|
Main-Radweg :: Etappe 8
Würzburg - Zell am Main - Margetshöchheim - Erlabrunn - Zellingen - Himmelstadt - Laudenbach - Mühlbach - Karlstadt - Wernfeld - Gemünden - Hofstetten - Steinbach - Lohr a. Main (59 km)
Start: |
Altes Rathaus in Würzburg. |
Strecke: |
So wie Sie Würzburg nahezu ungestört von Kfz erreicht haben, verlassen Sie es auch wieder und radeln immer nahe dem Fluß zum Etappenziel Lohr am Main - herrlich! |
Ziel: |
Hauptstraße in Lohr am Main. |
Downloads: |
kml-Datei |
für Google Earth |
|
gpx-Datei |
für GPS-Geräte/Kartenprogramme |
|
ovl-Datei |
für die TOP200 (topografische Karte 1:200.000) |
|
pdf-Datei |
auf der Basis der TOP200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000 |
|
pdf-Datei |
mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie. |
Die Etappe beginnt am Alten Rathaus und führt über die „Alte Mainbrücke” auf das linke Flußufer, wo Sie mittels Fußgängerübergang auf die westliche Straßenseite gelangen, dort wenige Meter nach rechts versetzen und sodann mit 180°-Linksbogen der dortigen Gasse nach Süden (also flußaufwärts) folgen. Nach vielleicht 200 m schlagen Sie dann wieder die 'richtige' Richtung ein; denn es geht links mittels Unterführung unter der Straße und der Hochwasserschutzanlage her direkt an den Main und dort auf einem einspurigen Asphaltweg flußabwärts.
Derart kommen Sie zu einem Parkplatz, wo die Etappe ca. 50 m links/rechts versetzt, bevor es halblinks auf eine Rampe geht, Sie die "Friedensbrücke" unterqueren und danach mit einem kleinen Schlenker nochmal ein wenig aufwärts radeln, um sodann dem Radweg entlang der „Mainaustraße” zu folgen.
Zunächst rollen die Räder auf Asphalt, später Betonsteinpflaster, und es ist noch ein Stückchen zu radeln, bevor ein Hinweis auf der Höhe der „Sedanstraße” (linker Hand) nach rechts lenkt und Sie kurz darauf links abbiegen, um nun dem asphaltierten Radweg durch die Grünanlagen zu folgen. Ohne Orientierungsprobleme radeln Sie aus der Stadt hinaus und vorbei an Zell am Main nach Margetshöchheim, wo Sie nach der Unterquerung der ICE-Strecke kurz rechts/links versetzen, um nach dem Jachthafen wieder dicht am Fluß fahren zu können. So kommen Sie später für wenige Meter auf eine Ortsstraße, sehen aber schon bald, wenn die Straße sanft nach links schwenkt, daß der Radwanderweg rechts am Fluß weiter führt.
Geschwind geht es über Erlabrunn nach Zellingen und immer nahe dem Fluß, den Sie jedoch wegen des dichten Busch- und Strauchwerks kaum zu sehen bekommen. Dafür werden die Ohren mit einem Vogelgezwitscher belohnt, daß es eine wahre Freude ist. In Zellingen versetzen Sie nach dem Tennisplatz rechts/links und wiederholen dieses Manöver sogleich beim Sportplatz, um bald auf einer Ortsstraße zu fahren. Wenn diese nach links schwenkt, führt die Route wieder dicht an den Main, wo sich erneut ein einspuriger Asphaltweg anschließt, der nun allerdings recht stark durchwurzelt ist.
In Himmelstadt radeln Sie auf die Kirche zu, schlagen einen Schlenker unter der Mainbrücke hindurch und sollten schon mal eine Pause erwägen - insbesondere wenn Sie Philatelist (Briefmarkensammler) sind oder einen solchen dabei haben. Am 1. September 2006 wurde hier nämlich der Philatelisten-Lehrpfad offiziell seiner Bestimmung übergeben. Und warum in Himmelstadt? Nun, der Ortsname bringt es mit sich, daß hier 1986 ein Weihnachtspostamt eingerichtet wurde, wo in der Adventszeit schon mal über 50.000 Briefe zu beantworten sind - puuh.
