Bitte wählen Sie anhand der Karte eine der - in dieser Übersicht nur skizzierten - Etappen aus und klicken Sie auf den entsprechenden Link in der Spalte links.
Übersichtskarte auf der Basis der TOP 1:1 Mio. (topografische Karte 1:1.000.000), hier im Maßstab 1:750.000
Sowohl von der Landschaft als auch der Streckenführung her, kann der Altmühltal-Radweg in 5 Abschnitte (bitte nicht mit den 6 Etappen verwechseln) unterteilt werden. Den 1. Abschnitt zeichnet aus, dass Sie sich nach dem Trubel im international bekannten und entsprechend besuchten Rothenburg ob der Tauber auf einer Fahrt durch Wald und Flur erholen dürfen und zum Hornauer Mühlweiher und damit in unmittelbare Nähe der Altmühlquelle gelangen. Dieser Teil des Radwanderwegs stellt also „nur“ so eine Art Zubringer dar.
Auf dem 2. Abschnitt von Hornau nach Ornbau radeln Sie zwar mehrmals, aber jeweils nur kurz nahe der Altmühl; denn die Ausmaße des Flusses sind hier noch so bescheiden, dass kaum Wege direkt am Fluss errichtet wurden. Den Ausblick beherrscht die Landwirtschaft, der es auch zu verdanken ist, dass Ihren Weg nur wenige Büsche und Bäume säumen, so dass Sie stärkeren Winden schutzlos ausgesetzt sind. Aber wen stört das schon, wenn es sich um Rückenwind handelt...
Obwohl sich der 2. Abschnitt mit seiner angenehmen, aber nicht sensationellen Landschaft hervorragend dafür eignet, abzuschalten und den Stress des Alltags abzuschütteln, werden Sie auf dieser Strecke kaum Velotouristen begegnen. Die Gastronomie ist nicht auf große Touristenströme, sondern mehr den Individualreisenden abgestimmt, und die Städte Colmberg, Leutershausen, Herrieden und Ornbau präsentieren sich als unaufgeregte, ruhige und doch lebendige Landstädte.
Auf dem 3. Abschnitt von Ornbau über Gunzenhausen nach Treuchtlingen ändert sich dies schlagartig; denn Sie kommen in das Neue Fränkische Seenland – einem Nebenprodukt des Main-Donau-Kanals –, und radeln zunächst am Altmühlzuleiter und dem Altmühlsee entlang, wobei Sie drei Seezentren mit Restaurants, Kiosken, Badestellen und selbst zwei Yachthäfen passieren. Dort werden Sie zahlreichen Radlern begegnen, doch sind auf deren Gepäckträgern eher selten Packtaschen zu entdecken; denn die einst kleine Stadt Gunzenhausen hat sich durch den Altmühlsee zu einem Touristenmagnet gemausert und lädt zahlreiche Besucher zu einem mehrtägigen Aufenthalt. Immerhin gehört es zum guten Ton, wenigstens einmal den See per Rad umrundet zu haben.
Der daran anschließende Teil bis Treuchtlingen ähnelt wieder der Strecke vor Ornbau; denn die Landwirtschaft beherrscht die Szenerie. Allerdings rollen die Räder nun weit überwiegend auf Fahrwegen, auf denen Sie nur selten Autos erdulden müssen. Und außerdem werden Sie nun immer wieder auf Radreisende treffen; denn die beliebtesten Abschnitte des Radwanderwegs sind erreicht.
Der 4. Abschnitt ist der schönste der ganzen Tour und reicht von Treuchtlingen bis Beilngries oder – weil es so schön griffig ist – von Dietfurt bis Dietfurt (genauer: von Dietfurt in Mittelfranken bis Dietfurt an der Altmühl). Warum dies der schönste Abschnitt ist? Nun, die Altmühl fließt beständig durch ein enges Tal und absolviert dabei zahlreiche Windungen, so dass sich in einem fort neue und schöne Ausblicke ergeben. Die angrenzenden Hügel weisen dabei sehr unterschiedlichen Bewuchs auf, und oftmals tritt der blanke Fels hervor, so dass man sich trotz der geringen Meereshöhe so manches Mal bereits im Hochgebirge wähnt. Auch der Altmühl selbst scheint dieser Abschnitt am besten zu gefallen; denn wie sonst soll man sich die vielen weiten Bögen erklären? Oder ist es etwa so, dass die Altmühl gar nicht dorthin will, wo sie aber nun mal hin muss?
Übrigens ist dieser Abschnitt auch bei den Paddlern sehr beliebt, und Sie werden von den nun oft sehr nah am Ufer geführten Wegen aus größere Gruppen von gemächlich vor sich hin paddelnden Zeitgenossen beobachten können. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie sich ein wenig Zeit lassen; denn das Ufer der Altmühl ist oft so dicht mit Büschen und Bäumen bestanden, dass Sie schon ein wenig aufmerksam sein müssen, um die langsameren Paddler erblicken zu können. Sollten Sie selbst den Lenker mit dem Paddel tauschen wollen, kein Problem: Auf der Website des Naturparks Altmühltal finden Sie Informationen zu den Bootsverleihern, den Booten, den möglichen Touren und Preisen. Manche Vermieter bieten übrigens auch den Rücktransport zum Velo bzw. dem Übernachtungsquartier an, so dass Sie z.B. für einen halben oder auch einen ganzen Tag, das Verkehrsmittel und damit die Perspektive wechseln können.
Die weiten Windungen der Altmühl auf diesem Abschnitt haben übrigens noch einen ganz besonderen Vorzug für Fahrradreisende: Egal woher der Wind weht, werden Sie niemals beständig Gegenwind haben, da Sie mit dem Fluss immer wieder die Fahrtrichtung wechseln. D.h. Sie können sich selbst dann, wenn die Hauptwindrichtung gegen Sie gerichtet ist – alte Radfahrerweisheit: Der Wind kommt immer von vorn –, auf Teilabschnitten erholen.
Der 5. Abschnitt von Beilngries nach Kelheim unterscheidet sich vom 4. dadurch, dass das Tal zwar ebenso eng ist, die Hänge weiterhin faszinierend schön sind und das Tal nun sogar von Burgen bewacht wird, aber die Altmühl zum Kanal erweitert und aufgestaut wurde. Allerdings muss man den Kanalbauern – oder richtiger: vor allem der Umweltschutzbewegung – zugute halten, dass rechts und links des Kanals zahlreiche Biotope geschaffen wurden, um den Eingriff in den Naturhaushalt auszugleichen.
Viel Vergnügen sowie Rad- und Speichenbruch wünscht