aber nicht nur zusieht, sondern sie mit Fragen löchert, darf sich nicht wundern, wenn bei den Antworten etwas Seemannsgarn dabei ist – das muss sein.
Sie haben noch nicht genug von Segelschiffen? Dann nutzen Sie doch die Möglichkeit, in Kappeln kostenlos per WLAN surfen zu können (womit die Stadt anderen seit Jahren (!) um Längen voraus ist), und schauen Sie doch mal auf der Website des in Bau befindlichen Port Olpenitz vorbei. An der Stelle des einstigen, 170 ha großen Marinehafens gut 5 km östlich der Stadt soll eine Feriensiedlung mit über 1.000 Immobilien entstehen, alle mit einem eigenen Bootsliegeplatz – entweder direkt am Haus oder 'nur' im Yachthafen. Hotels, Restaurants und Shops dürfen natürlich nicht fehlen. Wenn es Ihre Zeit erlaubt, schauen Sie sich doch auch den Imagefilm für die Port Olpenitz GmbH an, der ohne Wenn und Aber die Enge im künftigen Ferienparadies zeigt – schließlich geht es nur vordergründig um 'Ihren' Urlaub und in Wirklichkeit ums Geld. Apropos: Der erste Spatenstich war im Oktober 2008, die Fertigstellung war für 2012 vorgesehen, allerdings klappte es mit der Vermarktung nicht so recht, und der Projektentwickler ging pleite. Inzwischen bemüht sich der nächste Investor – könnte also doch noch etwas werden mit der Konversion.
Sie möchten lieber an Land bleiben, und sich trotzdem nicht langweilen? Kein Problem, auch Ihnen kann geholfen werden. Vielleicht mögen Sie auf den Spuren des 'Landarztes' wandeln, einer ZDF-Serie, die in Kappeln und Umgebung gedreht wurde – und wird. Interessenten erhalten bei der Tourist-Information ein Infoblatt mit Drehorten und Motiven. Wer vorab mehr über Hinnerk Hinnerksen, den Kräuterdoktor und Gegenpol zum Landarzt in der Serie, in Erfahrung bringen möchte, genauer den Schauspieler Gerhard Olschewski, liest den entsprechenden Beitrag von David Denk in der TAZ -> Mann ohne Ende. Und wenn Sie an einem Sonn- oder Feiertag in der Stadt weilen, bietet sich zudem eine Fahrt mit der Angelner Dampfeisenbahn von Kappeln nach Süderbrarup und zurück an. Der Betreiberverein hält vorwiegend skandinavische Dampf- und Dieselloks sowie Waggons in Schuss, z.B. die schicke Lok oben rechts (Foto: Tenderlok).
Tourist-Information,
Mühle Amanda, Schleswiger Straße 1, 24376 Kappeln,
Fon 04642 / 4027, Fax 04642 / 5441,
E-Mail kappeln@ostseefjordschlei.de,
Internet www.kappeln.de.
Arnis, 2 m ü.NHN, 300 Einw., rühmt sich, sowohl von der Einwohnerzahl (genau 283 am 31.12.2013) als auch der Fläche (45 ha) her, die kleinste Stadt Deutschlands zu sein, und liegt recht malerisch auf einer Halbinsel in der Schlei. Die Stadt wurde im 17. Jh. gegründet und planmäßig erschlossen, indem die meisten Grundstücke mit der Schmalseite an die Lange Straße (Foto: Clemensfranz) grenzen und sich in der Tiefe bis zum Noor bzw. der Schlei erstrecken. Die Gründung verursachte übrigens unfreiwillig ein gewisser Detlef von Rumohr (1634-78), der von den Menschen, die auf seinem Gut Roest lebten, den (üblichen) Huldigungseid verlangte, was aber 64 Familien ablehnten. Stattdessen wandten Sie sich an den Landesherrn Herzog Christian Albrecht zu Schleswig-Holstein-Gottorf und hatten Glück, denn dieser wies ihnen die kleine Halbinsel zu. Wie hieß es in den 80ern? Frech kommt weiter!