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Radweg Berlin - Usedom :: Etappe 6
Anklam - Relzow - Libnow - Pinnow - Insel Usedom - Zecherin - Karnin - Mönchow - Stadt Usedom - Stolpe - Prätenow - Dargen - Bossin - Neverow - Zirchow - Garz - Korswandt - Ahlbeck - Heringsdorf - Bansin (57 km)
Start: |
Steintor in Anklam. |
Strecke: |
Auf dem Weg zur Insel Usedom radeln Sie eine Weile parallel zur Bundesstraße B 110 und dürfen staunen, wie viele Autotouristen das Eiland anzieht. Hernach geht es auf kaum befahrenen Nebenstraßen sowie Feld- und Waldwegen ruhiger zu. Ab Zirchow müssen die Waden zeigen, was in ihnen steckt, denn es sind gleich dreimal kurz nacheinander starke Steigung zu meistern. Aber bereits in Ahlbeck ist das vergessen, und Sie können sich auf der Strandpromenade der drei Kaiserbäder erholen. |
Ziel: |
Seebrücke in Bansin. |
Downloads: |
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für die TOP 200 (topografische Karte 1:200.000) |
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auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000 |
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mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie. |
Vom Steintor führt die Etappe zum Marktplatz, wo Sie rechts in die „Peenestraße“ abbiegen, alsbald sanft abwärts zum Fluss rollen und ihn mittels der nebenstehenden Hängeholzbrücke überqueren.
Jenseits folgt der Radweg Berlin – Usedom der „Greifswalder Straße“, und Sie unterqueren bald mittels aufwändiger Unterführung die Eisenbahn. Sodann die Richtung beibehaltend geht es auf der ehemaligen zur heutigen Bundesstraße, wo rechter Hand ein asphaltierter Geh- und Radweg zur Verfügung steht, der schnurstracks nach Relzow leitet.
Im Ort zweigen Sie rechts ab und folgen einer betonsteingepflasterten Allee, bevor sich nach einer kurvenreichen Führung in der Häuseransammlung glatter Asphalt anschließt und Sie am Waldrand entlang Relzow verlassen.
Derart kommen Sie noch einmal nah an die Bundesstraße B 110 heran, zweigen aber noch vor ihr rechts auf eine zweistreifige Betonplattenstraße ab, um schon wenige Meter weiter halblinks einen einstreifigen Asphaltweg zu wählen. Dieser leitet in den Wald, wo eine passable Schotterdecke geboten wird, bevor sich auf freiem Feld wieder guter Asphalt anschließt. So radelt es sich nicht nur angenehm, sondern auch zügig nach Libnow, wo Sie in Sichtweite des Herrenhauses wieder auf die B 110 treffen und rechts auf den Geh- und Radweg einbiegen.
Die Strecke ist beachtlich wellig, und ohne Orientierungsprobleme radeln Sie auf dem mal mit Betonsteinpflaster, mal mit Asphalt befestigten Weg erst nach Pinnow, dann eine Weile durch den Wald und schließlich entlang der ebenen Felder bis zum Peenestrom, wo Sie direkt vor der Brücke einen Haken schlagen und auf den Geh- und Radweg links der Fahrbahn versetzen müssen, um hinüber zur Insel Usedom fahren zu können (Brückenöffnung täglich um 05:45 h, 08:45 h, 12:45 h, 16:45 h & 20:45 h für jeweils max. 30 Minuten).
Der Name Usedom: In alter Zeit war die Insel, obwohl schon lange von Menschen bewohnt, noch immer ohne Namen. Darum versammelten sich eines Tages alle Einwohner an einem Ort, und jeder konnte einen Vorschlag machen. Es ging viel Gerede hin und her, nur einen Namen für die Insel wusste niemand zu nennen. Endlich waren alle still, denn jeder wartete gespannt, dass der andere einen treffenden Namen sagen würde, aber keinem wollte einer einfallen.