Auf einem gut beradelbaren Fahrweg nahe dem Main geht es nach Laudenbach, wo Sie wieder auf eine Ortsstraße gelangen und diese erst verlassen, wenn sie geradezu ansteigt, um dann unterhalb der höher gelegenen Landstraße zum nächsten Ortsteil von Laudenbach zu fahren, der mit einem weiten Rechtsbogen umradelt wird.
In Mühlbach ist es Zeit für Abwechslung zu sorgen, weshalb die Route direkt nach der Unterquerung der Mainbrücke links zur Brückenauffahrt führt und Sie sodann den Fluß überqueren, wobei das Rad übrigens geschoben werden soll. Na ja, genießen Sie halt die Aussicht auf den Fluß und das Zentrum von Karlstadt. Jenseits geht es links durch das Stadttor in die Fußgängerzone, wo Sie linker Hand alsbald in der so genannten Hohen Kemenate die Tourist-Information finden.
Karlstadt, 163 m ü.N.N., 6.900 Einw., sieht man noch heute an, daß die Stadt ab ca. 1200 u.Z. planmäßig angelegt wurde; denn bei der behutsamen Altstadtsanierung wurde der Grundriß bewahrt. Ihren Namen verdankt die Stadt der am linken Mainufer zu findenden Ruine Karlburg. Um 600 wurde die Burg erstmalig gegründet, nach wechselvoller Geschichte 1525 während des Bauernkrieges von den Karlstädtern zerstört und in der Folge nicht wieder aufgebaut. Da das Baumaterial der Burg andernorts gut zu gebrauchen war, sorgten 'Steinräuber' dafür, daß heute nur noch kärgliche Reste der einstigen Anlage erhalten sind. Wer mehr über die Geschichte der Stadt erfahren möchte, besucht das Stadtgeschichtliche Museum im Landrichterhaus, Hauptstraße 11, geöffnet Mai-Okt. mi & sa 15-17.30 h sowie so 10-12 h, am ersten Sonntag im Monat auch 14-16 h, Eintritt frei. In den Monaten Mai bis Oktober können Sie außerdem samstags an einer Stadtführung teilnehmen, Treffpunkt Marktplatz, 16 h, Beitrag 3,00 €.
Daneben bietet Karlstadt noch ein interessantes Spezialmuseum, nämlich das Europäische Klempner- und Kupferschmiede-Museum, welches unweit südlich der Altstadt zu finden und wegen der ausgefallenen Architektur nicht zu übersehen ist (Ringstraße 47d, geöffnet di-fr 10-12.30 h, mi & do auch 14,17 h, sa & so 11-16 h. Geboten werden neben alten Werkzeugen und Maschinen sowie Gesellen- und Meisterstücken aus dem Spengler-, Klempner-, Flaschner-, Blechner- und Kupferschmiede-Handwerk auch moderne und zukunftsweisende Techniken. Das Museum dient nicht nur der Ausstellung, sondern wird auch für Schulungen, Wanderausstellungen und diverse kulturelle Veranstaltungen genutzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.klempnerundkupferschmiedemuseum.eu.
Fremdenverkehrsbüro,
Hauptstraße 56, 97753 Karlstadt,
Fon 09353 / 981347, Fax 09353 / 981346,
E-Mail info@tourismus-karlstadt.de,
Internet www.karlstadt.de.
|
Vom „Marktplatz” folgen Sie der „Maingasse” nach Westen, queren am Fluß rechts abbiegend einen großen Parkplatz und radeln sodann durch eine Grünanlage immer nahe dem Fluß aus der Stadt hinaus. Genüßlich fährt es sich bis auf die Höhe von Wernfeld; wo diejenigen, die in den Ort fahren möchten, sich gedulden sollten, bis die Wern überquert wurde. Danach leiten die Hinweise rechts in die Ortsmitte. Die Etappe selbst bleibt nach wie vor diesseits der Bahn und erlaubt weiterhin 'Radeln wie Gott in Frankreich'.
In Gemünden folgen Sie dem Weg am Main bis zu einem Parkplatz, an dessen Ende die Route rechts die Bahn unterquert. Mittels eines beampelten Fußgängerübergangs queren Sie sodann die B 26, halten sich noch wenige Meter geradeaus und biegen dann links ab, um auf der „Obertorstraße” zum „Marktplatz” zu gelangen.
