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Donau-Radweg (D) :: Etappe 3
Sigmaringen – Sigmaringendorf – Scheer – Ennetach – Mengen – Hundersingen – Binzwangen – Riedlingen – Daugendorf – Bechingen – Zell – Zwiefaltendorf (44 km)
Start: |
Mühlstraße in Sigmaringen. |
Strecke: |
Eine abwechslungsreiche Etappe; denn mal ist die Landschaft nahezu eben, mal müssen Sie kurze starke Steigungen bewältigen, erst ist das Tal noch eng, später weitet es sich, und mal rollen die Räder durch Felder und Wiesen, mal durch hübsche kleine Dörfer und Städte. Ja, so läßt sich's radeln. |
Ziel: |
Schloss in Zwiefaltendorf. |
Downloads: |
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für Google Earth |
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für GPS-Geräte/Kartenprogramme |
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auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000 |
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mit Beschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu den Orten und Sehenswürdigkeiten. |
Die Etappe beginnt unterhalb des Schlosses an der Eisenbahnbrücke über die Donau und folgt dem Radwanderweg flussabwärts. Ungestört von Kraftfahrzeugen können Sie immer nah am Fluss genüsslich radeln und gelangen so nach einer Weile auf die „Badstraße“,
die zum Ortsende leitet, wo Sie einen Haken um die Kläranlage schlagen. Ist Ihnen auch schon einmal aufgefallen, dass Radwanderwege arg oft an Kläranlagen vorbeiführen? Ach, Schwamm drüber; denn es schließt sich eine herrliche Strecke an, auf der Sie teils nah an der Donau fahren, sie im Wald auch mal aus den Augen verlieren und mit sanften Wellen sowie ohne Orientierungsprobleme auf Asphalt nach Sigmaringendorf gelangen. Im Ort geht es etwas abwärts, und Sie radeln bis zur abknickenden Vorfahrtstraße an der Donaubrücke, wo die Etappe rechts weiter führt.
Gästehaus unterm Regenbogen: Übernachtungen im Einzel-, Doppel- oder Familienzimmer mit reichhaltigem Frühstück. Jedes Zimmer mit seperater Dusche/WC, TV und WLAN-Zugang. Auf Wunsch stehen Ihnen auch ein Kinderbett und eine Zusatzliege in den Zimmern zur Verfügung. Fahrräder können sicher im Fahrradkeller verwahrt werden.
Gästehaus unterm Regenbogen:
Frau Ingrid Grießhaber,
Oberdorf 8/1, 72517 Sigmaringendorf,
Fon 07571 / 683892,
E-Mail gaestehaus-unterm-regenbogen@t-online.de, Internet www.gaestehaus-unterm-regenbogen.com.
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Wenn die Straße nach den letzten Häusern rechts abknickt, geht es links, und wenn diese Straße auch gleich wieder nach rechts führt, zweigen Sie erneut links ab. Damit rollen die Räder auf Asphalt abwärts zur Donau und ab dort auf Schotter.
Schnurstracks geht es so weiter nach Scheer, wo Sie sich links halten, wenn der Weg geradezu in Asphalt übergeht und stark ansteigt, um auf einem schmalen Schotterweg bald die Eisenbahn zu unterqueren. Achtung: Kopf einziehen; die Durchfahrtshöhe beträgt nur 1,80 m.
Es folgt ein kurzer Anstieg, an dessen Ende Sie auf Asphalt gelangen und vor dem Abwärtssausen noch dem schönen Schloss rechter Hand einen Blick gönnen können. Nach der Abfahrt geht es rechts (Achtung, nicht scharfrechts), dann in kurzer Folge links/rechts/links und so zur Donau, wo Sie rechts zur Donaubrücke kommen und die Bundesstraße B 32 geradewegs queren.
Die Skyline von Scheer, 577 m ü.NHN, 2.600 Einw., wird vom Schloss beherrscht, was nicht nur auf die beachtliche Größe, sondern vor allem darauf zurückzuführen ist, das es auf einem Felsen thront. Auf diesen Felsen bezieht sich wohl auch der Name der Stadt, denn er soll sich vom keltischen Wort „scera“ ableiten, welches schlicht und einfach „Fels“ bedeutet (Foto: H. Locher nach R. Bodmer).