Da sprach ein grauhaariger Alter: „Das nächste Wort, das einer spricht, soll der Name unserer Insel sein, sonst sitzen wir noch lange hier.“
Jetzt schwiegen alle aus Angst. Wie leicht konnte ein unbedachtes Wort für alle Zeit den Namen bestimmen! So saßen sie wohl eine gute Stunde und sannen angestrengt, bis einer aufsprang und ungeduldig rief: „Oh, so dumm, dass wir keinen Namen finden!“
Nun war es geschehen. Hatten sie aber gehofft, einen besonders hübschen Namen zu bekommen, so war es nichts damit, denn sie mussten sich „Osodummer“ nennen lassen. Doch mit lachender Miene fanden sie sich drein. Schließlich war dieser Name immer noch besser als gar keiner, und im Laufe vieler Jahre ist dann „Usedom“ daraus geworden. (Quelle: Albert Burkhardt. Das Riesenschiff. Sagen, Märchen und Geschichten aus Mecklenburg. Postreiter-Verlag, Halle 1989)
Usedom ist die westliche der beiden großen Inseln an der Mündung der Oder und rund 445 km² groß, wovon 354 km² zu Deutschland gehören, der Rest zu Polen. Die Insel zog mit ihrer 42 km langen Außenküste, die durchgängig feinen Sandstrand bietet, schon ab den 20er Jahren des 19. Jh. Urlauber an, und noch heute erwirtschaften die Insulaner den größten Teil ihrer Einkünfte durch Beherbergung und Verköstigung. Neben der wenig bedeutenden Landwirtschaft widmeten sich die Usedomer früher dem Fischfang, der allerdings kaum in der Ostsee, sondern fast ausschließlich im Haff betrieben wurde.
Entsprechend liegen die Kerne der Siedlungen nahezu alle an der Binnenküste, und erst der Tourismus brachte Neubaugebiete in Strandnähe mit sich. Dies ist auch am regelmäßigen Straßenraster der Badeorte erkennbar, nur Ahlbeck wurde an der Außenküste gegründet und besitzt folgerichtig eine geschwungene Hauptstraße zum Wasser.
Wem es zu langweilig ist, tagelang am Strand zu liegen, der findet gute Möglichkeiten zum Radfahren (und Wandern), da außer auf den beiden Bundesstraßen in der Regel wenig Verkehr herrscht und die Landschaft abwechslungsreich ist. Immer wieder erheben sich Moränen, die bis zu 60 m hoch sind und an der Ostseeseite beeindruckende Steilküsten bilden bzw. im Inselinnern die Szenerie durch dichten Baumbestand beleben.
Während die Außenküste fast geradlinig ist und feinen Sandstrand bietet, ist die Binnenküste stark gegliedert und wird auf längeren Abschnitten von einem Schilfgürtel begleitet. Die starke Verzahnung von Land und Wasser
(die durch die vielen Seen auf der Insel noch verstärkt wird) sorgte auch für eine reiche Flora und Fauna, weshalb Usedom samt angrenzender Gewässer 1999 zum „Naturpark Insel Usedom“ erklärt wurde. Wer mehr über die Naturschätze erfahren möchte, besucht die Website der Naturparkverwaltung www.naturpark-usedom.de, wo unter der Rubrik 'Veranstaltungen' auch verschiedene Radwanderungen (ausgehend von mehreren Seebädern) angeboten werden.
Usedom Tourismus GmbH,
Waldstraße 1, 17429 Seebad Bansin,
Fon 038378 / 47710, Fax 038378 / 477129,
E-Mail info@usedom.de,
Internet www.usedom.de.
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Auf der Insel angekommen wechseln Sie erneut die Straßenseite und zweigen alsbald rechts auf die schöne alte Allee nach Zecherin ab, wobei der Rollbelag recht rau und etwas hoppelig ist. In Karnin lohnt ein Abstecher auf der neuen (!) Pflasterstraße hinunter zum Hafen; denn dort können Sie die Hubbrücke, die Ihnen vielleicht schon während der Fahrt nach Anklam aufgefallen ist, aus der Nähe betrachten – oder auch einfach nur die nette Atmosphäre am schnuckeligen Hafen genießen.
Die Karniner Hubbrücke ist ein Mahnmal des Zweiten Weltkriegs; denn die zugehörigen Brückenrampen wurden von den sich zurückziehenden deutschen Truppen wenige Tage vor Kriegsende gesprengt. Zu diesem Zeitpunkt war die seinerzeit modernste Eisenbahnhubbrücke der Welt gerade mal 12 Jahre alt, und die Zerstörung war – mit Verlaub – vollkommen überflüssig, da der Krieg ohnehin verloren war. Aber es gehörte nun einmal zum Programm der Wehrmacht, dass, wenn man schon nicht gewinnen konnte, soviel wie möglich demoliert werden musste!
