Unterwegs auf der Flaeming-Skate bei Werder Am nördlichen Ortsrand von Bochow an der Flaeming-Sakte Unterwegs auf der Flaeming-Skate unweit von Bochow
Velo-Touring
Unterwegs auf der Flaeming-Skate in Welsickendorf Wegweiser der Flaeming-Skate bei Wahlsdorf Höflich, aber bestimmt empfehlen sich die Velofahrer um die Ecke

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Flaeming-Skate® :: Etappe 1

Luckenwalde – Jänickendorf – Holbeck – Stülpe – Ließen – Petkus – Wahlsdorf – Heinsdorf – Hohenseefeld – Wiepersdorf – Welsickendorf – Körbitz – Langenlipsdorf – Bochow – Jüterbog – Skate-Arena – Werder – Neuhof – Kolzenburg – Luckenwalde (86 km)

Start und Ziel:

Bibliothek am Bahnhof von Luckenwalde.

Strecke:

Diese Etappe folgt im wesentlichen dem Rundkurs 1 der Flaeming-Skate® und beschert einen angenehmen Wechsel von Wald und Flur sowie ebenen und sanftwelligen Abschnitten. Um den Kreislauf zu trainieren, darf man vor Ließen über mehrere Kilometer ganz sanft hügelan radeln. Wenn Ihnen die Etappe zu lang ist und Sie mit der Bahn angereist sind, können Sie 'schon' in Jüterbog wieder in den Zug einsteigen.

Downloads:

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für Google Earth

 

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für die TOP 200 (topografische Karte 1:200.000)

 

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auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000

 

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mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie.

Flaeming-Skate®, Luckenwalde, Petkus, Wiepersdorf, Jüterbog, Luckenwalde Davon ausgehend, dass Sie mit der Bahn nach Luckenwalde gelangen, beginnt die Etappe bei der Bibliothek am Bahnhof. Bibliothek am Bahnhof von Luckenwalde Den Bahnhof verlassen Sie gen Südosten, gelangen so auf den Vorplatz, finden dort den ersten Hinweis zur Flaeming-Skate®, halten sich entsprechend links und folgen damit kurz der Bahnhofstraße. Schon bald leitet ein Hinweis rechts in die Poststraße, und Sie queren später geradewegs die ehemalige Bundesstraße B 101, bevor Sie das Museum und die Tourist-Information passieren und - sich wenige Meter weiter rechts haltend - durch die Fußgängerzone radeln können.

Luckenwalde, 48 m ü.N.N., 20.100 Einw., verdankt seine Entwicklung (u.a.) einem Drama, das 150 km südwestlich stattfand. 1780 nämlich wurde Gera bei einem Großbrand weitgehend zerstört, wobei auch über 200 Zeugmacher Haus und Hof verloren. Die Preußen erkannten ihre Chance, bauten auf Staatskosten die 'Große Fabrik' und sollen derart immerhin 24 Tuchmacherfamilien nach Luckenwalde gelockt haben. Kunsthalle Vierseithof in LuckenwaldeDem Kaufmann Thomas de Vins jedenfalls wurde am 12. Oktober 1781 die Konzession zum 'Betrieb einer Wollzeugfabrik nach Geraer Art'(!) erteilt, und dieser ließ sich in der Folge das Herrenhaus des Vierseithofs errichten (Haag 20, unweit westlich der Tourist-Information). 200 Jahre lang diente das Gelände der Produktion – in der DDR dem VEB Volltuch –, und beherbergt heute neben einem Hotel und Restaurant auch eine Bowlingbahn sowie in der nebenstehenden ehemaligen Turbinen- nun die Kunsthalle, in der außer Ausstellungen zeitgenössischer Kunst auch Konzerte und Lesungen präsentiert werden – weitere Infos unter http://www.haberent.de/kunsthalle-vierseithof2/.