Gemünden, 160 m ü.N.N., 11.900 Einw., 'verdankt' der Lage an der Mündung von Sinn und Fränkischer Saale in den Main jahrhundertelange Auseinandersetzungen verschiedener Herrschaften um den Einfluß in der Stadt. Daher wird Gemünden auch gleich von zwei Burgen 'bewacht': Der nebenstehenden Scherenburg, von der noch ein paar Bauteile – vor allem der Bergfried – erhalten sind, und der einst hoch über ihr thronenden Slorburg, von der vor Ort nach mühsamen Aufstieg allerdings nur noch der Grundriß erahnt werden kann. Die Scherenburg dient übrigens seit 1999 alljährlich im Juli und August den Scherenburgfestspielen als Kulisse – Infos zum Spielplan, Kartenvorverkauf etc. finden Sie unter www.scherenburgfestspiele.de.
Wiederum der Lage geschuldet war der Ausbau Gemündens im 19. Jh. zum Eisenbahnknotenpunkt, wo sich neben den Hauptstrecken Richtung Frankfurt, München und Hamburg auch noch zwei Nebenstrecken trafen. Das wurde der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs zum Verhängnis; ein halbstündiger Bombenangriff genügte, um den Bahnhof und weite Teile der Stadt in Schutt und Asche zu legen. Heute ist die Bedeutung des Verkehrsknotenpunkts dahin; denn zum einen wurde in den 60er Jahren das hiesige Bahnbetriebswerk geschlossen, und zum anderen nutzen Fernzüge die ICE-Strecke, so daß nur noch sehr aufmerksame Bahnfahrer zwischen zwei Tunneldurchfahrten einen kurzen Blick auf die Stadt erhaschen. An die einstige Bedeutung als Eisenbahnknotenpunkt erinnert beim nebenstehenden Huttenschloß, dem Sitz der Tourist-Information, eine einsame Güterzug-Dampflok.
Wer über Nacht bleibt und noch auf der Suche nach einer angemessenen Abendgestaltung ist, sollte einen Theaterbesuch ins Auge fassen. Denn so klein, wie Gemünden zunächst auf Großstädter wirken mag, ist es eben doch wieder nicht und bietet mit der Kleinkunstbühne Spessartgrotte ein ansprechendes Kulturangebot - Infos zum Programm und Reservierung unter www.spessartgrotte.de sowie Fon 09351 / 3415, Mainuferstraße 4 im Stadtteil Langenprozelten.
Touristinformation,
Scherenbergstraße 4, 97737 Gemünden am Main,
Fon 09351 / 800170, Fax 09351 / 800160,
E-Mail info@touristinfo-gemuenden.de,
Internet www.stadt-gemuenden.de.
|
Am „Marktplatz” absolvieren Sie einen Rechts-/Linksschwenk, überqueren sodann den Mühlbach und die Fränkische Saale und wählen hernach die Geradeaus-Fahrspur, die sogleich links auf die Mainbrücke führt – klingt eigentümlich, ist aber so. Auf der linken Flußseite angelangt schlagen Sie einen 270°-Bogen, indem dreimal links abgeknickt wird, und radeln sodann wieder lauschig auf einem einspurigen Asphaltweg durch die Wiesen. Später wird das Tal enger, und Sie werden an eine kleine Landstraße herangeführt, bevor Sie Hofstetten erreichen, wo die Route beim Sportplatz links abknickt und hügelan leitet. Bei der nächsten Möglichkeit geht es rechts direkt auf die Kirche zu, vor ihr links und damit nochmal - und zwar sehr steil - aufwärts. Sehr leichte Gänge lohnen sich eben selbst dann, wenn man 'nur' einem Fluß abwärts folgt.
Da Ihr Kreislauf nun auf Trab gekommen sein sollte, macht es vermutlich umso mehr Spaß, daß es nach der Steigung rechts und geradezu aus dem Ort hinaus geht, wo guter Asphalt den ganz allmählichen Höhenverlust mit sanften Kurven zu einer wahren Wonne werden läßt – etwas Rückenwind schadet dabei natürlich nicht. Später kommen Sie wieder dichter an die Landstraße heran, bleiben aber immer diesseits am Fluß und radeln derart nach Steinbach. Den Ort lassen Sie zunächst links liegen, bis Sie zweimal kurz nacheinander links/rechts versetzen.