Und nur so nebenbei: Gekappt hatte man damit die Hauptverbindung der Eisenbahn auf die Insel Usedom, die über Swinemünde zu den Seebädern – und auch zur Heeresversuchsanstalt Peenemünde – führte. Fortan war Usedom mit der Eisenbahn nur noch über Wolgast erreichbar, was für die Fahrgäste aber mit einem ca. 1 km langen Fußweg über die Peenebrücke verbunden war, da diese Brücke nicht mit Zügen befahren werden konnte. Güterwagen wurden per Fähre übergesetzt, was in Anbetracht der geringen Entfernung sehr aufwändig war. Und wenn man bedenkt, dass in den 80er Jahren in der Hauptsaison bis zu 400.000 Touristen mit der Bahn anreisten, kann man sich lebhaft vorstellen, was da auf der Brücke los gewesen ist.
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Nach Karnin müssen Sie für eine Weile etwas schlechteren Rollbelag hinnehmen; denn das Pflaster scheint vielerorts durch den Asphalt durch bzw. der Asphalt offeriert so manches Schlagloch. Nach der Häuseransammlung Wilhelmsfelde ist die Fahrbahn jedoch erneuert und gestattet entspanntes Radeln durch die hübsche, leicht wellige Landschaft nach Usedom, wo alsbald rechter Hand ein geklinkerter Geh- und Radweg zur Verfügung steht, der später mit einem Rechtsschwenk durch das Anklamer Tor in die Altstadt leitet.
Usedom, 3 m ü.N.N., 1.800 Einw., rühmt sich, der Ort zu sein, in dem sich die (slawischen) Adligen des westlichen Pommerns 1128 zum Christentum bekannten, und zwar im Beisein des Bischofs Otto I. von Bamberg. Otto – seit 1102 Bischof, zuvor Kanzler des Kaisers Heinrich IV. – widmete sich auf zwei Reisen (1124 und eben 1128) der Christianisierung Pommerns, wobei er die heiligen Stätten der Slawen schlicht zerstören ließ; denn wie heißt es so schön: „Und willst Du nicht mein Bruder sein, schlag' ich Dir den Schädel ein!“
Da lag es nur nahe, dass unweit südlich von Usedom wenige Jahre später ein Kloster gegründet wurde, bevor im 13. Jh. Deutsche angesiedelt wurden und Usedom 1298 lübisches Stadtrecht erhielt. Damit war die Grundlage für eine stürmische Entwicklung gelegt, doch kam es dazu nicht, Usedom blieb eine Ackerbürgerstadt – mehr über die Geschichte des Ortes erfahren Sie in der Heimatstube im Anklamer Tor.
Stadtinformation,
Bäderstraße 5, 17406 Usedom,
Fon 038372 / 70890, Fax 038372 / 71072,
E-Mail stadtinfo.usedom@t-online.de,
Internet www.stadtinfo-usedom.de.
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Hinter der Kirche knickt die Etappe links ab und folgt der „Swinemünder Straße“ zur Bundesstraße B 110, deren betonsteingepflasterter Geh- und Radweg zum Abzweig nach Stolpe leitet. Ab dort rollen die Räder auf der Fahrbahn der alten Allee, und Sie achten darauf, wenn die Straße alsbald einen Rechtsbogen absolviert, links auf einen einstreifigen Asphaltweg abzubiegen. Der leitet sehr schön durch den Wald und danach über die Felder nach Stolpe – ach, so macht das Radeln Spaß!
Das Dorf bleibt überwiegend rechter Hand liegen, und Sie halten sich an einer Kreuzung geradeaus, um bald nach einem Rechtsbogen nahe dem östlichen Ortsende bei den nebenstehenden Ferienhäusern T-förmig auf eine Straße zu stoßen und links in diese einzubiegen. Ich gehe mal davon aus, dass Ihnen Petrus nun mit einer frischen Brise aus westlichen Richtungen hilfreich zur Seite stehen wird, so dass Sie geschwind auf dem Asphalt durch die Lande sausen können. Bald nach dem Ortsende gabelt sich die Strecke, und Sie nehmen die linke Möglichkeit Richtung Dargen, so daß Sie an den Waldrand kommen und kurz darauf die nördlichen Ausläufer von Prätenow erreichen.
Nach dem Abzweig Richtung Ortsmitte von Prätenow verschlechtert sich die Qualität des Asphalts, doch ist es nicht mehr weit, bis sich glatt verlegte Betonspurplatten anschließen, die bis nach Dargen reichen. Dort folgen Sie der asphaltierten Ortsstraße, bis ein Radhinweis Richtung Bossin auf einstreifigen und glatten Asphalt lenkt. Auf freiem Feld dürfen Sie sich dann ob einer interessanten Lösung wundern; denn direkt neben dem fast einstreifig asphaltierten Geh- und Radweg verläuft ein unbefestigter Fahrweg – was es alles gibt!