Obwohl die Obrigkeit so offensichtlich in der Stadt präsent war, oder vielleicht gerade deshalb zählten Stadt und Umland zu den Regionen, in denen sich die Bevölkerung von den Bauernkriegen bis zur Französischen Revolution immer wieder auflehnte und sich fast jede Bauerngeneration an Fron- und Steuerverweigerungen, Tumulten und Prozessen beteiligte. Doch keine Sorge: Heute sind die Bürger friedliebend, und Scheer ist genau der richtige Ort für eine Übernachtung, wenn Sie dem Trubel andernorts ausweichen wollen. Zudem ist die Altstadt schön herausgeputzt, so dass für ein nettes Ambiente beim Verdauungsspaziergang gesorgt ist; das Schloss kann allerdings nicht besichtigt werden.
Dafür können Sie sich aber auf das linke Donauufer begeben und der Lorettokapelle einen Besuch abstatten (Foto: Roland Nonnenmacher). Die Kapelle wurde vom seinerzeit hier herrschenden Graf Wilhelm Heinrich von Waldburg gestiftet. Lorettokapellen sind Nachbildungen der Wallfahrtskirche im italienischen Loreto (weshalb es eigentlich Loretokapellen heißen müsste) und wurden meist von adligen Pilgern finanziert. Nun soll man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen, aber es schadet nicht zu wissen, dass die Kapelle 1628-1631 erbaut wurde, d.h. mitten im Dreißigjährigen Krieg. Diente die Stiftung also womöglich mehr der Gegenreformation als der Huldigung Gottes?
Bürgermeisteramt,
Hauptstraße 1, 72516 Scheer,
Fon 07572 / 76160, Fax 07572 / 761652,
E-Mail info@scheer-online.de,
Internet www.stadt-scheer.de.
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Bald schwenkt die Straße nach rechts, und Sie halten sich dort noch geradeaus, um wenige hundert Meter weiter rechts abzubiegen und erneut zur Bundesstraße B 32 zu gelangen. Jenseits geht es halblinks weiter, bald über die Eisenbahn hinweg und dann an ihr entlang nach Ennetach. Einfach dem Verlauf der Straße folgend stoßen Sie bei einem Bahnübergang auf eine Vorfahrtstraße und biegen rechts in diese ein.
Wenn die Vorfahrtstraße beim Römermuseum links abknickt, geht es geradeaus und wenig später über eine Eisenbahnlinie hinweg. Direkt danach sollten Sie den Radweg links wählen; denn mit ihm wird die Ortsumfahrung unter- und danach ein Graben überquert. Im Anschluss halten Sie sich rechts, knicken alsbald automatisch links ab, passieren das Freibad und biegen nach einem Graben mit Radhinweis links ab. Derart auf die Kirche zu radelnd kommen Sie vorbei an Sportanlagen und einer Kita mit einem Rechtsbogen zur „Hauptstraße“ und folgen dieser links in die Stadtmitte.
Mengen, 561 m ü.NHN, 9.800 Einw., ist genau der richtige Ort, wenn Sie sich einmal eingehender mit der Geschichte der Römer befassen wollen; denn in dem direkt an der Etappe liegenden, modernen Römermuseum Mengen-Ennetach (geöff. sa & so 11-16 h) werden nicht nur Funde aus dem in der 2. Hälfte des 1. Jh. u.Z. auf dem Ennetacher Berg gelegenen Kastell gezeigt, sondern auch archäologische Methoden erläutert, in die Geschichte und Geographie der Römerzeit in Südwestdeutschland eingeführt und das seinerzeitige Alltagsleben präsentiert. Exponate zu Handel, Mode, Bauweise, Religion, Essen und Trinken einschließlich Hörspielen und Videoclips (mit dem Hinweis darauf, dass unser Römerbild vor allem durch Hollywoodfilme geprägt ist) sorgen für einen umfassenden Eindruck. Wer dadurch auf den Geschmack gekommen ist, wird vielleicht die Glaskanzel betreten und einen Blick auf den Ennetacher Berg werfen oder sogar dem archäologischen Wanderweg folgen wollen. Der Weg beginnt direkt am Museum, führt zu diesem Berg und unterwegs an verschiedenen Infotafeln vorbei,
so dass der Wissensdurst gestillt werden dürfte (Dauer der Rundwanderung ca. 1½-2 Std.) – weitere Infos zum Museum unter www.roemermuseum.mengen.de.
