Am Donau-Radweg: Bräustüble in Donaueschingen In Immendingen am Donau-Radweg Wegweiser am Donau-Radweg zur Donauversickerung in Möhringen
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Am Donau-Radweg: Donauversinkung in Immendingen Radfahrerkirche am Donau-Radweg in Tuttlingen-Möhringen Die Groß Bruck in Tuttlingen am Donau-Radweg

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Donau-Radweg (D) :: Etappe 1

Donaueschingen – Pfohren – Geisingen – Hintschingen – ImmendingenMöhringenTuttlingen – Nendingen – Stetten – Mühlheim a.d. Donau (45 km)

Start:

Bahnhof in Donaueschingen.

Strecke:

Eine nette Etappe zum Einradeln; denn die Höhenunterschiede sind gering, die Führung ist kfz-arm und nebenbei werden noch Highlights wie die "Donauquelle", der Donauzusammenfluss und die Donauversinkung bzw. Donauversickerung geboten.

Ziel:

Bahnhofstraße in Mühlheim a.d. Donau.

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auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000

 

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mit Beschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu den Orten und Sehenswürdigkeiten.

Donau-Radweg, Donaueschingen, Geisingen, Immendingen, Möhringen, Tuttlingen, Mühlheim Die Etappe beginnt am Bahnhof von Donaueschingen. Kirche St. Johann in Donaueschingen, Donau-Radweg Wenn Sie diesen im Rücken haben, halten Sie sich rechts, fahren bis zu einem Kreisverkehr und biegen dort links ab. Wer sogleich dem Donauradweg folgen will, zweigt schon bei der nächsten Möglichkeit rechts ab („Prinz-Fritz-Allee“) – gut auch daran zu erkennen, dass an der Ecke ein Fahrradladen ist.

Wollen Sie aber zunächst die Innenstadt aufsuchen und vor allem auch die „Donauquelle“ in Augenschein nehmen, halten Sie sich geradeaus und folgen der Straße bis hinauf zur Kirche, wo Sie links in die Innenstadt fahren können und rechts hinter der Kirche die „Donauquelle“ finden.

Donaueschingen, 686 m ü.NHN, 21.000 Einw., hatte und hat sicherlich andere und vor allem wichtigere Probleme, aber dieses eine wird eben immer und immer wieder angesprochen – vor allem von uns, den Touristen. Wo ist denn nun die Donauquelle, und ist das, was so genannt wird, wirklich die Donauquelle?

Nun denn; erstens ist es unerheblich für die Namensgebung, ob es andere, längere und/oder mächtigere Zuflüsse gibt, wie z.B. die Brigach, so dass auch nicht deren Quellen zur Donauquelle werden können. Ausschlaggebend ist einzig und allein die historisch gewachsene Bezeichnung. Donaueschingen hat diesbezüglich gegenüber anderen Orten, die doch auch so gern die Stadt an der Donauquelle wären, um die Touristen anlocken zu können, den Vorteil, dass bereits die Römer meinten, die Quelle der Donau in Donaueschingen ausgemacht zu haben.

Das heißt aber zweitens nicht, dass damit die Frage bereits erschöpfend geklärt wäre; denn während z.B. Lexika behaupten, dass die Donau aus dem Zusammenfluss von Brigach und Breg entstehe, meinen so manche, dass der Ursprung der Donau die Karst-Aufstoß-Quellen im Schlosspark von Donaueschingen seien, von wo die Wassermassen als Donaubach, der Drainage des Parks, unterirdisch in die Brigach geführt werden.

Donauquelle in Donaueschingen, Donau-Radweg Nun sollen hier nicht hitzige Gemüter geweckt werden, aber eines noch als Hinweis: Als in den 50er Jahren die Fassung der „Donauquelle“ gereinigt werden sollte (Foto: Jakmal), rief man die Feuerwehr zur Hilfe, die mit all ihrer geballten Technik das Wasser abzusaugen suchte. Tja, leider die Rechnung ohne den Wirt gemacht; denn auch mit vereinten Kräften konnte der Wasserspiegel nur um 50 cm gesenkt werden.

