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Unterwegs auf der Flaeming-Skate Ortsplan in Oehna an der Flaeming-Skate Rastplatz an der Flaeming-Skate bei Langenlipsdorf

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Flaeming-Skate® :: Etappe 4

Jüterbog – Bochow – Hohengörsdorf – Fröhden – Schlenzer – Wahlsdorf – Heinsdorf – Hohenseefeld – Wiepersdorf – Welsickendorf – Körbitz – Langenlipsdorf – Oehna (57 km)

Start:

Bahnhof Jüterbog.

Strecke:

Die Etappe folgt im wesentlichen dem Rundkurs 6 und beschert sanfte Wellen sowie in Jüterbog und Wiepersdorf Gelegenheiten fürs Sightseeing.

Ziel:

Bahnhof Oehna.

Downloads:

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für Google Earth

 

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für GPS-Geräte/Kartenprogramme

 

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für die TOP 200 (topografische Karte 1:200.000)

 

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auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000

 

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mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie.

Flaeming-Skate®, Jüterbog, Wahlsdorf, Wiepersdorf, Langenlipsdorf, Oehna Davon ausgehend, dass Sie mit der Bahn anreisen, beginnt die Etappe am Bahnhof von Jüterbog, Rathaus in Jüterbog und Sie halten sich auf dem Bahnhofsvorplatz angelangt rechts, sausen sogleich hinab zur Einmündung in die Bundesstraße B 102 und finden jenseitig einen Geh- und Radweg, der links in Richtung Stadtmitte führt. Nach einer Weile müssen Sie auf die Fahrbahn wechseln und achten darauf, in einer Rechtskurve links in die Schillerstraße abzubiegen. Nach rund 400 m geht es rechts in die Straße namens Wursthof und damit auf Kleinpflaster zum Markt von

Dammtor in JüterbogJüterbog, 71 m ü.N.N., 12.100 Einw., zu gelangen, wo Sie sogleich das mächtige Rathaus bewundern können, dem die einstige Bedeutung und der beachtliche Wohlstand der Stadt anzusehen ist. 1174 wurden der erstmals 1007 schriftlich erwähnten Kommune die Stadtrechte verliehen, und die wussten die Bürger augenscheinlich zu ihrem Vorteil zu nutzen; denn man konnte sich im 13. Jh. eine machtvolle Stadtmauer mit drei Doppeltoren leisten (hier das Dammtor). Inschrift am Dammtor in JüterbogAn dem Tor findet man übrigens eine kleine Tafel mit der denkwürdigen Inschrift: „Wer seinen Kindern giebt das Brodt und leidet nachmals selber Noth, den schlage man mit der Keule todt.” Sinnigerweise hängt die Keule auch gleich daneben, so dass gewisse Sorgen durchaus berechtigt erscheinen. Und ob sich die Jüterboger auch heute noch an die Regel halten, verrate ich natürlich nicht.

Mönchenkirche in JüterbogNach über 50jähriger Bauzeit wurde das Rathaus 1507 vollendet, parallel wurden aber auch die Nikolaikirche und die nebenstehende Mönchenkirche des Franziskanerklosters fertiggestellt, so dass die Jüterboger mit ihrem Schaffen recht zufrieden gewesen sein dürften. Die Blütezeit endete aber im Dreißigjährigen Krieg, und Jüterbog verblieb nur noch die Rolle eines bedeutungslosen Provinznestes.

Von 1635 an gehörte Jüterbog zu Sachsen, geriet aber 1815 unter preußische Fittiche, da die Sachsen an der Seite Napoleons gekämpft hatten und dadurch bestraft wurden, dass sie zwei Drittel ihrer Fläche sowie ein Drittel ihrer Bevölkerung an Preußen verloren. Der Stadt ging es in der Folge so schlecht, dass sie die Obrigkeit mehrfach aufforderte, doch bitteschön eine Garnison anzusiedeln. Der Wunsch wurde schließlich erhört, und 1832 bezog eine Reiterkompanie ihr Quartier in Jüterbog.

