Schifferkirche am Ostsee-Radweg in Ahrenshoop Ostsee-Radweg zwischen Ahrenshoop und Born Einkehr am Rande des Ostsee-Radwegs in Born
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Obacht bei der Seemannskirche in Prerow am Ostsee-Radweg Unterwegs auf dem Ostsee-Radweg zwischen Prerow und Zingst Meiningenbrücke am Ostsee-Radweg zwischen Zingst und Barth

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Ostsee-Radweg MV :: Etappe 6

Ahrenshoop – BornWieckPrerowZingstBresewitzBarth (43 km)

Start:

Bunte Stube in Ahrenshoop.

Strecke:

Bodden so weit das Auge reicht, und Wege von mal vorzüglicher und mal bescheidener Qualität. Wer in der Hauptsaison unterwegs ist, darf staunen, wie beliebt die Inseln Fischland, Darß und Zingst sind.

Ziel:

Markt in Barth

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für die TOP200 (topografische Karte 1:200.000)

 

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auf der Basis der TOP200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000

 

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mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie.

Schifferkirche in Ahrenshoop Ab der Bunten Stube folgen Sie der Dorfstraße noch ca. 300 m, bevor ein Radhinweis nach Born signalisiert, dass Sie rechts abbiegen sollen. Damit rollen die Räder auf Asphalt vorbei an der nebenstehenden Kirche, und Sie überwinden einen kleinen Hügel, bevor es an einer T-Kreuzung links geht.

Unterwegs auf dem Ostsee-Radweg von Ahrenshoop nach Born Nur noch kurz rollen die Räder auf Asphalt, denn dann leitet ein Hinweis nach Born rechts auf einen guten Schotterweg, der bis zum Campingplatz von Born reicht.

Dort folgt eine Engstelle mit Linkskurve, bevor Sie durch den Campingplatz rollen, und mit ein paar Schlenkern dem Hauptweg folgen. Nach einer Weile schwenkt dieser nach links, und Sie halten sich gemäß des Hinweises nach Born geradeaus. So gelangen Sie an eine Kreuzung und zweigen gemäß eines weiteren Radhinweises rechts ab, um sogleich mit einer Linkskurve in den Ort zu fahren.

Unterwegs auf dem Ostsee-Radweg in Born Derart folgen Sie der Straße namens Auf dem Branden, die in die Südstraße übergeht, welche wiederum zur Schulstraße leitet, die rechts zur Chausseestraße führt. Zur Zeit der Recherchen wurde dieser Abschnitt gerade erneuert, und es darf vermutet werden, dass er wie der folgende ausgebaut wurde, nämlich wie – nebenstehend zu sehen – mit einem gut beradelbaren Randstreifen neben grobem Pflaster in der Mitte. Dank dem guten Belag werden Sie alsbald einen dreiecksförmigen Platz mit Bushaltestelle erreichen, wo auch die Tourist-Information zu finden ist.

Peterssons Hof in Born Born, 3 m ü.N.N., 1.100 Einw., zeichnet sich durch eine ganze Reihe schmucker Häuser aus, die oft reetgedeckt sind und vielfach hübsche Eingangstüren mit Schnitzwerk aufweisen. Wenn Sie deshalb für einen Rundgang einen Stopp einlegen, bietet sich auch ein Besuch des Forst- und Jagdmuseums 'Ferdinand von Raesfeld' (Chausseestr. 64, geöffnet di-so 10-16 h) an, das sich u.a. mit Leben und Werk des Namensgebers befasst und im übrigen die Forst- und Jagdgeschichte auf dem Darß behandelt – naheliegend, denn das Museum befindet sich im Haus der ehemaligen Oberförsterei.