Wenn Sie sich also ob der Stille an der Oberfläche der „Donauquelle“ wundern, bedenken Sie, dass dort zwischen 50 und 150 Litern Wasser pro Sekunde anfallen.

Bräustüble in Donaueschingen, Donau-Radweg Donaueschingen bietet aber nicht nur Anlass für eine Auseinandersetzung betreffend der wahren Quelle der Donau; denn immerhin kann die Stadt auf eine lange Geschichte verweisen. Gut die Hälfte dieser Zeit unterstand sie den Fittichen der Grafen von Fürstenberg; denn diese erwarben 1488 die 889 erstmals urkundlich erwähnte Stadt. Den Einfluss dieses Geschlechts dokumentieren nicht nur das Schloss mit dem weitläufigen Park, sondern vor allem die Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen und die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei.

Schloss in Donaueschingen, Donau-Radweg Wer etwas Zeit mitbringt und/oder sich genüsslich auf die Velotour einstimmen möchte, kann sich ausgiebig mit dem Hause Fürstenberg auseinandersetzen, indem er an einer Führung durch das Schloss teilnimmt (Foto: Flominator), die Ausstellungen besucht (naturkundliche Sammlungen des 19. Jh., Geschichte des Hauses Fürstenberg und fürstliche Kunstsammlung) und schließlich die Brauerei besichtigt (mit Verkostung) – weitere Informationen unter www.fuerstenberg-kultur.de und www.fuerstenberg.de.

Vermutlich werden Sie im Sommerhalbjahr unterwegs sein; wenn Sie aber dennoch einen Hang zur kühlen Jahreszeit und vor allem zur Fasnacht haben, kann Donau­eschingen Sie sicherlich mit seinem Fasnachtsmuseum begeistern. Es kann nur nach Anmeldung im Rahmen einer Führung besichtigt werden und präsentiert historische Fasnachtsrequisiten der Region – weitere Infos unter www.narrenzunft-frohsinn.de/zunft-museum.

Donaueschingen, Donauradweg Tourist-Information, Karlstraße 58, 78166 Donaueschingen, Fon 0771 / 857-221, Fax 0771 / 857-228, E-Mail tourist.info@donaueschingen.de, Internet www.donaueschingen.de.

Donauzusammenfluss in Donaueschingen, Donau-Radweg Wenn Sie zunächst der Innenstadt einen Besuch abgestattet haben, rollen Sie auf der Straße zurück Richtung Bahnhof und zweigen beim Fahrradladen links in die „Prinz-Fritz-Allee“ ab. Schnurgerade fahren Sie sodann durch den Schlosspark, wobei Ihnen auch ein schöner Blick auf das Schloss gewährt wird. Nachdem Sie den Park verlassen haben, schwenkt die Straße bald nach links, und Sie zweigen rechts ab, um dem Damm der Breg zu folgen. Derart stoßen Sie bei einer Brücke auf eine querende Straße, und die Etappe führt rechts weiter. Wer mag, kann von dort auf einem Fußweg zur eigentlichen Quelle der Donau, nämlich den Zusammenfluss von Breg und Brigach, gelangen (Foto: Drombalan). Allerdings liegt der Donau-Zusammenfluss direkt an der Ortsumfahrung, so dass es weniger romantisch ist, als es sein könnte.

Nach der Brücke geht es auf der Asphaltbahn links, bald unter der Ortsumfahrung hindurch und damit bis zu einem Werkstor. Direkt davor biegen Sie rechts ab, radeln kurz entlang der Böschung der Ortsumfahrung und dann links hinaus in die Wiesen und Felder. Mit mehreren Schlenkern geht es so nach Pfohren, wo Sie auf eine Vorfahrtstraße stoßen und mit dieser die Donau überqueren.