Ab 1860 begann man mit dem Bau eines Artillerie-Schießplatzes, der in den folgenden Jahrzehnten immer wieder umgebaut und erweitert wurde. So wurden z.B. 1870 gleich 9.000 französische Kriegsgefangene in einem Barackenlager, dem späteren 'Alten Lager', untergebracht und zum Ausbau der militärischen und zivilen Infrastruktur gezwungen, darunter natürlich auch zur Vergrößerung des Schießplatzes. 1889 reichte das nicht mehr, man beschloss den Bau eines zweiten Schießplatzes und damit auch eines 'Neuen Lagers'. Nach der Jahrhundertwende experimentierte man auch mit Luftschiffen, trainierte den Bombenabwurf im Wald bei Markendorf (östlich von Jüterbog) und baute die Luftschiffhallen 'Albrecht' und 'Baer'. Noch während des Ersten Weltkriegs begann der Ausbau des Stadtteils Damm (südlich der Altstadt) zum Fliegerhorst. Darauf bauten die Nazis auf und erweiterten u.a. mal wieder den Truppenübungsplatz, wofür die Dörfer Zinna, Mehlsdorf und Felgentreu (nördlich von Jüterbog) geräumt und die Bewohner umgesiedelt wurden. Offiziers-Kasino im Alten Lager bei JüterbogIm nebenstehenden Offiziers-Kasino wird man vom Endsieg geträumt haben, doch übernahmen 1945 die Sowjets die Regie und bauten – na?, ja genau – den Truppenübungsplatz aus. Nicht kleckern, sondern klotzen war angesagt, und durch Brandrodungen wurden mal eben auf 120 km² ein Panzerschießplatz und ein Bombodrom geschaffen. Schließlich lebten rund 40.000 Sowjets in und um Jüterbog, dreimal so viel wie die Stadt an Einwohnern zählte, doch seit 1994 ist der Spuk vorbei und Konversion angesagt.

Von schweren Bombenangriffen blieb die Stadt im Zweiten Weltkrieg verschont, und da seit der Wende erhebliche Mittel in die Altstadtsanierung geflossen sind, präsentiert sich Jüterbog heutzutage mit mittelalterlichem Stadtgrundriss und zahlreichen Einzeldenkmalen. Viele Straßen und Plätze wurden instandgesetzt, der Umbau der Ortsdurchfahrt der B 102 soll in den nächsten Jahren folgen. Wenn Sie mehr über die Geschichte der Stadt in Erfahrung bringen wollen, sollten Sie die Mönchenkirche besuchen; denn auf dem dortigen Areal des einstigen Franziskanerklosters befindet sich außer der Stadtinformation, der Stadtbibliothek, einer Bühne für verschiedenste Veranstaltungen und dem kulturhistorischen Archiv auch das Stadtmuseum.

Jüterbog, Flaeming-Skate® Stadtinformation im Mönchenkloster, Mönchenkirchplatz 4, 14913 Jüterbog, Fon 03372 / 463113, E-Mail stadtinformation@jueterbog.de, Internet www.jueterbog.de.

Nach der Besichtigung der Altstadt setzen Sie die Fahrt am Markt fort, radeln zur Großen Straße (Bundesstraße B 102) und versetzen mittels dieser rechts/links, um einer schmalen Gasse zu dem kleinsteingepflasterten Weg mit dem schönen Namen Hinter der Mauer zu folgen. Rechts geht es schnurstracks bis zu einem Wachturm der Stadtbefestigung, und Sie halten sich vor diesem links, um auf unbefestigtem Grund zum Südweg zu gelangen, der – wie es der Name verspricht – nach Süden leitet. Auf Asphalt schlagen Sie einen Haken rechts/links und radeln bald sanft hügelan bis zu einer abknickenden Vorfahrtstraße. In diese 'biegen' Sie gerade ein und folgen dem guten Asphaltband schnurstracks vorbei an leerstehenden Kasernen rechter Hand und dem Friedhof zur Linken aus der Stadt hinaus und weiter nach Bochow.