Natürlich hat Mengen noch mehr zu bieten, so z.B. in der Alten Posthalterei das Stadtmuseum (Foto: Louis Bafrance). 1686 wurde der Fachwerkbau erstmals erwähnt, und zwar als Sitz der Thurn- und Taxis'schen Postlinie. Bis um 1900 diente das Haus der Post und in den vergangenen Jahrzehnten als Heimatmuseum; doch nun soll es dort statt der vorherigen Dauerausstellung künftig jährlich ein bis zwei Wechselausstellungen geben – lassen Sie sich also überraschen (während der Ausstellungen sa & so 14-17 h geöffnet.)
Tourist-Information,
Hauptstraße 90, 88512 Mengen,
Fon 07572 / 6070, Fax 07572 / 607710,
E-Mail info@mengen.de,
Internet www.mengen.de.
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Die Innenstadt verlassen Sie auf der „Hauptstraße“ Richtung Nordosten und stoßen kurz vor dem Bahnhof auf einen Kreisverkehr, an dem es rechts geht. Beim nächsten Kreisverkehr quert der Donau-Radweg links abbiegend die Bundesstraße B 311, und Sie müssen den Lärm des nicht unerheblichen Verkehrs noch kurz ertragen, werden dafür aber sicher unter der Eisenbahn und der Bundesstraße B 32 hindurch geführt.
Danach radeln Sie parallel zur Straße auf dem Geh- und Radweg, bis die Route unweit der Donau rechts abknickt, die zuvor begleitete Straße quert und hinaus in die Felder führt – ach, ist das schön, wenn man das Rauschen der Blechkisten hinter sich lassen kann. Eine Asphaltbahn leitet mit einigen Schlenkern bis zu einer einsam gelegenen Donaubrücke, vor der Sie rechts auf einen Schotterweg einbiegen.
Nach einer Weile schwenkt der gut beradelbare Weg von der Donau weg und quert später mit einem Rechtsschwenk einen Hochwasserschutzdamm. So stoßen Sie auf eine Asphaltbahn, der Sie links folgen, bis Sie an eine Straße gelangen, die halblinks hinein nach Hundersingen führt.
Die Route folgt der Ortsstraße bis zu einer Vorfahrtstraße auf der Höhe der Donaubrücke, und Sie versetzen rechts/links, um auf einer Asphaltierten durch die Wiesen und Felder zu fahren. Bald nach einem netten Rastplatz, der in dieser windigen, fast baum- und strauchlosen Gegend, vor allem Windschutz bietet, wechselt der Belag zu gutem Schotter, dem Sie ca. 1 km weiter nach Norden (Tick Osten) folgen. Halblinks geht es sodann gemäß Hinweis auf einen asphaltierten Geh- und Radweg, der mit ein paar Schlenkern nach Binzwangen leitet, wo Sie vorbei am Sportplatz mit einem kleinen Rechts-/ Linksversatz zur Landesstraße L 278 kommen.
Schon bald nach dem Queren der Landesstraße geht es rechts und kurz darauf halblinks hinaus aufs freie Feld. Völlig schutzlos dem Wind ausgeliefert (hoffentlich haben Sie Rückenwind) radeln Sie mehrere Kilometer, bis Sie bei einem Heuschober auf eine Kreuzung stoßen und links abbiegen, um alsbald mit Links-/Rechtsknick auf den Hochwasserschutzdamm der Donau zu gelangen, der gut geschottert ist. Zwischendurch noch einmal kurz auf Asphalt radelnd geht es so schnurstracks und verkehrsfrei nach Riedlingen, wo Sie auf eine Vorfahrtstraße treffen und links in die Stadtmitte fahren können.
Riedlingen, 540 m ü.NHN, 10.000 Einw., mag der eine oder andere vielleicht links liegen lassen wollen, weil zuerst die Donau überquert und sogar in der Altstadt ein wenig hügelan geradelt werden muss – aber Obacht, möglicherweise wird das später bereut; denn die um 1250 gegründete, teils noch umwehrte Stadt glänzt im Innern mit vielen schönen Häusern und malerischen Gassen. Und bekanntlich fühlt sich der Mensch dort wohl, wo es die Störche hinzieht, und die nisten seit Menschengedenken alljährlich auf dem spätgotischen Rathausgiebel.
