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Donau-Radweg (D) :: Etappe 6
Günzburg – Peterswörth – Gundelfingen – Faimingen – Lauingen – Dillingen – Steinheim – Höchstädt (38 km)
Start: |
Abzweig des Donau-Radwegs in Günzburg. |
Strecke: |
Auf dieser Etappe bestimmen die Städte die Szenerie, weshalb Sie auch etwas Kfz-Verkehr ertragen müssen, zwischendurch aber auch ungestört auf Schotterwegen ganz nah der Donau radeln dürfen. |
Ziel: |
Marktplatz in Höchstädt. |
Downloads: |
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für Google Earth |
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auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000 |
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mit Beschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu den Orten und Sehenswürdigkeiten. |
Der Donauradweg folgt einem Fahrweg vorbei am rechter Hand liegenden Waldbad, quert bald darauf einen Graben und führt sodann direkt an die Donau heran. Damit fällt die Orientierung leicht;
denn die Route verläuft nun unmittelbar am Fluss, wobei bald die B 16 unterquert wird. Vor der später folgenden Straße schwenkt der Radweg links um einen Sportplatz herum, leitet aber direkt nach der Querung der Straße rechts wieder an die Donau heran.
Nach einer Weile wird ein wenig links/rechts versetzt und fortan auf dem Hochwasserschutzdamm der nun zusehends breiter werdenden Donau geradelt. Bald sehen Sie auch, warum sie breiter wird; denn sie wird wegen eines Wasserkraftwerks aufgestaut. Und weil Sie nun einen schönen Blick vom hohen Damm haben, wird Ihnen außerdem nicht entgehen, dass hier nicht nur mit Wasserkraft Elektrizität gewonnen wird; denn in der Ferne sind die rauchenden Schlote des AKW Gundremmingen nicht zu übersehen.
Beim Wasserkraftwerk schlägt die Etappe einen kleinen Bogen nach links, um danach wieder direkt am Fluss entlang zu führen. Bald nach der Unterquerung einer Bahnlinie gelangen Sie bei einer Pferdekoppel an eine kleine Straße und dürfen sich an den vielen Radhinweisen erfreuen, denn hier wird auch auf die Alternativroute über Offingen hingewiesen.
In dieser Fahrtrichtung gibt es aber keine Qual der Wahl; denn es geht links, bald über die Eisenbahn hinweg und sodann rechts auf einem einspurigen Asphaltweg weiter. Dieser leitet nach Nordosten, bis Sie – Abzweige und Kreuzungen bis dahin ignorierend – auf der Höhe von Peterswörth bei einer kleinen Häuseransammlung mit Radhinweis rechts abbiegen. Sogleich geht es wieder links,
dann rechts am Sportplatz vorbei und danach unter der Eisenbahn und einer Kreisstraße hindurch, bevor Sie auf die Ortsstraße stoßen und ihr links folgen.
Im Ort zweigen Sie mit Radhinweis links ab und folgen sodann einfach dem Verlauf der Straße nach Gundelfingen. Dort radeln Sie zunächst eine Weile entlang des Gewerbegebiets, bis es mit Radhinweis links unter den Schienen her und danach rechts geht. Beim Bahnhof biegen Sie links ab und folgen damit der „Bahnhofstraße“, später mit zwei Rechtsbögen, bis die Vorfahrt rechts abknickt, und Sie links durch das Stadttor zum Rathaus (bald rechter Hand) fahren können.
Gundelfingen a.d. Donau, 438 m ü.NHN, 7.600 Einw., verdankt seinen Namen, so wird vermutet, dem Sieg des Alemannen Gundolf im 3. Jh. über die Römer. Allerdings wurde der Ortsname erst Mitte des 8. Jh. erstmals urkundlich erwähnt, so dass viel Interpretationsspielraum verbleibt.
Bei einem Spaziergang verdienen neben dem hübschen Rathaus das Schloss Schlachtegg (Foto: Manfi.B.) und die Walkmühle einen Blick. Während das Schloss vermutlich in den ältesten Teilen auf das 16. Jh. zurückgeht und heute den Floristikverbänden von Bayern und Baden-Württemberg dient, stammt die Walkmühle aus dem 18. Jh. und nutzte die Wasserkraft für die Stoffherstellung. Nach umfangreicher Sanierung beherbergt die Walkmühle heute das städtische Kulturzentrum.
Tourist-Information,
Prof.-Bamann-Straße 22, 89423 Gundelfingen a.d. Donau,
Fon 09073 / 9990, Fax 09073 / 999169,
E-Mail stadt@gundelfingen-donau.de,
Internet www.gundelfingen-donau.de.