Kirche in FröhdenKaum dass Sie den Ort erreicht haben, biegen Sie an der ersten Kreuzung links ab und finden nach dem Passieren von Ställen und Scheunen rechter Hand die Rundkurse 4 und 6 der Flaeming-Skate®. So geht es nach Osten zur B 101 und jenseits bald sanft hügelan nach Hohengörsdorf. Dort quert die Route die B 102 und verläuft entlang dem nordwestlichen Ortsrand, bevor eine lange sanfte Abfahrt nach Fröhden beschert wird. Im Ort passieren Sie die Kirche und kreuzen eine Vorfahrtstraße gerade, um auf einem schmalen Weg vorbei an einem Betriebshof rechter Hand bis zu einem Abzweig zu radeln. Dort folgt die Etappe rechts dem Rundkurs 6.

Flaeming-Skate® zwischen Schlenzer und WahlsdorfSchon bald nach dem Verlassen des Ortes steigt die Strecke recht ordentlich an, was nicht verwunderlich ist, nennt sich Schlenzer doch stolz 'Bergdorf'. Aber vielleicht hilft Petrus ein wenig nach und beschert Ihnen Rückenwind, so dass dieser Abschnitt nicht so schwer fällt. Danach geht es erst mal wieder abwärts, allerdings etwas zu viel, so dass Sie bis Wahlsdorf erneut ein paar Höhenmeter sammeln müssen, um dort noch vor den ersten Häusern rechts abzuzweigen. Bald knickt die Etappe links ab und leitet sodann direkt am Freibad vorbei, was den einen oder anderen zu einer Pause verleiten mag.

Rastplatz der Flaeming-Skate® auf dem Weg nach HohenseefeldNach Wahlsdorf dürfen Sie sich bei lästigem Wind darüber freuen, dass die Strecke quasi im Knick verläuft; denn sowohl rechts zum Acker als auch links zur Straße hin säumen Bäume und Büsche den Weg. In Heinsdorf versetzt die Route rechts/links, führt am westlichen Ortsrand bis zu einer querenden Straße sowie danach wieder an eine Landstraße, entlang der es schnurstracks nach Südwesten geht. Bei einem Waldstück versetzt die Route nach Westen, und dank der Felder haben Sie einen perfekten Ausblick auf die Windenergieanlagen, denen Sie im Anschluss recht nahe kommen.

Der Niebendorfer Weg leitet in Hohenseefeld zur B 102, die Sie queren, um mit einem kleinen Schlenker links/rechts zur Straße Am Graben zu gelangen. Sodann müssen Sie Obacht geben; denn schon beim nächsten Abzweig führen die Rundkurse 1 und 6 rechts weiter – Hinweise vorhanden.

Die Route verläuft Richtung Kirche, versetzt bald ein wenig rechts/links und leitet dann am westlichen Ortsrand entlang nach Süden, bevor es mit einem Rechtsknick hinaus in die Felder und ein wenig hügelan geht. In Wiepersdorf fahren Sie geradewegs in den Ort, bevor die Räder rechts am Dorfanger entlang rollen und Sie wenige Meter weiter auf die Bettina-von-Arnim-Straße stoßen. Diese Straße heißt nicht umsonst so; denn links abbiegend gelangen Sie zum

Schloss WiepersdorfSchloss Wiepersdorf, das Joachim Erdmann von Arnim auf Friedenfelde in der Uckermark (ach, was für ein Name) 1780 zusammen mit dem sogenannten Ländchen Bärwalde käuflich erwarb. Ein Jahr später wurde sein zweiter Sohn Ludwig Achim von Arnim geboren. Kurz darauf verstarb die Mutter an den Folgen der Geburt, und Ludwig Achim sowie sein Bruder Carl Otto wuchsen bei der Großmutter in Berlin auf. Nach dem Tod des Vaters 1804 erbten die Brüder das Ländchen Bärwalde, und Ludwig Achim heiratete 1811 Bettina Brentano (1785-1859), mit der er 1814 auf das Gut Wiepersdorf zog.

Bettina von ArnimAllerdings hat es Bettina von Arnim, deren Antlitz älteren Semestern unter Ihnen noch vom 5-DM-Schein her bekannt sein dürfte (Ausschnitt aus der Banknote der Deutschen Bundesbank, Quelle Wikipedia), auf dem Lande wohl nicht sonderlich gefallen; denn sie siedelte schon drei Jahre später nach Berlin um. Da Ludwig Achim bis zu seinem Tod 1831 als Gutsherr und Dichter in Wiepersdorf blieb, lebten die beiden getrennt, was zu einem umfangreichen Briefwechsel führte, der nicht nur Einblicke in die Ehe gestattet, sondern in dem auch kulturgeschichtliche Ereignisse und das dörfliche Leben zu Beginn des 19. Jh. geschildert werden. Mehr erfahren Sie im Bettina und Achim von Arnim-Museum, das auch im Schloss untergebracht und von Feb. bis Nov. sa & so 13-16 h geöffnet ist.

