|
Main-Radweg :: Etappe 1
Marktredwitz - Ziegelhütte - Leutendorf - Rodenzenreuth - Schurbach - Schwarzenreuth - Ebnath - Grünberg - Brand - Mehlmeisel - Fichtelberg - Föllmar - Escherlich - Goldmühl - Frankenhammer - Bad Berneck (46 km)
Start: |
Bahnhof in Marktredwitz. |
Strecke: |
Ohne Fleiß kein Preis. Um zur Quelle des Weißen Mains zu gelangen, müssen ein paar Höhenmeter bewältigt werden. Insbesondere in Fichtelberg ist die Steigung recht beachtlich. Danach rollen die Räder aber auf einem guten Schotterweg durch den Wald, wo Sie später auch recht ordentlich an Höhe verlieren - wie gewonnen, so zerronnen. |
Ziel: |
Bahnhofstraße in Bad Berneck. |
Downloads: |
kml-Datei |
für Google Earth |
|
gpx-Datei |
für GPS-Geräte/Kartenprogramme |
|
ovl-Datei |
für die TOP200 (topografische Karte 1:200.000) |
|
pdf-Datei |
auf der Basis der TOP200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000 |
|
pdf-Datei |
mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie. |
Die Ungeduldigen werden - kaum am Bahnhof angekommen - nun sogleich die Radtour beginnen wollen, wer aber die Dinge etwas ruhiger angehen lassen möchte, sollte einen Abstecher ins Zentrum erwägen und vielleicht auch in Marktredwitz übernachten, um sich die Sehenswürdigkeiten in Ruhe anschauen zu können. Dazu fahre man vom Bahnhof über die „Bahnhofstraße” (wenn Sie den Bahnhof im Rücken haben, rechts/links versetzt zu finden) zur Kreuzung mit der „Dammstraße” und biege dort rechts ab, um schon nach wenigen Metern links zum „Markt” zu gelangen.
Marktredwitz, 529 m ü.N.N., 18.000 Einw., - ursprünglich Redwitz - wurde 1339 vom Kaiser Ludwig IV. (auch Ludwig der Bayer genannt) dem Kloster Waldsassen geschenkt, doch verkaufte das Kloster den Ort Redwitz schon ein Jahr später an die Stadt Eger, zu der es bis 1816 gehörte. Damit kam Redwitz 1763 auch unter böhmische und damit österreichische Herrschaft und wurde prompt zur Garnisionsstadt, bevor es 1816 im Tausch mit dem bis dahin bayerischen Vils, das Österreich zugeschlagen wurde, in die Hände Bayerns geriet. Immerhin verdankt Redwitz dieser Zeit die Theresienkirche, die 1777 Kaiserin Maria Theresia ihren hier dienenden Soldaten schenkte und die weit und breit die einzige katholische Rokokokirche darstellt, da die Redwitzer 1560 zur evangelischen Konfession gewechselt hatten.
1907 wurde der Ort zur Stadt erhoben und trägt auch erst seitdem den Namen Marktredwitz. Durch den Zweiten Weltkrieg geriet die Stadt in eine Randlage, profitierte später aber vom Fall der Mauer, dem EU-Beitritt Tschechiens und den neu geknüpften Verbindungen zur Stadt Eger - heute Cheb. Marktredwitz ist auch Sitz eines Kompetenzzentrums der Euregio Egrensis und darf daher vorsichtig optimistisch in die Zukunft blicken.
Sehenswert sind in der Altstadt vor allem das Historische Rathaus, mit einem vom einstigen Schloß übernommenen Turm, und das klassizistische Neue Rathaus, einst als Fabrikantenwohnhaus errichtet, in dem die Stadt ein Goethe-Zimmer eingerichtet hat, da der hohe Herr 1822 Redwitz die Ehre erwies, hier zu verweilen.