Familie Delle Landgasthof Sonne: Gemütlicher Landgasthof mit Fremdenzimmern in verschiedenen Kategorien, kein Ruhetag! Die Unterbringung für eine Nacht ist möglich, abschließbare Fahrradgarage, Freisitz, Hausmetzgerei, eigene ANGUS-Rinderzucht. Infomaterial und Karten für die Umgebung liegen vor.
Familie Delle Landgasthof Sonne:
Jutta und Bernhard Delle,
Hauptstraße 56, 89423 Gundelfingen,
Fon 09073 / 7334, Fax 09073 / 3270,
E-Mail info@sonne-gundelfingen.de,
Internet www.sonne-gundelfingen.de.
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Der Donau-Radweg folgt vom Rathaus der „Hauptstraße“ etwas hügelan nach Norden zu einer Vorfahrtstraße, in die Sie rechts einbiegen. Einfach dem Verlauf der Vorfahrt folgend radeln Sie bis zum Ortsteil Echenbrunn, wo Sie gemäß Radhinweis rechts in die „Leitenstraße“ abbiegen. Geradewegs rollen die Räder nun aus dem Ort hinaus und damit auf Asphalt nach Faimingen (Stadtteil von Lauingen), wo Sie an einem unscheinbaren Abzweig zum Apollo-Grannus-Tempel (s.u.) vorbeikommen. Da wundert es einen dann nicht, dass der Donau-Radweg wenige Meter weiter mittels der „Römerstraße“ links/rechts in die „Kastellstraße“ versetzt.
Sodann geht es schnurstracks weiter bis zur querenden „Friedrich-Ebert-Straße“, die links zu einer beampelten Kreuzung leitet, wo Sie rechts auf den Geh- und Radweg einbiegen. Nach wenigen Metern geht dieser über in einen Velostreifen, der hinein nach Lauingen führt. Vorbei an der Kirche mit ihrem mächtigen Turm radeln Sie in die Stadtmitte, wo Sie schon bald den „Uhrturm“ erblicken. Gleich dahinter finden Sie rechts den Rathausplatz.
Lauingen (Donau), 439 m ü.NHN, 10.600 Einw., hat offenbar zu allen Zeiten selbstbewusste Bürger hervorgebracht; denn wie Sie schon bei der Fahrt in die Stadt bemerkt haben dürften, steht der städtische Schimmelturm dem Turm der Stadtpfarrkirche in nichts nach. Im Gegensatz zu diesem ist er auch noch reich geschmückt. Das deutet übrigens nicht nur auf ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein der Bürger, sondern vor allem Wohlstand hin, der sich auch darin ausdrückte, dass der städtische Turm älter ist (1457-78 errichtet) als der kirchliche (1515-21). Mochte da etwa der Pfarrer nicht hintanstehen und meinte er gar, die Bürger nur noch mit einem ebenso mächtigen Turm zum Gottesdienst bewegen zu können? Wie auch immer, der Schimmelturm fällt noch heute auf und hebt Lauingen aus den übrigen Städten an der Donau hervor.
Übrigens hatte der Turm neben der Präsentation des Bürgerstolzes einen recht praktischen Nutzen; denn er diente als Wachtturm und bot bzw. bietet eine gute Sicht auf das Umland. Wenn Sie dies überprüfen möchten, müssen sie ihn nur besteigen...
Für die Fundamente und das Untergeschoss des Schimmelturms bediente man sich eines bewährten Materials, nämlich römischer Quadersteine aus dem Kastell Faimingen. Daran dürfte es nicht gemangelt haben; denn in Faimingen soll einst der größte römische Tempel nördlich der Alpen gestanden haben, und zwar dort, wo auf einem Forum die römischen Straßen zusammenliefen. Als man 1981 unter der Pfarrkirche des benachbarten Gundelfingens zwei römische Meilensteine mit der Inschrift Phoebiana fand, erhielt man damit nicht nur einen Hinweis auf den Namen der römischen Siedlung, sondern auch auf die Widmung des Tempels, denn offenbar diente er der Huldigung des Apollon (lat. Apollo), der den Beinamen Phoibos trug (der Strahlende, Leuchtende). Da Apollon Recht, Ordnung und Frieden vertrat, wurde in seinem Namen Schuld gesühnt und in diesem Sinne auch eine Verbindung zur Heilkunde gesehen.