Hutfabrik in LuckenwaldeDa man sich in Luckenwalde auf die Tuchmacherei verstand, lag es nahe, auch in die Hutproduktion einzusteigen, was offensichtlich von Erfolg gekrönt war, denn als die Hutfabriken der Herren Salomon und Gustav Herrmann, Felix sowie Robert Steinberg senior und junior 1921 fusionierten, konnte man sich den Bau einer neuen Fabrik in der Industriestraße 2 (südwestlich des Zentrums) leisten. Ob es der unternehmerischen Sparsamkeit oder der Bekanntschaft mit einem der Bauherrn geschuldet war, dass man den damals noch unbekannten Architekten Erich Mendelsohn beauftragte, kann dahingestellt bleiben; denn was zählt ist, dass dieser Anfang der 20er Jahre mit den vier Produktionshallen, einem Kessel- und Turbinenhaus, einer Färberei sowie zwei Torhäusern eines seiner Meisterwerke schuf. Insbesondere die Färberei sorgte für Aufsehen, da sie ein mächtiger Abluftschacht krönt, der einem Hut ähnelt und prompt zum Markenzeichen wurde. Wer mehr über das Baudenkmal erfahren möchte, folgt dem Link zur 'Deutschen Stiftung Denkmalschutz': www.monumente-online.de/05/01/streiflicht/hutfabrik_luckenwalde.php.

Friedrich-Ebert-Schule in LuckenwaldeBeim Stichwort Architektur darf ein Hinweis auf das Stadttheater nicht fehlen, wobei ursprünglich der Bau einer Volksschule mit Aula beabsichtigt war, man aber im Verlauf der Planung und des Baus 1927-30 die Aula zum Theater mit immerhin über 700 Sitzplätzen erweiterte. Daher bildet die viergeschossige Schule nun den Mittelteil, der links von der Turnhalle mit Zeichenterrasse und Astronomieturm sowie rechts vom Theater begrenzt wird. Zeichenterras­se? Astronomieturm? Wundern Sie sich auch? Auf der von mir besuchten Schule gab es so etwas jedenfalls nicht. Bisher kannte ich auch keine Volks(!)schule mit einer derartigen Ausstattung. Aber die Luckenwalder waren sehr fortschrittlich und sahen ein reformpädagogisches Konzept vor, gemäß dem aber nur von 1930-33 gelehrt werden konnte, da die Nazis – kaum an der Macht – die Friedrich-Ebert-Schule in Hindenburg-Schule umbenannten, den Rektor entließen und später sogar verhafteten sowie ins Konzentrationslager steckten.

Heimatmuseum und Tourist-Information in LuckenwaldeWer noch mehr über Luckenwalde erfahren möchte, sollte einen Besuch des Heimatmuseums in Betracht ziehen, welches im gleichen Haus wie die Tourist-Information untergebracht ist. Dort wird man Ihnen z.B. gern bestätigen, dass seit 1896 in Luckenwalde eine Pianofabrik ansässig war, die ihre Salon- und Stutzflügel – auch zu DDR-Zeiten – weltweit vertrieb. Oder dass seit 1878 in Luckenwalde eine Feuerwehrgerätefabrik besteht, die von Hermann Koebe gegründet wurde und schon bald beachtliche Verkaufserfolge erzielen konnte. 1948 wurde Koebe enteignet, das Werk bestand aber fort und wurde nach der Wende privatisiert. Seit 1998 gehört es zum Rosenbauer-Konzern, einem der größten Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen weltweit – weitere Infos unter www.rosenbauer.com.

Luckenwalde, Flaeming-Skate® Touristinformation, Markt 11, 14943 Luckenwalde, Fon 03371 / 672500, E-Mail touristinfo@luckenwalde.de, Internet www.luckenwalde.de.

Am Ende der Fußgängerzone folgen Sie geradezu der Breiten Straße, um schon nach wenigen Metern halblinks auf einen schmalen Weg direkt entlang des Nuthefließes zu wechseln. So geht es zu einer Straße, mittels der Sie – vis-a-vis des Neuen Kreishauses – links/rechts versetzen und damit den hiesigen Beginn der Flaeming-Skate® erreichen.

Wer die Flaeming-Skate® noch nicht kennt, wird wohl staunen, welch herrlicher Rollbelag geboten wird, und sich schon bald daran erfreuen, dass die Orientierung dank der blauen Linien und der Hinweise leicht fällt. So geht es unbeschwert durch eine Kleingartenanlage zu einem Park und einem Sportplatz. Rechts führt die Route sodann parallel zum Meisterweg zu einer Kreuzung, und Sie halten sich geradeaus, um jenseits alsbald in den Wald einzutauchen. Bei der Jagdgaststätte Elsthal biegen Sie in eine kleine Straße ein, passieren alsbald das Freibad und zweigen nach einer S-Kurve halblinks ab, um sogleich zu einer querenden Asphaltbahn zu gelangen, wo jenseits mit etwas Glück ein paar BMX-Fahrer beim Fliegen über die Dirts zu sehen sind.