Tourist Information,
Markt 29, 95615 Marktredwitz,
Fon 09231 / 501128, Fax 09231 / 501129,
E-Mail info@marktredwitz.de,
Internet www.marktredwitz.de.
|
Um auch den Ungeduldigen (s.o.) eine vollständige Etappenbeschreibung zu bieten, beginnt sie am Bahnhof. Wenn Sie diesen im Rücken haben, halten Sie sich auf dem „Bahnhofsvorplatz” rechts und rollen damit parallel zu den Schienen bald ein wenig abwärts zu einer beampelten T-Kreuzung. Es geht rechts durch den Tunnel und gleich darauf am Kreisverkehr halblinks mit Hinweis nach Leutendorf weiter. Wenige Höhenmeter radeln Sie sanft hügelan und biegen an der nächsten beampelten Kreuzung mit Hinweis nach Leutendorf links ab. Bald darauf queren Sie eine Vorfahrtstraße gerade, um im Anschluß etwas abwärts sausen zu dürfen. In Ziegelhütte geht es zunächst sanft, später kurz etwas steiler hügelan und damit nach Leutendorf.
Im Ort ignorieren Sie beim Abwärtsrollen den ersten Abzweig rechts mit Radhinweisen und wählen erst den zweiten mit Hinweis nach Rodenzenreuth. Auf einer kaum befahrenen Asphaltierten geht es über die Häuseransammlung Grünitzmühle nach Rodenzenreuth, wo Sie auf eine Vorfahrtstraße treffen, die rechts von einem Geh- und Radweg begleitet wird. Alsbald weist rechter Hand eine große Tafel auf die Vorzüge des Fichtelnaab-Radwegs hin, allerdings muß auf diesem - ebenso wie auf der von mir empfohlenen Route - eine ordentliche Steigung bewältigt werden, wobei dort Schotter und hier Asphalt geboten wird. Erst kurz vor Schurbach endet die Steigung, mittels der Sie immerhin ca. 125 Höhenmeter gewinnen.
Bald nach dem kleinen Ort geht es wieder abwärts und damit nach Unterschurbach. Wer den Schwung nutzt, gewinnt die verlorenen ca. 50 Höhenmeter nach der Häuseransammlung zumindest zum Teil relativ leicht, wobei es auch hilfreich ist, daß der Anstieg in zwei kleinen Etappen gemeistert werden darf. So geht es weiter nach Schwarzenreuth, wo die Strecke wieder abfällt, Sie aber das Tempo drosseln sollten, da Sie noch im Ort rechts nach Ebnath abbiegen müssen.
Auch in Ebnath fällt die Strecke - hier sogar steil - ab, und Sie sollten wiederum die Geschwindigkeit reduzieren, um nicht den Abzweig rechts auf den „Fichtelnaab-Radweg” zu verpassen, der hier nun auf einem ehemaligen Eisenbahndamm verläuft und ab hier auch empfehlenswert ist. Auf dem überwiegend gut geschotterten Weg fahren Sie bis zu einer Vorfahrtstraße, queren die Richtung haltend und radeln vorbei an einem Gasthof aus dem Ort hinaus.
Der Weg ist weiter passabel befahrbar, und so pedalieren Sie genüßlich durch den Wald, bis die Route abrupt rechts abzweigt und steil aufwärts auf teils grobem Schotter bis zum Waldrand leitet, wo es auf Asphalt bis zu einer Landstraße geht, die rechts nach Brand führt. Im Ort folgt die Route den Hinweisen nach Mehlmeisel und Fichtelberg links. Bald darauf gewinnen Sie ein wenig an Höhe, bevor es mit den Radhinweisen erneut links geht und Sie abwärts in das Bachtal sausen. Kurz vor einer Schreinerei beginnt dann rechts wieder der gut geschotterte Radwanderweg - Hinweis vorhanden.
Ganz allmählich gewinnen Sie im lauschigen Tal an Höhe und gelangen derart nach Mehlmeisel, wo eine Vorfahrstraße gerade gequert wird. Der Ort bleibt linker Hand liegen, und es geht weiter auf dem Fichtelnaab-Radweg und damit mal sehr gutem, mal etwas gröberem Schotter, auch mal ein bißchen grasdurchwachsenen Belag, mal durch die Wiesen, mal durch Wald, mal sanft, aber auch mal etwas steiler ansteigend bis zu den ersten Häusern von Fichtelberg, wo die Route halblinks auf eine asphaltierte Ortsstraße schwenkt.