In Bossin mündet die Route in eine schmale, asphaltierte Nebenstraße, und Sie folgen dieser durch die wellige Landschaft über Neverow bis zur Einmündung in die zweistreifige Betonplattenstraße zum Flughafen Heringsdorf. Es geht links und damit ggf. direkt unter einem gerade startenden oder landenden Flugzeug hindurch (ziehen Sie also ruhig den Kopf ein, man weiß ja nie), bevor die Strecke ordentlich abfällt und Sie Zirchow erreichen. Dort knickt die Vorfahrt rechts ab, und Sie halten sich gleich darauf halbrechts, um dem betonsteingepflasterten Geh- und Radweg zu folgen, der einen ordentlichen Anstieg beschert.
Bald einen Eisenbahndamm unterquerend geht es weiter hügelan und damit in den Wald. Kurz vor Garz verlassen Sie diesen, rollen abwärts in den Ort und drosseln besser Ihr Tempo, da man Sie mit recht hoppeligen Betonplatten empfängt. In der Ortsmitte stoßen Sie auf die dort eine Kurve absolvierende Kreisstraße, biegen links ein und verlassen Sie nur wenige Meter weiter schon wieder nach links, um dem Radhinweis nach Korswandt in die als Radweg (!) ausgeschilderte „Ernst-Thälmann-Straße“ zu folgen – und was machen die Anwohner mit ihren Kfz?
Bald kreuzt die Route wieder den Eisenbahndamm und leitet nahe an die Bundesstraße B 110, bevor diese mit Rechtsschwenk gequert wird. Nun heißt es, tief durchatmen; denn es folgt auf dem asphaltierten Weg ein recht ordentlicher Anstieg hinauf in den Wald. Zwar verlieren Sie dort auch mal an Höhe, müssen diese aber zurückerobern, bevor der Wald verlassen wird und Sie den Ausblick (u.a. auf einen Golfplatz) sowie die Abfahrt hinunter nach Korswandt genießen dürfen.
Im Ort stoßen Sie auf die Landesstraße L 266, biegen rechts auf den Geh- und Radweg ein, versetzen aber schon wenige Meter weiter rechts/links auf den Geh- und Radweg unweit des Wolgastsees. Am nordöstlichen Ortsrand wird die Landesstraße gequert, ein Linksbogen um ein Anwesen geschlagen und gleich darauf rechts auf einen Waldweg abgebogen, der einen beachtlichen Anstieg beschert.
Wenn dieser gemeistert ist, können Sie bei einem Rastplatz verschnaufen und darauf achten, dass die Route wenige Meter weiter links abknickt, bevor es mit 8 % Gefälle doch recht steil abwärts geht. Ahlbeck erreichen Sie unweit südöstlich des Bahnhofs, wechseln beim Bahnübergang auf die Fahrbahn, radeln derart zu einer T-Kreuzung und biegen links ab. Vorbei am Bahnhof linker Hand absolviert die Straße erst einen Rechts-, dann einen Linksbogen, und Sie biegen gleich darauf rechts in die „Seestraße“ ab, um zur Strandpromenade zu fahren, auf der Sie genüsslich über Heringsdorf zum Ziel Bansin radeln können.
Wobei mir ein Hinweis noch erforderlich scheint; denn gelegentlich sollen Sie absteigen, so z.B. bei der Seebrücke in Heringsdorf. In Anbetracht des meistens beachtlich hohen Fußgängeraufkommens sollte dies eine Selbstverständlichkeit sein, aber das Verblüffende ist, dass gerade die Radfahrer, die offensichtlich ihr Velo nicht richtig beherrschen oder die nur so leidlich mit ihrem Zweirad fertig werden, nicht absteigen (wollen) und einzig die Velofahrer, denen man sofort ansieht, dass sie fit sind und ihr Rad auch in schwierigen Situationen im Griff haben, schieben. Verkehrte Welt!
Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, 7 m ü.N.N., 9.000 Einw., sind entlang der beinahe endlosen Strandpromenade zusammengewachsen und bilden seit 2005 auch eine Gemeinde, die sich zunächst 'Dreikaiserbäder' nannte, inzwischen aber schlicht 'Heringsdorf' heißt. Die Anfänge in den drei Ortsteilen waren durchaus unterschiedlich: Ahlbeck entwickelte sich bereits ab 1852 zum Badeort, Heringsdorf wurde 1879 zum Seebad ernannt und Bansin 1897 nur zu dem Zweck gegründet, ein neues Seebad aus dem Boden zu stampfen. Aber in allen drei Kaiserbädern finden sich unzählige Pensionen und Hotels aus der Anfangszeit des Tourismus, die im damals üblichen eklektizistischen Stil der Gründerzeit errichtet wurden. Alle möglichen Richtungen der Baugeschichte wurden gemischt und auf überkommene Bauweisen der Insel keinerlei Rücksicht genommen, eher schon mal ein Schweizer Chalet an den Strand gesetzt.
Trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) besitzen die drei Kaiserbäder ein Flair, das die 'modernen' Badeorte mit ihren Apartmenthäusern nicht bieten können. Dies ist sicherlich einerseits dem heutigen Zeitgeschmack geschuldet (Nostalgie schwingt beim Betrachten der alten Grand Hotels immer mit), andererseits aber den Proportionen, der Verspieltheit mit Türmchen, Erkern, Loggien und Veranden sowie den Gebäudemassen geschuldet; denn auch wenn die Hotels nicht gerade klein sind, erreichen sie doch bei weitem nicht die Größe der Glas-/Betonschachteln, wie sie an den Stränden Spaniens, Italiens, Frankreichs, Deutschlands usw. usf. zu Tausenden stehen. Und so rühmen sich die drei Kaiserbäder zu recht ihrer Bäderarchitektur und haben ihr sogar eine eigene Website gewidmet: www.baederarchitektur.de.
Wegen der flachen Küste haben alle drei Kaiserbäder eine Seebrücke, und während Heringsdorf mit Stolz darauf verweist, über die längste Seebrücke Deutschlands zu verfügen (508 m), lehnen sich die Ahlbecker bequem zurück, denn ihre Seebrücke ist schon über 100 Jahre alt. Zusammen mit der beinahe endlosen Strandpromenade gibt es also zum Flanieren, zum Sehen und Gesehenwerden in allen drei Ortsteilen genügend Möglichkeiten.
Und auch für den Fall, dass Petrus mal nicht mitwirken mag – obwohl Usedom zu den sonnenreichsten Gegenden Deutschlands zählt –, ist vorgesorgt, und es muss Ihnen nicht langweilig werden. Neben einigen Galerien können Sie dann nämlich in Bansin z.B. die Alte Feuerwehr besuchen, die Hans Werner Richter (1908-1993) gewidmet ist, der sich neben dem Schreiben von Romanen und Hörspielen, die zum Teil das Leben einfacher Leute in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts auf der Insel Usedom schildern, vor allem der Gruppe 47, eine in der Nachkriegszeit wichtige Schriftstellergruppe, widmete – Waldstraße 1, geöffnet Juli & Aug. di-fr. 10-18 h, sa & so 12-18 h, übrige Zeit di-fr 10-16 h, sa & so 12-16 h.
Oder Sie schauen im Theaterzelt in Heringsdorf vorbei, wo alljährlich in der Hauptsaison die Vorpommersche Landesbühne Anklam gastiert und – neben speziellen Kinder- und Jugendprogrammen – Theater, Varieté und Konzerte geboten werden – An der Strandpromenade, weitere Infos unter www.chapeau-rouge.de.
Oder Sie überprüfen mal, was denn die VIPs von den Kaiserbädern hielten und suchen die Villa Irmgard in Heringsdorf auf; denn dort beschäftigt man sich u.a. damit, welche bekannten (und manchmal auch bedeutenden) Persönlichkeiten einst hier weilten – Maxim-Gorki-Straße 13, geöffnet Mai-Sept. di-so 12-18 h, übrige Zeit di-so 12-16 h.
Touristinformation Ahlbeck,
Dünenstraße 45, 17419 Seebad Ahlbeck,
Fon 038378 / 499350, Fax 038378 / 499352,
E-Mail ahlbeck@drei-kaiserbaeder.de.
Touristinformation Heringsdorf,
Kulmstraße 33, 17424 Seebad Heringsdorf,
Fon 038378 / 2451, Fax 038378 / 2454,
E-Mail heringsdorf@drei-kaiserbaeder.de.
Touristinformation Bansin,
An der Seebrücke, 17429 Seebad Bansin,
Fon 038378 / 47050, Fax 038378 / 470515,
E-Mail bansin@drei-kaiserbaeder.de.
Internet www.drei-kaiserbaeder.de.
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