Wer am Wochenende kommt und etwas Zeit mitbringt, sollte einen Besuch des Museums Schöne Stiege erwägen, das seinen Namen der nebenstehend zu sehenden Außentreppe des Mitte des 16. Jh. errichteten Fachwerkbaus verdankt (geöff. fr & sa 15-17 h, so 14-17 h). Neben der Stadt- und Kirchengeschichte, der Revolution 1848/49, den örtlichen Künstlern, dem Gewerbe und der Hinterglasmalerei widmet es sich auch der Geschichte von Zeitung und Druckerei in Riedlingen; denn die Ulrichsche Buchdruckerei ist seit 1712 tätig, und seit 1718 gibt es eine eigene Zeitung in Riedlingen.
Bürgermeisteramt,
Marktplatz 1, 88499 Riedlingen,
Fon 07371 / 1830, Fax 07371 / 18350,
E-Mail info@riedlingen.de,
Internet www.riedlingen.de.
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Die Etappe setzen Sie an der oben erwähnten Kreuzung fort, biegen aus dem Zentrum kommend links ab und radeln sodann ohne Orientierungsprobleme aus der Stadt hinaus. Derart wird bald die Bundesstraße B 312 unterquert und wenige hundert Meter weiter mittels eines Holzstegs ein Graben überquert. Jenseits geht es links zu einer Häuseransammlung und dort bei einem Bahnübergang links in eine Vorfahrtstraße, mit der ein paar Höhenmeter gewonnen werden.
Bald schwenkt die Straße nach links und sodann abwärts nach rechts, wobei Sie das Tempo drosseln sollten; denn beim Klärwerk wurde extra eine Schranke errichtet, damit der anschließende Asphaltweg nicht von Kfz benutzt wird. Nach einer Weile überqueren Sie ein Gewässer und wählen an der sogleich folgenden Gabelung die linke Möglichkeit.
Mit ein paar Schlenkern radeln Sie zur Donaubrücke bei Daugendorf, überqueren den Fluss und biegen sogleich rechts ab, um mit einem Bogen den Ort schon wieder zu verlassen. Auf freiem Feld führt der Donau-Radweg nach links, so dass ein schöner Blick auf das am Hang liegende Dorf gewährt wird, bevor Sie an einer Kreuzung rechts abbiegen.
Später geht es links, gleich darauf rechts und damit vorbei an teils schon fast zugewachsenen Teichen weiter nach Bechingen. Noch vor den ersten Häusern schwenken Sie zweimal nach halbrechts und dann bald an einer T-Kreuzung nach links zum Dorf, wo Sie gleich bei den ersten Häusern rechts abbiegen, um sodann der Vorfahrtstraße nach rechts zu folgen. Ab dem Ortsende wird linker Hand ein Geh- und Radweg geboten, dessen Benutzung aber kaum lohnt, da er schon nach der Donaubrücke (in einer Kurve!) endet.
Damit befinden Sie sich in Zell und fahren auf der Hauptstraße durch den Ort, bis die Eisenbahn überquert wird, um direkt danach links abzubiegen. Nun rollen die Räder auf einem Asphaltweg, der bald kräftig abwärts führt, und Sie sollten den Schwung nach Möglichkeit nutzen; denn im Anschluss geht es auf einem schmalen Geh- und Radweg steil aufwärts zur Eisenbahnbrücke über die Donau. Mit ihr können Sie den Fluss überqueren; denn es wurde seitlich ein mit Gitterrosten versehener Gehsteig angelegt. Wer nicht schiebt, sondern fährt, darf sich an dem besonderen Fahrgefühl erfreuen: fast wie bei einem Platten...
Hinweis: Der Gehweg auf der Bahnbrücke ist recht schmal; gängige zweirädrige Kinderanhänger müssten aber passieren können.
Jenseits schließt sich ein schmaler Schotterweg an, der bald in einen solchen breiterer Bauart übergeht, welcher zu einem Bahnübergang leitet. Auf der anderen Seite der Bahn führt der Donau-Radweg auf Asphalt weiter und damit hinein nach Zwiefaltendorf, wo Sie beim Brauereigasthof auf eine abknickende Vorfahrtstraße stoßen, rechts in diese einbiegen und zum Schloss fahren, wo die Etappe endet.
© 2015 by Velo-Touring
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Gästehaus unterm Regenbogen Sigmaringendorf
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