Nach wenigen hundert Metern geht es halblinks auf eine alte Pflasterstraße und damit vorbei am ehemaligen Bahnhof. So stoßen Sie auf eine Vorfahrtstraße, biegen rechts ein und müssen sogleich wieder die Vorfahrt achten. Gerade querend gelangen Sie in die Ortsmitte.
Fichtelberg, 685 m ü.N.N., 2.000 Einw., verdankt seine Entstehung dem Bau eines Hochofens Anfang des 17. Jh. im Ortsteil Neubau, zu dem sich bald weitere gesellten und in der Folge auch ein Kurfürstliches Berg- und Hüttenamt in Fichtelberg entstand. Mitte des 19. Jh. rentierten sich aber Bergbau und Verhüttung im Raum Fichtelberg nicht mehr, so daß beides eingestellt wurde. Wer im Hochsommer kommt, sollte darauf achten, ob gerade das Köhlerfest veranstaltet wird, mit dem die Gemeinde an die beschwerliche Arbeit und die karge Lebensweise derer erinnert, die die Holzkohle für die Verhüttung in den umliegenden Wäldern herstellten.
Wer Entspannung nach der Anfahrt sucht, wird vielleicht den Fichtelsee aufsuchen, der durch Menschenhand ab 1792 entstand. Er ist nämlich ein Stausee, der die völlige Trockenlegung des Hochmoors Seelohe verhindern sollte. Zuvor war es gezielt entwässert worden, um Hammerwerke und ähnliches zu betreiben, zudem wurde der Torf zum Betrieb der Hochöfen gestochen. Aber immerhin besann man sich eines Besseren und rettete mit dem Damm einen Teil der heimischen Pflanzen, s2 daß Botaniker auf ihre Kosten kommen. Inzwischen handelt es sich übrigens nicht mehr um den Staudamm von 1792, denn der war durchlässig geworden und ist durch einen neuen 300 m langen und 17 m hohen ersetzt worden, wobei auch die Wasserfläche von 4 auf gut 10 ha vergrößert wurde. Falls es für ein Bad in den Fluten zu kühl sein sollte, empfiehlt sich ein Besuch der in der Nähe befindlichen Kristall Radon-Sole-Therme, die neben dem Natursole-Heilwasser vor allem mit einer neuen, aufwändig gestalteten Saunalandschaft die Gäste zu verwöhnen weiß.
Tourist Information,
Gablonzer Straße 11, 95686 Fichtelberg,
Fon 09272 / 969030, Fax 09272 / 9690366,
E-Mail info@ti-fichtelgebirge.de,
Internet www.ti-fichtelgebirge.de.
|
Die Etappe folgt der Straße durch die Ortsmitte und steigt im folgenden nahezu beständig, mal nur ein wenig, mal recht ordentlich an - immerhin sind ca. 120 Höhenmeter zu bewältigen. Die Steigung endet erst bei den letzten Häusern des sich lang hinziehenden Orts, und danach rollen Sie noch eine Weile auf dem guten Asphalt der Landstraße, bis eine Rechtskurve angekündigt wird. Sie sehen schon, daß die Straße danach abwärts führt, und biegen kurz davor mit Radhinweisen links in den Wald ab, um nun einem gut beradelbaren Schotterweg zu folgen (der allerdings nach lang anhaltendem Regen auch stark aufquellen und schon beinahe klebrig sein kann - igitt!).
Bereits nach wenigen Metern gelangen Sie übrigens an einen Abzweig und können von dort einen Ausflug zur Weißmainquelle unternehmen. Wer auf die zusätzlichen Höhenmeter auf dem Weg zur Quelle lieber verzichtet, erfreut sich an den nur noch harmlosen Wellen, die die Route nun offeriert, und radelt genüßlich durch den Wald. Auch wenn es irritierend klingen mag, am schönsten ist diese Strecke bei frühmorgendlichem Nebel; denn am Wegesrand werden Sie immer wieder eigentümliche Felsformationen entdecken, in denen bei eher dürftigen Sichtverhältnissen alles mögliche gesehen werden kann - selbst Reisende mit eher nüchterner Natur werden da wohl die Phantasie nicht unterdrücken können (oder wollen).