Links abbiegend radeln Sie noch ein paar hundert Meter bis zu einem Abzweig, an dem Sie auf den Rundkurs 1 gelangen, und Sie geradezu das Nuthetal durchqueren, bevor die Etappe durch den Wald und schließlich vorbei an einem Wasserwerk zu einer Landstraße führt. An ihr entlang verläuft die Flaeming-Skate® nach Jänickendorf, wo Sie gleich am Ortseingang den Rundkurs 2 rechts liegen lassen und links – über die Straße hinweg – weiter dem Rundkurs 1 folgen.

Rapsfeld am Ortsrand von JänickendorfDer leitet beständig entlang der Straße durch den sich lang hinziehenden Ort, wobei durchgängig glatter Asphalt geboten wird, der allerdings an den Grundstückszufahrten jeweils abgesenkt wurde, so dass Sie womöglich seekrank werden. Danach geht es wie gehabt auf der Skaterbahn weiter nach Holbeck, wo die Etappe am östlichen Ortsrand rechts über die Straße und sodann halblinks in den Wald und zum Holbecker See führt.

Kurvenreich leitet der Rundkurs 1 entlang der Grenze eines früheren Truppenübungsplatzes zum südlichen Ortsrand von Stülpe, wo Sie auf die Landesstraße L 70 stoßen. Jenseits setzt sich die Skaterbahn rechter Hand fort, und Sie dürfen nun auf dem Weg nach Ließen auf vorzüglichem Belag ganz allmählich rund 60 Höhenmeter bewältigen. Dass die Steigung so verträglich ist, hat übrigens einen einfachen Grund: Einst verkehrte hier eine Kleinbahn, die die Städte Luckenwalde und Dahme/Mark miteinander verband. Falls Ihnen dennoch arg warm werden sollte, mag es Sie trösten, dass die Gastwirte in Ließen und Petkus Erfrischungen bereit halten und man sich in Wahlsdorf im Freibad erholen kann.

Hinweis auf die Steigung bzw. das Gefälle zwischen Ließen und PetkusDirekt vor Ließen quert die Route die Landesstraße, und es geht mit ein paar Schlenkern zu einer kurzen steilen Steigung, wobei Sie das 'Haus Hoher Golm' passieren und mit etwas Glück von den dort weilenden Kindern und Jugendlichen angefeuert werden. Sodann wird die Höhe wieder verloren und im Ort die Landesstraße erneut gequert, um hernach einen weiten Bogen zu schlagen. Vorbei an einem Rastplatz kommen Sie zurück zur Landesstraße und erobern noch 20 Höhenmeter, bevor Sie Petkus erreichen.

Im Ort wird wieder ein Haken geschlagen und die B 115 überquert, um danach zum Gutshaus zu gelangen – heute Hotel und Restaurant. Danach führt der Rundkurs zum südlichen Ortsrand, schlägt dort noch zwei Haken und quert schließlich – genau auf der Höhe einer Windmühle – die Landesstraße.

Im Wald bei PetkusBald nach Petkus taucht die Route in den Wald ein, und Sie können die Räder rollen lassen; denn die Strecke offeriert nicht nur viele Kurven, sondern auch ein angenehmes Gefälle. In Wahlsdorf werden ein paar Schlenker absolviert – u.a. vorbei am Abzweig der Rundkurse 5 bis 8 –, wobei der Ort überwiegend linker Hand liegen bleibt. Aber immerhin kommen Sie direkt am Freibad vorbei, was den einen oder anderen zu einer Pause verleiten mag.

Rastplatz an der Flaeming-Skate® zwischen Heinsdorf und HohenseefeldNach Wahlsdorf dürfen Sie sich bei unangenehmem Wind darüber freuen, dass die Strecke quasi im Knick verläuft; denn rechts zum Acker und links zur Straße hin säumen Bäume und Büsche den Weg. In Heinsdorf wiederholt sich das schon bekannte Spiel: Also bei den ersten Häusern Rechts-/Linksversatz und westlich der Ortsmitte bis zu einer querenden Straße sowie danach hinter den Grundstücken entlang bis zur Landstraße, entlang der es schnurstracks nach Südwesten geht. Später versetzt die Route nach Westen, und dank der Felder haben Sie einen perfekten Ausblick auf die Windenergieanlagen, denen Sie im Anschluss recht nahe kommen.