Alsbald geht es rechts in die „Wiesenstraße“ und sodann mit sanften Schlenkern allmählich an Höhe gewinnend zum Ortsende. Wenn Sie geradezu einen kräftigen Anstieg erblicken, muss Sie das nicht schrecken; denn es geht direkt nach dem letzten Haus rechts auf Asphalt abwärts und so durch die Wiesen ganz nah an die Donau.

Bald darauf unterqueren Sie die Bundesstraße B 31, und direkt danach knickt die Route links ab. Nun müssen Sie wieder etwas hügelan fahren, zweigen bald nach dem Anstieg rechts ab und radeln mit ein paar Schlenkern, dabei auch kurz wieder dicht an die Donau herankommend, bis zu einer Kreuzung mit drei Abzweigen nach links. Sie wählen den dritten, radeln auf ein paar Scheunen zu, biegen dort links ab und fahren sodann mit ein paar Schlenkern durch die Wiesen und Felder, bis Sie dicht an die Bundesstraße B 311 gelangen. Donau-Radweg unweit von Neudingen

Ein paar hundert Meter begleiten Sie nun die Bundesstraße, bis diese bei der zweiten Möglichkeit unterquert wird, bevor Sie rechts dem sanften Anstieg folgen. Zwischendurch verlieren Sie wieder an Höhe, müssen das Tempo aber drosseln, da der Weg nach links verschwenkt und es wieder ein wenig aufwärts geht. Sodann radeln Sie schnurstracks weiter nach Geisingen, wo Sie auf eine Vorfahrtstraße stoßen, rechts einbiegen, einen Bach überqueren und sofort wieder zu einer Vorfahrtstraße gelangen. Auch hier geht es rechts und damit zu einem Kreisverkehr, den Sie gerade queren, um in die Ortsmitte zu gelangen.

Geisingen, 667 m ü.NHN, 6.000 Einw., kann nicht mit touristischen Highlights prahlen und tritt angemessen bescheiden auf. Dabei muss sich die kleine Stadt nicht verstecken, immerhin zählt sie zu den ältesten Orten der Umgebung und wurde schon 764 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen genannt. Bis Geisingen das erste Mal als Stadt urkundlich erwähnt wurde, vergingen aber noch mal weit über 500 Jahre. Eine frühe Blüte bescherten im 16. Jh. die Fürstenberger, die ihren Regierungssitz für drei Jahrzehnte hierher verlegten. Dies führte gar 1580 zur Gründung eines Kaufhauses. Mit dem Dreißigjährigen Krieg kam aber der Niedergang und da die Zeiten im Anschluss auch nicht gerade leicht waren, erholte sich Geisingen so recht erst im 19. Jh., als es gelang, Industrie anzusiedeln.

Geisingen, Donauradweg Tourist-Information, Hauptstraße 36, 78187 Geisingen, Fon 07704 / 8070, Fax 07704 / 80732, E-Mail info@geisingen.de, Internet www.geisingen.de.

Donau-Radweg bei Geisingen Es geht geradewegs durch die Ortsmitte bis zu einem weiteren Kreisverkehr, an dem Sie rechts abbiegen und etwas abwärts rollen, um direkt nach dem Eisenbahnübergang links in den „Riedweg“ abzubiegen. Beständig rollen die Räder nun auf Asphalt, und Sie unterqueren in rascher Folge erst eine Autobahn, dann eine Bundesstraße und schließlich einen Schienenstrang. Nach einem Rechts-/ Linksversatz gelangen Sie zu einem Haus, wo Sie rechts abbiegend die Donau überqueren, um jenseits auf dem Radweg der damit erreichten Kreisstraße K 5922 links nach Hintschingen zu radeln.