So kommen Sie erneut dicht an die Landstraße heran und radeln nach Lohr am Main, wo man sich in Geduld üben sollte, wenn man in die Altstadt möchte, und zunächst die beiden Mainbrücken unterquert, um unmittelbar nach der zweiten (alten) Mainbrücke links abzubiegen und hinauf zur Brücke zu fahren. Mittels ihr gelangt man in die Stadtmitte, wobei man zur Abwechslung mal nicht auf den Gehwegen der Brücke schieben, sondern auf der Fahrbahn radeln soll – in Lohr ist man ganz offensichtlich den Radfahrern wohlgesonnener als andernorts.
Lohr am Main, 162 m ü.N.N., 16.200 Einw., wurde 1295 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1333 die Stadtrechte. Die regionalen Herrscher derer von Rieneck ließen sich hier nieder, so daß sich Lohr zum Hauptort eines Großteils des Spessarts entwickelte. Später kam Lohr unter die Fittiche der Mainzer, die die Stadt als Oberamtssitz auserkoren und sogar das Schloß der Rienecker ausbauen ließen. Heute dient das Schloß dem Spessartmuseum, welches sich der Kulturgeschichte des Spessarts widmet und u.a. Exponate zur einst hier beheimateten Glasmacherkunst zeigt – Schloßplatz 1, geöffnet di-sa 10-16 h und so 10-17 h, Eintritt 2,50 €.
Holz war der wichtigste Rohstoff des Spessarts, und da verwundert es auch nicht, daß die Stadt Lohr mit einer Waldfläche von über 4.000 ha zweitgrößter kommunaler Waldbesitzer Bayerns ist. Einst war der damit erzielbare Wohlstand so groß, daß die Bürger sogar von städtischen Steuern befreit waren. Dafür reichen die Einnahmen heute längst nicht mehr, aber wichtiger sind inzwischen auch die ökologischen Funktionen des Stadtwalds und so quasi nebenbei die Sicherung einer guten Wasserversorgung. Wer mehr über die Waldstruktur in der Region erfahren möchte, besucht den Waldlehrpfad unweit westlich der Altstadt beim Waldhaus Rexroth.
Wer mit Kindern oder Jugendlichen reist, wird statt dessen vielleicht lieber auf der linken Mainseite das Schulmuseum (Sendelbacher Straße 21, geöffnet mi-so 14-16 h, Eintritt 2,00 €) besichtigen, welches anhand von zwei zeitlichen Schwerpunkten – nämlich Kaiserreich 1871-1918 und Drittes Reich 1933-1945 – darstellt, wie Gesellschaftsordnung und Staatsform Schule, Bildung und Erziehung beeinflussen. Dabei wird im Museum auf geschichtliches Moralisieren verzichtet; die Bewertung der ausgestellten Stücke bleibt dem Besucher überlassen.
Das jüngste Museum verdankt die Stadt einem Spleen, wie man dort, 'wo ich von weg bin', sagen würde. Lothar Vormwald ist nach eigenem Bekunden im zarten Alter von 14 Jahren die alte Trafostation in Lohr das erste Mal aufgefallen. Im Verlaufe der folgenden Jahre hat er sich in sie verliebt, seit 2004 gehört sie ihm und am Tage der Eröffnung des Museums konnte er sozusagen Hochzeit feiern. Und was macht er mit der Trafostation? Er stellt Isolatoren aus; denn er ist nicht nur Starkstromelektriker, sondern er sammelt seit Jahren auch leidenschaftlich Isolatoren. Das Isolatoren-Museum ist an jedem ersten Sonntag im Monat von 14-17 h geöffnet. Wenn das nicht zu ihrem Terminkalender paßt, können Sie, wenn Sie mit einer Gruppe reisen, unter Fon 09352 / 4795 oder per E-Mail danielevormwald@web.de einen anderen Termin vereinbaren. Weitere Infos finden Sie unter www.isolatorenmuseum.de.
Touristinformation,
Schloßplatz 5, 97816 Lohr a. Main,
Fon 09352 / 848460, Fax 09352 / 70295,
E-Mail tourismus@lohr.de,
Internet www.lohr.de.
|
© 2008 by Velo-Touring
|
|