Kirche in HohenseefeldDer Niebendorfer Weg leitet in Hohenseefeld zur B 102, die Sie queren, um mit einem kleinen Schlenker links/rechts zur Straße Am Graben zu gelangen. Sodann müssen Sie Obacht geben; denn schon beim nächsten Abzweig führt der Rundkurs 1 rechts weiter.

Bald versetzt die Route ein wenig rechts/links und leitet dann am westlichen Ortsrand entlang – vorbei an der nebenstehenden Kirche – nach Süden, bevor es mit einem Rechtsknick hinaus in die Felder und ein wenig hügelan geht. In Wiepersdorf fahren Sie geradewegs in den Ort, bevor die Räder rechts am Dorfanger entlang rollen und Sie wenige Meter weiter auf die Bettina-von-Arnim-Straße stoßen. Diese heißt nicht umsonst so; denn links abbiegend gelangen Sie zum

Schloss WiepersdorfSchloss Wiepersdorf, das Joachim Erdmann von Arnim auf Friedenfelde in der Uckermark (ach, was für ein Name) 1780 zusammen mit dem sogenannten Ländchen Bärwalde käuflich erwarb. Ein Jahr später wurde sein zweiter Sohn Ludwig Achim von Arnim geboren. Kurz darauf verstarb die Mutter an den Folgen der Geburt, und Ludwig Achim sowie sein Bruder Carl Otto wuchsen bei der Großmutter in Berlin auf. Nach dem Tod des Vaters 1804 erbten die Brüder das Ländchen Bärwalde, und Ludwig Achim heiratete 1811 Bettina Brentano (1785-1859), mit der er 1814 auf das Gut Wiepersdorf zog.

Bettina von ArnimAllerdings hat es Bettina von Arnim, deren Antlitz älteren Semestern unter Ihnen noch vom 5-DM-Schein her bekannt sein dürfte (Ausschnitt aus der Banknote der Deutschen Bundesbank, Quelle Wikipedia), auf dem Lande wohl nicht sonderlich gefallen; denn sie siedelte schon drei Jahre später nach Berlin um. Da Ludwig Achim bis zu seinem Tod 1831 als Gutsherr und Dichter in Wiepersdorf blieb, lebten die beiden getrennt, was zu einem umfangreichen Briefwechsel führte, der nicht nur Einblicke in die Ehe gestattet, sondern in dem auch kulturgeschichtliche Ereignisse und das dörfliche Leben zu Beginn des 19. Jh. geschildert werden. Mehr erfahren Sie im Bettina und Achim von Arnim-Museum, das auch im Schloss untergebracht und von Feb. bis Nov. sa & so 13-16 h geöffnet ist.

Das Schloss blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Besitz der von Arnims, diente sodann kurz als sowjetische Kommandantur und später als Flüchtlingsunterkunft, bevor es seit 1947 für Arbeits- und Erholungsaufenthalte von Künstlern genutzt wurde. Die dafür zuständigen Träger wechselten mehrfach; heute gehört das Schloss der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Im jetzt sogenannten Künstlerhaus werden weiterhin Arbeitsaufenthalte von bis zu sechs Monaten für Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen aus dem In- und Ausland mit Stipendien gefördert.

Orangerie des Schlosses WiepersdorfWenn Sie an einem Wochenende nach Schloss Wiepersdorf kommen, können Sie nicht nur dem Museum einen Besuch abstatten, sondern sich auch dem leiblichen Wohl widmen, indem Sie das Café in der Orangerie aufsuchen (geöffnet April-Okt. sa & so 13-17 h). Bei der Gelegenheit bietet sich auch ein Spaziergang durch den schönen Park an, der ganzjährig zugänglich ist. Wer mehr über das Künstlerhaus und die dortigen öffentlichen Veranstaltungen erfahren möchte, sollte die untengenannte Website besuchen.

Wiepersdorf, Flaeming-Skate® Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, Bettina-von-Arnim-Straße 13, 14913 Wiepersdorf, Fon 033746 / 699-0, E-Mail info@schloss-wiepersdorf.de, Internet www.schloss-wiepersdorf.de.