Holzbrücke bei Zimmern, Donau-Radweg Wenn die Kreisstraße vor dem Ort nach links schwenkt, fahren Sie in den Ort hinein, absolvieren einen Rechts-/Linksbogen und zweigen nach dem Rathaus links ab. Damit rollen die Räder bald auf einer Betonplattenstraße, doch schließt sich wenige hundert Meter weiter Asphalt an, auf dem Sie zu einer überdachten Holzbrücke aus dem Jahre 1947 gelangen, mit der Sie die Donau überqueren. Die Brücke wurde übrigens 1784 erstmals errichtet, aber 1799 von den Franzosen zerstört, wozu ein Wagen mit Stroh auf die Brücke gefahren und angezündet wurde – brutal, aber effektiv. 1825 wurde die Brücke erneut gebaut und hielt nun bis 1945; diesmal brauchte man keine feindliche Macht, sondern die Deutschen zerstörten beim Rückzug ihr eigenes Hab und Gut – au weia!

Jenseits der Brücke absolvieren Sie einen Rechts-/Linksschwenk und fahren hinauf zu einer Brücke über die Eisenbahn, biegen aber direkt davor rechts ab, um sogleich wieder abwärts zu sausen. Nach einem Rechtsbogen folgt einer nach links, und Sie orientieren sich im folgenden anhand der Fahrradpiktogramme.

Hinweis des Donau-Radwegs in Immendingen Schon bald kommen Sie wieder dicht an die Schienen heran und radeln parallel zu Ihnen bis zur weithin sichtbaren Überführung am Bahnhof von Immendingen, die mit Rampen versehen ist, so dass Sie unschwer nach einer 180°-Kurve (siehe Hinweis) die Eisenbahntrasse überqueren können. Auf der nördlichen Seite der Schienen stoßen Sie auf eine kleine Straße, der Sie aber nur sehr wenige Meter folgen; denn es geht sogleich rechts auf einen Geh- und Radweg und danach mit einigen Schlenkern durch den Ort, damit Sie nicht auf der Hauptstraße (B 311) fahren müssen.

Immendingen, 662 m ü.NHN, 6.100 Einw., kann gleich mit zwei Schlössern aufwarten, was dem Umstand geschuldet ist, dass einst zwei Herrschaften hier ihren Sitz nahmen. Sinnigerweise teilten später beide Schlösser auch das gleiche Schicksal; denn während man andernorts dazu neigt, die Schlösser möglichst als solche zu erhalten, zeigte man sich in Immendingen eher dem Praktischen zugeneigt: 1835 wurde im Oberen Schloss die erste Maschinenfabrik Badens errichtet. Hierfür wurde das altehrwürdige Gemäuer sogar mit einem großen Wasserrad ausgestattet. 1889 genügte das Obere Schloss aber den Ansprüchen nicht mehr, und nun wurde die Produktion in das Untere Schloss verlegt. Das Obere Schloss wurde später von der Gemeinde übernommen und zum Rathaus umgebaut.

In der Umgebung: Gut fünf Kilometer südlich liegt Mauenheim, das auch gern als Bioenergiedorf bezeichnet wird, da es sich vollständig aus erneuerbarer Energie versorgen kann. Den Anfang machten zwei Bauern, die eine Biogasanlage errichteten, die jährlich rund 2 Mio. kWh Strom erzeugt. Das entspricht dem Vierfachen des örtlichen Strombedarfs! Die dabei anfallende Wärme blieb zunächst ungenutzt. Ein 'unhaltbarer' Zustand, der durch die Installation eines Nahwärmenetzes und den Bau einer ergänzenden Holzhackschnitzelheizung, die die Spitzenlast im Winter übernimmt, beendet wurde. Damit kann der Wärmebedarf aller 400 Dorfbewohner ganzjährig gedeckt werden, und zwar mit dem schönen Nebeneffekt, dass die Energiekosten nicht mehr aus der Region abfließen, sondern als Kaufkraft vor Ort bleiben – weitere Infos finden Sie unter www.bioenergiedorf-mauenheim.de.