Andere Quellen sehen in den vermutlich hier praktizierten Kultbädern und Trinkkuren auch eine Verbindung zum keltischen Heilgott Grannus, womit die Römer versucht haben sollen, die in Rätien lebende keltoromanische Bevölkerung durch das Wiederbeleben einheimischer Religionstraditionen stärker an das römische Reich zu binden. Nun, zumindest sahen die Römer in Grannus ihren Apollo und gaben ihm ohne Umschweife „in der Fremde“ den Beinamen Grannus – so einfach kann Politik sein.
Und wo wir gerade bei der Religion (und der Politik) sind: Auch heute noch zeigt das im Mittelalter und der Neuzeit wohlhabende und selbstbewusste Lauingen ein Gespür für Toleranz, wie sie nur Bürger zeigen können, die nicht nur ihre eigenen Leistungen, sondern auch die aller anderen ohne falsche Scham zu würdigen wissen, und die daher deren Religion genauso akzeptieren wie die eigene. Und zwar mit einer modernen Moschee einschließlich dem zugehörigen Minarett. Selbst Großstädte tun sich damit oft schwerer.
Stadtverwaltung,
Herzog-Georg-Straße 17, 89415 Lauingen (Donau),
Fon 09072 / 9980, Fax 09072 / 998190,
E-Mail stadt@lauingen.de,
Internet www.lauingen.de.
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Kaum dass Sie den Schimmelturm passiert haben, biegen Sie hinter dem Platz rechts in die kleinsteingepflasterte „Albertusstraße“ ab. An der folgenden T-Kreuzung geht es rechts in die „Donaustraße“, die mit Großsteinpflaster aufwartet. Doch ist es nun ein kurzes Stück bis zu einer abknickenden Vorfahrtberechtigten, in die Sie geradeaus – Tick links – einbiegen, um wenige Meter weiter – noch vor der Donaubrücke – links abzubiegen.
Alsbald wechseln Sie halbrechts auf die Promenade an der Donau und radeln lauschig bis zur nächsten Brücke. Hinter ihr leiten die Radhinweise nach links, bis es bald darauf rechts in den Auwald geht. Der einstreifige Weg wird nach einer Weile nach halblinks verlassen, so dass die Räder nun auf einem gut 1 m breiten Weg rollen und Sie bald Dillingen erreichen.
Dort begrüßt man Sie mit einem kurzen steilen Anstieg, und so kommen Sie zu einer Anliegerstraße, die bald halblinks zu einer weiteren kleinen Straße führt, so dass Sie auf eine abknickende Vorfahrtstraße stoßen. In diese geht es rechts, wobei Sie sich des Zweirichtungsradwegs auf der linken Straßenseite bedienen können.
Sie radeln noch eine ganze Weile durch Wohnviertel, bis Sie auf eine beampelte T-Kreuzung stoßen. Dort wechseln Sie zunächst geradeaus auf die gegenüberliegende Seite, halten sich dann rechts und biegen nach wenigen Metern in die nächste Straße links ab. Damit rollen die Räder auf Pflaster vorbei an der Studienkirche in die Altstadt. Dem Verlauf der „Königstraße“ folgend gelangen Sie zum „Mittleren Tor“ und biegen unmittelbar danach rechts in die Straße „Am Stadtberg“ ab.
Dillingen a.d. Donau, 433 m ü.NHN, 18.100 Einw., gelangte 1258 als eher noch unbedeutendes Gemeinwesen unter die Obhut der Augsburger Bischöfe und verdankt deren Ausbau der ehemaligen Burg zur Residenz seine Entwicklung (Abb.: Matthäus Merian). Der Kardinal Otto Truchseß von Waldburg gründete 1549 eine Schule zwecks Ausbildung seines Klerus, die 1551 vom Papst zur Universität erhoben und 1563 an die Jesuiten übertragen wurde.
Sie wurde zu einem Zentrum der Gegenreformation und erst im Zuge der Säkularisation 1803 aufgelöst. Nach einem mehr als 100 Jahre währenden Dornröschenschlaf wurden die ehemaligen Universitätsgebäude von 1923 bis 1971 als Philosophisch-Theologische Hochschule genutzt und dienen seit 1972 der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (Foto: Johannes Sch.).
Der Donauradweg führt mitten durch das Zentrum, so dass Sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten nicht verpassen können (Studienkirche, ehemalige Universität sowie abzweigend von der Königstraße in die Schloss- bzw. Kirchstraße eben das Schloss und die Basilika St. Peter). Sollten Sie am entsprechenden Tag in Dillingen verweilen, können Sie den Stadtrundgang auch noch mit einem Besuch des Stadt- und Hochstiftmuseums verbinden, welches sich der Archäologie, der Kulturgeschichte, der mittelalterlichen Strafjustiz, dem Handwerk und der Buchdruckerkunst widmet (Am Hafenmarkt 11, geöff. mi und am 1. & 3. So des Monats 14-17 h).
