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Main-Radweg (635 km)
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Übersichtskarte auf der Basis der TOP 1:1 Mio. (topografische Karte 1:1.000.000), hier im Maßstab 1:750.000 |
Der Main-Radweg ist in den vergangenen Jahren einer gründlichen Instandsetzung und Modernisierung unterzogen worden, was nicht nur eine vielfach angenehmere und sicherere Führung des Radwanderwegs sowie bessere Beläge zur Folge hat, sondern es ist vor allem durchgängig die Beschilderung komplett ergänzt und/oder erneuert worden, so daß die Orientierung viel leichter fällt. All überall sind neue Radhinweise, viele sogar mit Entfernungsangaben, zu finden. Da wundert es nicht, daß die Beliebtheit des Main-Radwegs deutlich zugenommen hat und man unterwegs weit mehr Reiseradler als früher trifft schön, so soll es sein.
Doch vor dem Start heißt es erstmal: Aller Anfang ist schwer; denn erstens liegen die Quellen von Flüssen notwendigerweise höher als die Mündungen und zweitens haben manche Flüsse im engeren Sinne keine Quelle, sondern speisen sich aus dem Zusammenfluß anderer Flüsse. So ist es auch beim Main, wobei es in seinem Falle zwei Flüsse sind, die auch noch seinen Namen tragen, allerdings mit den Zusätzen Weiß bzw. Rot. Man kann natürlich beide links liegen lassen, doch ist es im Falle des Weißen Mains so (Etappen 1 und 2), daß seine Quelle sehr hübsch hoch oben im Fichtelgebirge gelegen ist, im Falle des Roten Mains so (Etappe 3), daß er durch Bayreuth fließt, eine Stadt, auf deren Besuch man eher nicht verzichten sollte, wenn man schon mal so nah dran ist.
Wer sich dafür entscheidet, zumindest einen der beiden Quellflüsse von Beginn an zu begleiten, muß sich im Grunde fragen, ob ihm Natur (fast) pur genügt oder ein Besuch von Bayreuth wichtiger ist. Außerdem sollte bei der Abwägung berücksichtigt werden, daß man im einen Falle erstmal das Fichtelgebirge erobern muß, während einem im anderen die Bahn schon fast bis zur Quelle bringt. Die Wege sind bei beiden Varianten gut ausgebaut, und die Routen werden weitgehend abseits der Straßen geführt. Die zu meisternden Anstiege halten sich noch in Grenzen (ein leistungsfähiges Velo vorausgesetzt), und die Abfahrten sind so rasant, wie sich das Geschwindigkeitssüchtige wünschen bremsen kann ja jeder, wie er es mag.
Ab dem Zusammenfluß bei Kulmbach sind keine größeren Steigungen mehr zu bewältigen, so daß sich hier der Einstieg für diejenigen anbietet, die es wegen ihres Rades oder wegen ihrer Kondition lieber gemächlich angehen lassen wollen. Wer mag, kann die Tour auch in Bayreuth beginnen; denn schon ab dort ist es mehr oder weniger eben bis sanftwellig.
Der Main-Radweg ist nicht nur gut ausgebaut überwiegend asphaltiert und ausreichend breit, um bequem auch bei (Rad-)Gegenverkehr nebeneinander fahren zu können , sondern beschert auch einen angenehmen Wechsel von Landschaft pur und kleinen Dörfern sowie Städten. Dank der fränkischen Gastfreundschaft findet sich fast allerorten ein Quartier für die Nacht und schon beinahe öfter, als einem lieb sein kann, ein netter Gasthof mit schönem Garten für die Stärkung zwischendurch.
Damit die Kultur nicht zu kurz kommt, bieten selbst kleine Städte interessante Museen, die vielfach mit der Wirtschaftsgeschichte verbunden sind, da eine jede Stadt einst ihren speziellen Schwerpunkt hatte bzw. noch heute hat. Darüber hinaus werden selbst kleine und kleinste Theater nicht nur betrieben (und zwar oft ohne oder ohne nennenswerte öffentliche Förderung), sondern auch gut besucht; ob das in erster Linie der Geselligkeit der Franken oder ihrem kulturellen Interesse geschuldet ist, mögen Sie entscheiden. Langweilig muß jedenfalls niemandem auf einer Radtour am Main werden.
Apropos Main: Bis Bamberg hat sich dieser ganz ordentlich gemausert und dient ab dort der Schifffahrt, die dank des Main-Donau-Kanals über eine Verbindung bis zum Schwarzen Meer verfügt. Bamberg selbst bietet nicht nur zahlreiche Sehenswürdigkeiten, sondern auch ein reges Treiben, wie es für Universitätsstädte typisch ist. Wer eher dem Bier als dem Wein zugeneigt ist, feiert hier vielleicht schon mal Abschied von Bierfranken; denn erstens ist es nicht mehr weit bis Weinfranken und zweitens beheimatet die Stadt zehn(!) Privatbrauereien, so daß es viel zu probieren gibt...
Daß sich der Main einst mühsam einen Weg durch das Mittelgebirge suchen mußte, wird bald nach Schweinfurt deutlich, wo das Main-Dreieck beginnt (ab Gemünden folgt dem das Main-Viereck, ein Blick auf die Übersichtskarten verdeutlicht dies). Für die Velotouristen bedeutet dies nun aber nicht, daß sonderliche Anstiege bevorstehen nein, nein Sie bleiben hübsch im Tal und schauen sich die Hügel nur an. Sollte Ihnen schon dabei zu warm werden oder aufgrund des herrlichen Wetters zu warm sein Sie wissen doch: Wenn Engel reisen, lacht der Himmel , bieten sich zur Erfrischung unterwegs zahlreiche Badeseen an. (Foto: See-Camping Freudenberg)
Wer wegen der häufig landschaftlich schönen und abseits des Kfz-Verkehrs ruhigen Führung des Main-Radwegs befürchtet, auf der Reise allzu sehr unter Stadtsehnsucht leiden zu müssen, wird schon in Würzburg wieder aufatmen können; denn die alte Bischofsstadt offeriert ein großes Zentrum mit Handel und Wandel für jeden Geschmack und Geldbeutel. Danach wird es aber erstmal wieder lauschiger, und Sie können oftmals kilometerlang ganz nahe am Fluß und völlig ungestört von lästigen, stinkenden und lärmenden CO2-Sündern radeln. So bleibt es bis Aschaffenburg, ab wo bereits die Auswirkungen des Großraums Rhein-Main zu spüren sind. Selbst kleine Ortschaften scheinen unter Krebs zu leiden und wuchern mit Einfamilienhaussiedlungen in die Landschaft wohl mit ein Grund, warum viele ihre Main-Radtour in der Stadt mit dem weithin sichtbaren Schloß beenden.
Richtig oder gar notwendig ist dies aber nicht; denn der Main-Radweg leitet die Velotouristen immer weiter ganz nahe dem Fluß und fast vollständig abseits der Autostraßen bis ins Zentrum von Frankfurt am Main. Nach der Finanzmetropole muß zwar mal etwas mehr parallel verkehrender Autoverkehr in Kauf genommen werden, auch ist die Dichte der Flugzeuge am Himmel mehr als beachtlich, doch können Sie schon bald darauf ganz genüßlich bis zum Ziel der Mündung des Mains in den Rhein radeln, was allein schon wegen der Sehenswürdigkeiten in Mainz lohnt.
Viel Vergnügen sowie Rad- und Speichenbruch wünscht
Übersichtskarte Main-Radweg:
© 2008 by Velo-Touring
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