Hinweis zur Gaststätte beim Flugplatz ReinsdorfUnweit des Dorfangers quert die Etappe schräg die Bettina-von-Arnim-Straße und leitet zu einer Rampe, mittels der Sie einen weiten Linksbogen schlagen und sodann den Ort verlassen. Wieder wird hervorragender Rollbelag geboten, und so radeln Sie genüsslich durch den Wald und passieren dabei auch den Abzweig zum Flugplatz Reinsdorf, worauf ob der dortigen Gaststätte (direkt am Tower!) ein großer Holzhinweis aufmerksam macht.

Rastplatz der Flaeming-Skate bei LangenlipsdorfIn Welsickendorf queren Sie die B 101 gerade, knicken am Ortsrand rechts ab, fahren vorbei an der Kirche und schlagen noch zwei Haken, bevor die Räder entlang einer kleinen Straße nach Körbitz rollen. Gleich am Ortseingang geht es rechts über die Straße und damit am nördlichen Dorfrand entlang, bis die Route rechts über eine sanfte Welle vorbei an Windenergieanlagen und dem nebenstehenden Rastplatz nach Langenlipsdorf leitet.

Kirche in BochowKurz vor dem Ort schwenkt die Etappe bei einer querenden Straße nach halbrechts und führt bald zu einer T-Kreuzung, an der Sie links abzweigen, um kurz darauf eine Vorfahrtstraße zu queren. Am Friedhof versetzt die Etappe rechts/links, bevor es ein paar hundert Meter weiter rechts parallel zu einer Kreisstraße schnurstracks nach Norden bis zu einem Abzweig geht: Der Rundkurs 1 der Flaeming-Skate® knickt hier links ab, diese Etappe folgt hingegen von hier aus dem Rundkurs 4 nach Bochow, um von dort auf der gut asphaltierten und nur schwach befahrenen Kreisstraße K 7210 nach Jüterbog zu führen.

In Jüterbog kommen Sie an einer ehemaligen Kaserne linker Hand und dem Friedhof rechter Hand (irgendwie passend, oder?) vorbei und halten sich, wenn die Vorfahrt links abknickt, geradeaus. Rathaus in JüterbogSo passieren Sie ein paar Mehrfamilienhäuser und eine Grünanlage, bevor die Etappe mittels einem querenden Fahrweg rechts/links auf einen Fußweg versetzt, der durch Kleingärten führt. Alsbald ist rechts ein Turm der einstigen Stadtbefestigung zu sehen, und Sie folgen einem Trampelpfad eben dorthin, um halbrechts auf der kleinsteingepflasterten Straße mit dem schönen Namen Hinter der Mauer bis zur links abzweigenden Kohlhasengasse zu radeln. Wiederum rollen die Räder auf Kleinpflaster, und so geht es zur B 102, mittels der Sie rechts/links versetzen, um auf den Markt von

Dammtor in JüterbogJüterbog, 71 m ü.N.N., 12.100 Einw., zu gelangen, wo Sie sogleich das mächtige Rathaus bewundern können, dem die einstige Bedeutung und der beachtliche Wohlstand der Stadt anzusehen ist. 1174 wurden der erstmals 1007 schriftlich erwähnten Kommune die Stadtrechte verliehen, und die wussten die Bürger augenscheinlich zu ihrem Vorteil zu nutzen; denn man konnte sich im 13. Jh. eine machtvolle Stadtmauer mit drei Doppeltoren leisten (hier das Dammtor). Inschrift am Dammtor in JüterbogAn dem Tor findet man übrigens eine kleine Tafel mit der denkwürdigen Inschrift: „Wer seinen Kindern giebt das Brodt und leidet nachmals selber Noth, den schlage man mit der Keule todt.” Sinnigerweise hängt die Keule auch gleich daneben, so dass gewisse Sorgen durchaus berechtigt erscheinen. Und ob sich die Jüterboger auch heute noch an die Regel halten, verrate ich natürlich nicht.

Mönchenkirche in JüterbogNach über 50jähriger Bauzeit wurde das Rathaus 1507 vollendet, parallel wurden aber auch die Nikolaikirche und die nebenstehende Mönchenkirche des Franziskanerklosters fertiggestellt, so dass die Jüterboger mit ihrem Schaffen recht zufrieden gewesen sein dürften. Die Blütezeit endete aber im Dreißigjährigen Krieg, und Jüterbog verblieb nur noch die Rolle eines bedeutungslosen Provinznestes.