Tourist-Information,
Königstraße 37/38, 89407 Dillingen a.d. Donau,
Fon 09071 / 54208, Fax 09071 / 54209,
E-Mail touristinfo@dillingen-donau.de,
Internet www.dillingen-donau.de.
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Es geht etwas abwärts, und Sie folgen einfach dem Verlauf der Straße, um kurz vor der Brücke über die Donau gemäß Radhinweis – leider ohne Abbiegespur – links in eine Straße einzubiegen. Dieser folgen Sie aber nur ein kurzes Stück, denn dann führt der Radwanderweg rechts ans Ufer der Donau.
Der Schotterweg verläuft zunächst immer nahe dem Fluss, und noch bevor das Ihnen zu langweilig werden könnte, versetzt die Route schon links/rechts, so dass Sie nun vorbei an diversen Teichen durch den Auwald radeln.
Bald folgt ein Linksbogen, und Sie kommen über einen Hochwasserschutzdamm hinweg zu einer kleinen Straße, die rechts mit einem Linksbogen noch einmal über den Damm leitet, bevor Sie vorbei am Sportplatz nach Steinheim gelangen.
Dort überqueren Sie einen Bach, halten sich geradeaus und gewinnen ein paar Höhenmeter, bevor es rechts in die „Römerstraße“ geht. Kurz vor dem Ortsende biegen Sie links in die „Markomannenstraße“ ab, kommen so zur B 16 und folgen rechts ihrem Geh- und Radweg nach Höchstädt. Bald rollen die Räder auf der Fahrbahn abwärts in die Stadtmitte, wo Sie rechter Hand das (alte) Rathaus finden.
Höchstädt a.d. Donau, 416 m ü.NHN, 6.500 Einw., darf sich rühmen, einmal im Mittelpunkt des Weltgeschehens gestanden zu haben, und zwar als sich 1704 vor den Toren der Stadt die seinerzeit mächtigsten Nationen um die Erbfolge Spaniens stritten. Dies nahm seinen Anfang, als der spanische Habsburger Karl II. im Jahre 1700 starb und fortan Frankreich (verbündet mit Bayern und Köln) mit Österreich (verbündet mit Großbritannien und Portugal, die sog. Alliierten) um die Macht rang. Kriegsschauplätze finden sich in halb Europa – Spanien, Oberitalien, Niederlande und Süddeutschland –, und die Auseinandersetzungen endeten erst 1714. Dafür wurde aber auch die (eurozentrische) Weltordnung auf den Kopf gestellt; denn Bayern, die Niederlande und Italien fielen in die Hände der Alliierten, Großbritannien erhielt Gibraltar und v.a. umfangreichen französischen Kolonialbesitz in Nordamerika, wodurch die Briten zum eigentlichen Sieger wurden.
1704 traf man sich also aus dem gegebenen Anlass bei Höchstädt, und immerhin 100.000 Mann sollen um den Sieg gerungen haben (Abb. oben: John Wootton). Geführt wurden sie in „The Battle of Blenheim“ (nach dem Ort Blindheim) von den seinerzeit besten und erfahrendsten Strategen: Für Frankreich und Bayern durch Marschall Tallard und Kurfürst Max Emanuel sowie für Österreich durch Prinz Eugen von Savoyen und den Herzog von Marlborough.
Szenen der Schlacht offeriert das Heimatmuseum in zwei Dioramen mit rund 9.000 Zinnsoldaten auf immerhin rund 24 m² (im alten Rathaus, geöff. Mai-Sept. so 14-17 h).
Wenn Sie mehr über die politischen Hintergründe der Schlacht in Erfahrung bringen möchten, die durchaus auch Anlass für die Suche nach einer neuen Friedensordnung in Europa war, sollten Sie das Schloss Höchstädt besuchen, wo dies in einer Dauerausstellung erläutert wird – geöff. April-Sept. di-so 9-18 h. Wenn aber während Ihres Aufenthaltes das Wetter zu schön sein sollte, um ins Schloss zu gehen, und Sie sich trotzdem fortbilden möchten, bietet sich ein Ausflug mit dem Rad an; denn der Denkmalweg führt auf einer Länge von rund 23 km durch das Schlachtfeld, und Stelltafeln informieren über das Geschehene.
Tourismus-Service,
Herzog-Philipp-Ludwig-Straße 10, 89420 Höchstädt a.d. Donau,
Fon 09074 / 4412, Fax 09074 / 4455,
E-Mail info@hoechstaedt.de,
Internet www.hoechstaedt.de.
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