Ca. 2 km nach dem Abzweig von der Landstraße queren Sie den jungen Fluß und folgen weiter dem Schotterweg, der nach einer Weile eine Seilbahn unterquert. Vorbei an einem Abzweig rechts nach Bischofsgrün fällt geradezu die Strecke merklich ab, und so kommen Sie bei einem Parkplatz zum nächsten Abzweig rechts nach Bischofsgrün. Hier knickt der Fichtelnaab-Radweg rechts ab, die Etappe verläuft aber weiter geradeaus - u.a. mit Hinweis nach Föllmar.
Im Anschluß werden wieder sanfte Wellen geboten, und Sie können genüßlich bis zu einer querenden Landstraße radeln. Jenseits halten Sie sich bald an einer Weggabelung zunächst rechts und kurz darauf links, um nach ein paar hundert Metern zu einem großen Waldpausenplatz (mit Klettergerüst etc.) zu gelangen. Dort ein Päuschen einzulegen, ist durchaus sinnvoll; denn danach folgt die Belohnung für die Mühen des Aufstiegs: Es geht fast beständig bergab, und Sie verlieren auf den folgenden Kilometern immerhin ca. 250 Höhenmeter.
Kurz bevor der Wald verlassen wird, halten Sie sich an einer Wegkreuzung geradeaus (Hinweis nach Escherlich), kommen bald darauf nach Föllmar und sausen auf Asphalt sowohl im Ort als auch danach abwärts nach Escherlich. Gleich nach dem Ortseingang biegen Sie mit dem Hinweis „Radrundwege” halblinks ab, rollen bald nochmal recht ordentlich abwärts und stoßen dann auf eine Vorfahrtstraße. In diese biegen Sie links ein, verlassen sie aber alsbald, wenn diese nach links schwenkt, geradeaus.
Damit rollen die Räder durch Goldmühl, und Sie achten darauf, wenn bald signalisiert wird, daß geradezu Frankenhammer beginnt, halblinks auf den hier querenden Radwanderweg abzubiegen. Querenden Radweg? Ja, der Main-Radweg beginnt nämlich offiziell in Bischofsgrün, doch ist dieser Ort nicht mit der Eisenbahn erreichbar, weshalb ich so frei bin, für den Start Marktredwitz vorzuschlagen.
So kommen Sie alsbald direkt an den Weißen Main heran und dürfen sich daran erfreuen, daß aus dem anfänglichem Rinnsal hier schon ein recht ordentlicher Bach geworden ist. Der Radwanderweg leitet sodann dicht an die B 303 heran und derart nach Bad Berneck, wo Sie an einer beampelten Kreuzung die Straße queren können, um hinein in die Ortsmitte zu fahren.
Bad Berneck, 393 m ü.N.N., 5.000 Einw., Luftkurort, liegt an dem engen Tal der Ölschnitz und wurde vermutlich im 12. Jh. gegründet, als den Walpoten - ein niederes Adelsgeschlecht - die zuvor unbesiedelte Gegend zugewiesen und mit der Rodung begonnen wurde, weshalb in der Umgebung auch viele Orte auf -reuth enden (von reuten = roden). Neben den Resten der beiden ehemaligen Burgen (Walpoten-Burg und Burg Hohenberneck) verdient der Dendrologische Garten (Dendrologie = Gehölzkunde) im Rotherspark einen Blick, der Mitte des 19. Jh. angelegt und mit 50 verschiedenen Arten aus aller Welt bepflanzt wurde (u.a. Rot-, Sumpf- und Purpureichen, Hopfenbuche, Silberlinden, Pyramideneiche, orientalische Fichten). Wenn Sie im Sommer kommen, bietet sich vielleicht auch noch ein Besuch der Freilichtbühne auf dem Schloßberg an, die 1906 erstmals und nach fast 40jähriger Pause seit 1995 wieder bespielt wird - Märchen, Schauspiel, Operette, Oper -, erkundigen Sie sich ggf. bei der Tourist-Information oder unter www.theater-bayreuth.de.
Kur und Tourismus GmbH,
Bahnhofstraße 77, 95460 Bad Berneck,
Fon 09273 / 574374, Fax 09273 / 574376,
E-Mail info@badberneck.bayern.de,
Internet www.badberneck.de.
|
© 2008 by Velo-Touring
|
|