Vulkan Hoewenegg Wer sich zu einem Ausflug nach Mauenheim entschließt, kann diesen mit einem Besuch des Höwenegg verbinden. Er ist der nördlichste der Hegauvulkane, die mit Höhen zwischen 650 m und 870 m die im Mittel gut 200 m tiefer liegende Landschaft überragen und vor 7 bis 15 Mio. Jahren aktiv waren. Beim Höwenegg wurde jahrzehntelang Basalt abgebaut, wovon heute ein See mit steilen Wänden zeugt (Foto: G. Heilmann). Im Zuge des Abbaus wurden um 1930 erste Fossilienfunde gemacht. In den 50er Jahren wurden daraufhin systematische Grabungen durchgeführt; denn südlich des Hauptschlotes hatte sich durch eine vulkanische Explosion ein Maarsee gebildet, in dem Sauerstoffmangel die Zersetzung z.B. von Tierkadavern verhinderte und der dadurch heute reich an Fossilien ist.

Hipparion Im Jahre 2003 wurden die Grabungen wieder aufgenommen, um festzustellen, ob noch Sedimente mit Fossilien vorhanden sind. Bereits dabei wurden zwei annähernd vollständige Skelette der Antilope Miotragocerus gefunden. Das passte zu den älteren Funden; denn berühmt wurde der Höwenegg durch das Hipparion, ein Huftier der Steppen und Savannen, das vermutlich in großen Herden lebte, ähnlich den heutigen Zebras (Foto: H. Zell). Eines der zehn gefundenen Skelette ist im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe ausgestellt. Über die zahlreichen Funde können Sie sich auch im Heimatmuseum in Immendingen informieren – Hindenburgstraße 2, geöffnet nach Anmeldung unter Fon 07462 / 24-0.

Immendingen, Donauradweg Bürgerservice, Schlossplatz 2, 78194 Immendingen, Fon 07462 / 24-228, Fax 07462 / 24-224, E-Mail buergerservice@immendingen.de, Internet www.immendingen.de.

Noch im Ort geht es über einen Schienenstrang hinweg und, wenn die Straße endet, leicht nach links versetzt auf einen Geh- und Radweg, der mittels einer Holzbrücke über die Donau leitet. Direkt danach führt Sie ein Linksbogen auf eine Straße, der Sie geradeaus folgen, um den Ort zu verlassen. Bei der Orientierung ist auch ein Hinweis zur 'Donauversinkung' hilfreich.

Hinweis zur Donauversickerung kurz vor Möhringen, Donau-Radweg Parallel zu den Schienen unterqueren Sie alsbald eine Straße und biegen später an der Kreuzung nach dem Passieren des Klärwerks links ab. Dort gibt es zwar auch Fahrradstellplätze mit Hinweis auf den Fußweg zur Donauversinkung, doch empfehle ich, dem Donau-Radweg links über den Fluss hinweg zu folgen und sodann auf einem asphaltierten Fahrweg durch die Wiesen zu radeln, bis Sie zu einer Informationstafel kommen, der Sie entnehmen können, was es mit der Donauversickerung auf sich hat. Donauversinkung bzw. Donauversickerung zwischen Immendingen und Möhringen, Donau-Radweg Wie denn jetzt: Versinkung oder Versickerung? Nun, in Immendingen sagt man, dass alles, was versinkt, irgendwann und irgendwo wieder zum Vorschein kommt, in diesem Falle in der Aachquelle, so dass die Donau im Grunde genommen über den Bodensee und den Rhein auch in die Nordsee fließt. In Möhringen ist man hingegen der Ansicht, dass die Donau versickert, und da Sie zwischenzeitlich die kommunale Grenze überschritten haben, müssen Sie mit beiden Begriffen leben.

Wer mag, kann dem Hinweis nach rechts folgen und – je nach Jahreszeit – zusehen, wie die Donau verschwindet und nur ein Rinnsal oder noch nicht einmal das übrig bleibt. Ansonsten leitet der einspurige Asphalt bald nahe der Donau nach Möhringen, wo kurz vor dem Ortseingang die Bundesstraße unterquert wird, bevor Sie beim Bahnhof mittels des Bahnübergangs links/rechts versetzen und so zum Rathaus gelangen.