Das Schloss blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Besitz der von Arnims, diente sodann kurz als sowjetische Kommandantur und später als Flüchtlingsunterkunft, bevor es seit 1947 für Arbeits- und Erholungsaufenthalte von Künstlern genutzt wurde. Die dafür zuständigen Träger wechselten mehrfach; heute gehört das Schloss der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Im jetzt sogenannten Künstlerhaus werden weiterhin Arbeitsaufenthalte von bis zu sechs Monaten für Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen aus dem In- und Ausland mit Stipendien gefördert.

Orangerie des Schlosses WiepersdorfWenn Sie an einem Wochenende nach Schloss Wiepersdorf kommen, können Sie nicht nur dem Museum einen Besuch abstatten, sondern sich auch dem leiblichen Wohl widmen, indem Sie das Café in der Orangerie aufsuchen (geöffnet April-Okt. sa & so 13-17 h). Bei der Gelegenheit bietet sich auch ein Spaziergang durch den schönen Park an, der ganzjährig zugänglich ist. Wer mehr über das Künstlerhaus und die dortigen öffentlichen Veranstaltungen erfahren möchte, sollte die untengenannte Website besuchen.

Wiepersdorf, Flaeming-Skate® Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, Bettina-von-Arnim-Straße 13, 14913 Wiepersdorf, Fon 033746 / 699-0, E-Mail info@schloss-wiepersdorf.de, Internet www.schloss-wiepersdorf.de.

Hinweis zur Gaststätte beim Flugplatz ReinsdorfUnweit des Dorfangers quert die Etappe schräg die Bettina-von-Arnim-Straße und leitet zu einer Rampe, mittels der Sie einen weiten Linksbogen schlagen und sodann den Ort verlassen. Wieder wird hervorragender Rollbelag geboten, und so radeln Sie genüsslich durch den Wald und passieren dabei auch den Abzweig zum Flugplatz Reinsdorf, worauf ob der dortigen Gaststätte (direkt am Tower!) ein großer Holzhinweis aufmerksam macht.

Rastplatz der Flaeming-Skate® bei LangenlipsdorfIn Welsickendorf queren Sie die B 101 gerade, knicken am Ortsrand rechts ab, fahren vorbei an der Kirche und schlagen noch zwei Haken, bevor die Räder entlang einer kleinen Straße nach Körbitz rollen. Gleich am Ortseingang geht es rechts über die Straße und damit am nördlichen Dorfrand entlang, bis die Route rechts über eine sanfte Welle vorbei an Windenergieanlagen und dem nebenstehenden schicken Rastplatz nach Langenlipsdorf leitet.

Abzweig der Flaeming-Skate® südlich von BochowKurz vor dem Ort schwenkt die Etappe bei einer querenden Straße nach halbrechts und führt bald zu einer T-Kreuzung, an der Sie links abzweigen, um kurz darauf eine Landstraße zu queren. Beim Friedhof versetzt die Etappe rechts/links, bevor es ein paar hundert Meter weiter rechts entlang einer Landstraße schnurstracks nach Norden bis zu einem Abzweig geht: Die Etappe knickt mit dem Rundkurs 1 der Flaeming-Skate® links ab; wer mag, 'Info-Rad' am Bahnhof von Oehnakann die Runde vollenden und geradezu über Bochow nach Jüterbog fahren.

Die anderen kürzen ab, queren sofort die Landstraße, sausen recht ordentlich abwärts und können den Schwung nutzen, um die verlorene Höhe sogleich zurückzugewinnen. Wenig später passieren Sie die Zufahrt zum Freibad von Oehna und radeln zur Abwechslung mal auf einer Nebenstraße. An der kurz darauf erreichten Landstraße geht es links und damit zu einem 'Vorort' von Oehna, wo die Etappe beim zweistündlich bedienten Bahnhof endet.

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