Von 1635 an gehörte Jüterbog zu Sachsen, geriet aber 1815 unter preußische Fittiche, da die Sachsen an der Seite Napoleons gekämpft hatten und dadurch bestraft wurden, dass sie zwei Drittel ihrer Fläche sowie ein Drittel ihrer Bevölkerung an Preußen verloren. Der Stadt ging es in der Folge so schlecht, dass sie die Obrigkeit mehrfach aufforderte, doch bitteschön eine Garnison anzusiedeln. Der Wunsch wurde schließlich erhört, und 1832 bezog eine Reiterkompanie ihr Quartier in Jüterbog.

Ab 1860 begann man mit dem Bau eines Artillerie-Schießplatzes, der in den folgenden Jahrzehnten immer wieder umgebaut und erweitert wurde. So wurden z.B. 1870 gleich 9.000 französische Kriegsgefangene in einem Barackenlager, dem späteren 'Alten Lager', untergebracht und zum Ausbau der militärischen und zivilen Infrastruktur gezwungen, darunter natürlich auch zur Vergrößerung des Schießplatzes. 1889 reichte das nicht mehr, man beschloss den Bau eines zweiten Schießplatzes und damit auch eines 'Neuen Lagers'. Nach der Jahrhundertwende experimentierte man auch mit Luftschiffen, trainierte den Bombenabwurf im Wald bei Markendorf (östlich von Jüterbog) und baute die Luftschiffhallen 'Albrecht' und 'Baer'. Noch während des Ersten Weltkriegs begann der Ausbau des Stadtteils Damm (südlich der Altstadt) zum Fliegerhorst. Darauf bauten die Nazis auf und erweiterten u.a. mal wieder den Truppenübungsplatz, wofür die Dörfer Zinna, Mehlsdorf und Felgentreu (nördlich von Jüterbog) geräumt und die Bewohner umgesiedelt wurden. Offiziers-Kasino im Alten Lager bei JüterbogIm nebenstehenden Offiziers-Kasino wird man vom Endsieg geträumt haben, doch übernahmen 1945 die Sowjets die Regie und bauten – na?, ja genau – den Truppenübungsplatz aus. Nicht kleckern, sondern klotzen war angesagt, und durch Brandrodungen wurden mal eben auf 120 km² ein Panzerschießplatz und ein Bombodrom geschaffen. Schließlich lebten rund 40.000 Sowjets in und um Jüterbog, dreimal so viel wie die Stadt an Einwohnern zählte, doch seit 1994 ist der Spuk vorbei und Konversion angesagt.

Von schweren Bombenangriffen blieb die Stadt im Zweiten Weltkrieg verschont, und da seit der Wende erhebliche Mittel in die Altstadtsanierung geflossen sind, präsentiert sich Jüterbog heutzutage mit mittelalterlichem Stadtgrundriss und zahlreichen Einzeldenkmalen. Viele Straßen und Plätze wurden instandgesetzt, der Umbau der Ortsdurchfahrt der B 102 soll in den nächsten Jahren folgen. Wenn Sie mehr über die Geschichte der Stadt in Erfahrung bringen wollen, sollten Sie die Mönchenkirche besuchen; denn auf dem dortigen Areal des einstigen Franziskanerklosters befindet sich außer der Stadtinformation, der Stadtbibliothek, einer Bühne für verschiedenste Veranstaltungen und dem kulturhistorischen Archiv auch das Stadtmuseum.

Jüterbog, Flaeming-Skate® Stadtinformation im Mönchenkloster, Mönchenkirchplatz 4, 14913 Jüterbog, Fon 03372 / 463113, E-Mail stadtinformation@jueterbog.de, Internet www.jueterbog.de.