Rathaus in Möhringen, Donau-Radweg Möhringen, 659 m ü.NHN, 4.000 Einw., wurde 1973 nach Tuttlingen eingemeindet, was in Anbetracht der langen Geschichte als selbständiger Stadt (erste Erwähnung 882, als Stadt 1308) nicht auf allseitige Zustimmung traf, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass Möhringen gerade 20 Jahre zuvor die Stadtrechte wieder erhalten hatte, nachdem die Nationalsozialisten diese 1935 aberkannt hatten.

Interessante Geschichte am Rande: 1843 bis 1936 besaß Möhringen ein städtisches Backhaus, in dem ein bei der Stadt angestellter Bäcker den von den Bürgern angelieferten Teig zu einem günstigen Preis buk. Er durfte weder mit Mehl noch mit Brot handeln und keinen Kunden länger als 24 Stunden warten lassen – eine mustergültige soziale Einrichtung, für die die Stadt sogar einen Ehrenpreis erhielt.

Naturfreundehaus Donauversickerung, Möhringen, Donau-Radweg Naturfreundehaus Donauversickerung: Das Naturfreundehaus Donauversickerung liegt im Schnittpunkt von vier einzigartigen Landschaften: dem Schwarzwald, der Baar, der schwäbischen Alb und dem Bodensee-Hegau. Eingebettet im Tal der jungen Donau liegt der staatlich anerkannte Luftkurort Tuttlingen-Möhringen - der beste Ausgangsort für viele Ausflüge und Exkursionen.

Naturfreundehaus Donauversickerung: Obmann Herwig Klingenstein, Außer Ort Nr. 10, 78532 Tuttlingen-Möhringen, Fon 07462 / 91323, Internet www.naturfreundehaus-donauversickerung.de.

Radfahrerkirche in Möhringen, Donau-Radweg Nach dem Rathaus versetzen Sie rechts/links und radeln über einen schmalen Steg, bevor es an einer T-Kreuzung links geht. Sodann wird die Hauptstraße überquert, um im Anschluss rechts in die „Anton-Braun-Straße“, später links in die „Bleichestraße“ und damit vorbei an der Feuerwehr zu fahren. Direkt dahinter geht es rechts in die Straße „Am Mühlberg“ und sodann vorbei an der – man höre und staune – „Radfahrer-Kirche“!

Genüsslich radeln Sie sodann auf einem Schotterweg ohne Orientierungsprobleme nach Tuttlingen. Dort stoßen Sie bald auf eine zweispurige Stadtstraße und fahren auf ihr weiter parallel zur hier kanalisierten Donau. Wenn die Straße nach links schwenkt, halten Sie sich geradeaus und folgen einem Geh- und Radweg. Der leitet beim Freibad links und kurz darauf rechts über einen Bach hinweg, und Sie halten sich gleich danach rechts, um anschließend mit einem Linksschwenk die Eisenbahn zu unterqueren.

Durch den Donaupark (mit schönen Rastmöglichkeiten) geht es weiter, wobei erst ein hölzerner, dann ein stählerner Steg passiert werden, bevor der nächste Holzsteg erreicht wird. Dort können Sie rechts in die Stadtmitte und damit zum Rathaus und der Tourist-Information gelangen.

Grundriss von Tuttlingen, Donau-Radweg Tuttlingen, 645 m ü.NHN, 33.000 Einw., bezeichnet sich auch gern als „Stadt im Quadrat“, womit auf den nahezu quadratischen Umriss der Innenstadt angespielt wird (Abb.: Stadtplan von 1878, Quelle Wikipedia). Diesen verdankt die Stadt dem Wiederaufbau nach einem verheerenden Stadtbrand von 1803. Wegen des schönen Wetters waren am 1. November nahezu alle arbeitsfähigen Tuttlinger vor den Toren der Stadt mit der Vorbereitung der Felder für den Winter beschäftigt, und damit die Ernte trocknen konnte, waren die Dachgauben in der Stadt weit geöffnet. Das begünstigte die Ausbreitung des beim Unteren Tor entstandenen Feuers, weshalb binnen weniger Stunden nahezu die gesamte Stadt niederbrannte.

Die Zeitgenossen erwiesen sich als hilfsbereit und spendeten Geld, Kleidung und Nahrung. Die Tuttlinger wiederum zeigten ihre Findigkeit, z.B. der junge Bäckermeister Stengelin. Dank der Spenden gab es zwar Mehl, aber wegen des Brandes keine Bäckerei mehr. Stengelin baute daher in einem Erdloch einen behelfsmäßigen Backofen und buk Brot. Auch aus Dankbarkeit erhielt er den Spitznamen „Lochbeck“, der sogar an seine Erben weitergegeben wurde, und noch heute veranstalten die Nachkommen alljährlich ein „Lochbecken“-Familientreffen.

Rathaus in Tuttlingen, Donau-Radweg Der Kurfürst von Württemberg entsandte alsbald seinen Baumeister Carl Leonhard von Uber nach Tuttlingen, und dieser plante für den Wiederaufbau zur Vermeidung künftiger Großbrände eine klassizistisch rechtwinklige Stadt mit ausreichendem Löschabstand zwischen den Gebäuden. Und so präsentiert sich Tuttlingen noch heute aufgeräumt seinen Gästen (Foto: Rathaus Tuttlingen von Donautalbahner). Den besten Überblick über den regelmäßigen Grundriss der Stadt haben Sie übrignes von der Ruine der Festung Honberg auf dem gleichnamigen Hügel südöstlich der Innenstadt.

Tuttlinger Haus in Tuttlingen, Donau-Radweg Von dort in die Stadt zurückgekehrt bietet sich ein Besuch der städtischen Museen in der Donaustraße an: Das nach dem Stadtbrand von 1803 errichtete Tuttlinger Haus befindet sich weitgehend im Urzustand und gibt Einblicke in die Wohnkultur und die Lebensverhältnisse des 19. Jahrhunderts (Foto: Andreas Frick). Und im Fruchtkasten liegt der Schwerpunkt in der Stadt- und Industriegeschichte, insbesondere der Medizintechnik, da sich in Tuttlingen nämlich seit dem 19. Jh. Unternehmen niederließen, die auf chirurgische Instrumenten spezialisiert sind. Seit 1939 gibt es daher auch den Beruf des Chirurgiemechanikers, und Tuttlingen ist heute der bundesweit einzige Ausbildungsstandort dieser Sparte. Und dass diese Branche erfolgversprechend ist, beweist auch der seit Herbst 2003 in Tuttlingen angebotene Studiengang 'Master of Business Administration in Medical Device Industries' – was es alles gibt!

Tuttlingen, Donauradweg Tourist-Information, Rathausstraße 1, 78532 Tuttlingen, Fon 07461 / 99340, E-Mail touristik@tuttlingen.de, Internet www.tuttlingen.de.

Donaubrücke in Tuttlingen, Donau-Radweg Nach einem Besuch der Stadtmitte und/oder Übernachtung kehren Sie zum „Rathaussteg“ zurück und folgen dem Donauradweg auf dem linken (nördlichen) Donauufer nach rechts. Damit wird alsbald eine Straßenbrücke mittels unterquert, um im Anschluss zur nächsten Straßenbrücke zu fahren. Dort halten Sie sich geradeaus und folgen der „Nendinger Allee“ stadtauswärts, bis Sie in Sichtweite eines Kreisverkehrs die Landesstraße L 277 mit einem weiten Linksbogen unterqueren und bald einen Eisenbahnübergang erreichen. Es geht rechts über die Schienen hinweg und dann an ihnen entlang nach Nendingen.