Nach dem Besuch der Altstadt setzen Sie die Fahrt am Markt fort und folgen an seiner nordwestlichen Ecke der Straße namens Wursthof (Einbahnstraße, die in Gegenrichtung für Radfahrende freigegeben ist) und der sich geradezu anschließenden Lessingstraße, bevor Sie mit der Vorfahrt rechts/links in die Heffterstraße versetzen. Bald wird eine andere Vorfahrtberechtigte geradeaus gequert und kurz darauf rechts abknickend eine weitere Vorfahrtstraße erreicht (Galgenberg). Hinweise der Flaeming-Skate in JüterbogDer Name schreckt uns ehrbare Bürger nicht, und so geht es links auf alten Betonplatten ziemlich steil hügelan. Geradezu schließt sich der Neuheimer Weg an, und es wird mal wieder eine Vorfahrtstraße gerade gequert, bevor Sie schnurstracks – nun auf Asphalt – bis zu einem Bahnübergang radeln. Dort einen Trampelpfad rechts wählend kommen Sie zurück zur Flaeming-Skate®, genauer die Rundkurse 1, 3 und 4, und dürfen sich ob des vorzüglichen Belags freuen.

Skate-Arena in JüterbogEntlang einer stillgelegten Bahntrasse, bald mit Rechts-/Linksversatz über sie hinweg, fahren Sie sodann schnurstracks zur Skate-Arena, wo Skater auf einer ovalen Bahn mit einer Länge von 200 Metern und 'Steilkurven' sich mal so richtig ins Zeug legen können. Dank der digitalen Zeiterfassung, des Rundenzählers, des Anzeigendisplays und einer Beschallungsanlage mit drahtlosem Mikrofon steht einem echten Rennen nichts im Wege. Außerdem gibt es ein Hockeyfeld mit einer Größe von 20 mal 40 Metern sowie eine Flutlichtanlage, so dass die Skater auch in der Dunkelheit ihrem Hobby frönen können.

Flaeming-Skate zwischen Kloster Zinna und WerderDirekt vor der Skate-Arena knickt die Etappe links ab, schlägt vor dem Wald einen Links-/Rechtshaken und führt dann über Gleise hinweg in den Wald. Dort leitet der gute Rollbelag sicher zum nördlichen Waldrand, an dem entlang Sie nun nach Osten bis zur B 101 radeln. Je nach Jahreszeit, Witterung, Wochentag und Uhrzeit ist diese Bundesstraße mal weniger, mal stärker befahren; es dürfte sich aber immer eine genügend große Lücke finden, um geradewegs queren und weiter auf der Flaeming-Skate® pedalieren zu können. So geht es bis zu einer Straße, entlang derer die Nuthe überquert und sodann ein recht ordentlicher Anstieg bewältigt wird, bevor Sie den Ortseingang des hübschen Angersdorfs Werder erreichen.

Dort befindet sich im Übrigen nicht nur ein Parkplatz für die Skater, sondern auch der Erlebnishof Werder mit Hotel, Restaurant, Stall- und Reitanlagen sowie einem 'Landwirtschaftspark', in dem vor allem Kindern und Jugendlichen die heutige Agrarwirtschaft näher gebracht wird – mehr erfahren Sie unter www.erlebnishof-werder.de.

Die Etappe führt vorbei am Parkplatz, schlägt einen Haken links/rechts und leitet so zu einer Nebenstraße, die Sie erst queren und der Sie dann rechts folgen, um kurz darauf links abzuzweigen. Sanftwellig geht es nach Neuhof, wo die Räder kurz auf der Fahrbahn rollen und Sie sich an einer Kreuzung geradeaus halten, bevor sich wieder glatter Asphalt anschließt, der über die Felder zum Wald führt.

Dort folgt ein Rechtsbogen, bevor die Flaeming-Skate® mit ein paar Kurven nach Kolzenburg leitet. Kurz vor den ersten Häusern geht es scharfrechts, damit zurück in den Wald und bald zum Kreuzungspunkt der Rundkurse 1, 2 und 5. Links leitet der Asphalt bald aus dem Wald heraus, und Sie versetzen kurz nach dem Passieren einer Lagerhalle rechts/links, Flaeming-Skate zwischen Kolzenburg und Luckenwaldeum nun vorbei an Pferdekoppeln zum Anger von Kolzenburg zu radeln, wo ein Gasthof zur Rast einlädt.

Den Ort verlassen Sie nach Norden, absolvieren noch ein paar Bögen durch die schöne Niederung der Nuthe und kommen derart zu einem Abzweig links nach Luckenwalde, der Ihnen schon vom Anfang der Etappe her bekannt ist, weshalb ich hier auf die Beschreibung des Rückwegs zur Innenstadt und zum Bahnhof verzichte.

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