Bei den ersten Häusern des Neubaugebiets halten Sie sich rechts, überqueren die Schienen, stoßen damit auf eine Straße, biegen rechts ein, absolvieren einen Linksbogen und kommen zu einer Vorfahrtstraße, die links durch das kleine Gewerbegebiet leitet. Damit gelangen Sie erneut an eine Vorfahrtstraße, queren gerade und fahren aus dem Ort hinaus, wobei die Räder nun wieder auf einspurigem Asphalt rollen.

Nach ein paar Schlenkern durch Wiesen und Felder führt die Route links und über einen Bach hinweg nach Stetten (das sich selbst übrigens als „Das Dorf in der Stadt“ bezeichnet). Es geht ein wenig hügelan, und Sie versetzen bei einem Gasthof wenige Meter nach rechts, bevor Sie die Schienen und den Bahnhof überqueren, um unmittelbar danach rechts auf den Geh- und Radweg einer kleinen Straße abzubiegen.

Bald an Höhe verlierend geht es mit Hinweis halbrechts auf eine einspurig Asphaltierte, die zu einem Neubaugebiet leitet, das Sie geradewegs durchqueren, bis Sie auf eine Vorfahrstraße stoßen. Dort endet diese Etappe, und der Donau-Radweg führt links weiter, aber vielleicht machen Sie erst rechts einen Abstecher zur Oberstadt von Mühlheim.

Schloss in Mühlheim, Donau-Radweg Mühlheim a.d. Donau, 664 m ü.NHN, 3.500 Einw., wurde 843 erstmals urkundlich erwähnt, doch war damit nicht die heutige Oberstadt gemeint, sondern die Altstadt unweit nordöstlich, wo die Karstquelle der „Wulf“ ganzjährig genügend Wasser spendete, um die Mühlräder (daher der Name Mühlheim) antreiben zu können. Die weitere Entwicklung wurde durch einen Handelsweg begünstigt, der hier die Donau querte, doch dauerte es noch bis zum Beginn des 13. Jh., bis auf dem Bergsporn südlich der Donau eine Burg errichtet und sich in ihrem Schatten eine Stadt entwickelte.

1409 verkauften die örtlichen Herren ihren Besitz an das Geschlecht derer von Enzberg, die aber damit nicht so glücklich geworden sein dürften, wie sie es sich erhofft hatten; denn erstens zogen bald wegen Streitereien mit den neuen Herren einige wichtige Familien weg und zweitens verlagerte sich der Handelsweg etwas weiter westlich nach Tuttlingen, so dass Mühlheim bald zu einem beschaulichen Landstädtchen degradiert wurde. Der Dreißigjährige Krieg gab dem Ort den Rest und erst mit der Industrialisierung im 19. Jh. setzte ein kleiner Aufschwung ein.

Aus touristischer Sicht hat das aber auch Vorteile; denn so präsentiert sich Mühlheim heute nicht nur bescheiden, sondern auch in einem makellosen Kleid mit kleinen Gassen, hübschen Fachwerkhäusern (darunter das Rathaus), Resten der Stadtbefestigung sowie gleich zwei Schlössern, nämlich dem eigentlichen Schloss, das noch heute von den Enzbergern bewohnt wird (und daher nicht besichtigt werden kann – Foto oben: Wildfeuer), sowie dem vorderen Schloss, das einst wohl als Witwensitz der Enzberger diente, zwischenzeitlich aber von der Stadt aufgekauft wurde und nun neben einem kleinen Heimatmuseum die Tourist-Information beherbergt.

Mühlheim, Donauradweg Verkehrsamt, Vorderes Schloss, 78570 Mühlheim a.d. Donau, Fon 07463 / 8903, E-Mail verkehrsamt@muehlheim-donau.de, Internet www.muehlheim-donau.de.

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Naturfreundehaus Donauversickerung Möhringen
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