Leuchtturm Darßer Ort Derart mit Informationen über den Darßer Forst versorgt, liegt ein Ausflug in denselben und damit eine Fahrt zum nachstehend abgebildeten Leuchtturm Darßer Ort nahe (Foto: Alwin „echoray" Meschede). Der Leuchtturm wurde 1848 erbaut und ist noch heute in Betrieb, wird allerdings ferngesteuert, weshalb in den zugehörigen Gebäuden das Natureum untergebracht werden konnte. Dies ist eine Außenstelle des Stralsunder Meeresmuseums, die u.a. in drei Aquarien mit einem Fassungsvermögen von 20.000 Liter Salzwasser typische Fische und Wirbellose aus dem Bereich des Darßer Orts präsentiert. Wenn Sie 134 Stufen nicht scheuen, können Sie den Leuchtturm auch besteigen und den herrlichen Ausblick bei hoffentlich klarer Sicht genießen. Und damit der Rückweg nach Born sodann nicht zu schwer fällt, können Sie sich im angeschlossenen Café stärken (Natureum Darßer Ort, geöffnet Mai-Okt. täglich 10-18 h, übrige Zeit mi-so 11-16 h, weitere Infos unter www.meeresmuseum.de/natureum/ – nur zu Fuß, mit dem Velo oder auf der Pferdekutsche erreichbar!).

Sollten Sie im Juli oder August über Nacht bleiben, lohnt es sich möglicherweise, bei der Kurverwaltung zu erfragen, ob am Abend etwas auf der Freilichtbühne geboten wird. Z.B. die Schmugglergeschichten aus der Zeit, als zwischen Mecklenburg und Pommern noch eine Grenze verlief. Der Heimatdichter Johann Segebarth hat die Geschichten rund um dieses einträgliche Gewerbe zur Erzählung „De Darßer Smuggler“ zusammengefasst, die schon mehrfach auf der Freilichtbühne aufgeführt wurde. Es werden aber auch andere Stücke sowie Kabarett geboten. 'Südstaatler' – von südlich der Elbe Stammende – sollten allerdings beachten, dass die Vorführungen teils auf Plattdütsch oder Missingsch erfolgen (Missingsch = Mischung aus Hoch- und Plattdeutsch). Weitere Informationen zum Programm und Spielplan etc. finden Sie unter www.darss-festspiele.de.

Born/Darß, Ostsee-Radweg Kurverwaltung, Chausseestraße 73 b, 18375 Born/Darß, Fon 038234 / 50421, Fax 038234 / 50431, E-Mail info@darss.org, Internet www.darss.org.

Unterwegs auf dem Ostsee-Radweg von Born nach Wieck Am Dreiecksplatz halten Sie sich halbrechts und folgen weiter der Chausseestraße nach Osten, bis die Straße nach links schwenkt und gleich darauf ein großer Radhinweis anzeigt, dass es nun rechts auf dem Bliesenrader Weg weiter geht. Kurz rollen die Räder noch auf Betonplatten, bevor sich ein passabler Schotterweg anschließt. Im Wald stoßen Sie erneut auf Betonplatten (mit beachtlichen Schlaglöchern!), folgen diesen rechts ein Stück und biegen dann links wieder auf Schotter ab. Mit einem schönen Ausblick auf den Bod­stedter Bodden geht es nun nach Wieck. Im Ort gelangen Sie auf Asphalt und folgen ihm vorbei an der Darßer Arche (s.u.) und der Tourist-Information bis zu einem Parkplatz, ab wo der Ostsee-Radweg halbrechts auf der Straße namens Müggenberg verläuft. Doch: Halt! Vielleicht sollten Sie in

Darßer Arche in Wieck Wieck,3 m ü.N.N., 700 Einw., zuvor noch die Darßer Arche besuchen. Sie ist dank ihrer Größe, Form, Architektur und Solarenergieversorgung kaum zu übersehen und beherbergt ein Nationalpark- und Gästezentrum. Auf über 500 m² Fläche wird die Entstehung des Nationalparks 'Vorpommersche Boddenlandschaft' nebst den heutigen Lebensräumen erläutert – geöffnet Mai-Okt. täglich 10-18 h, übrige Zeit do-sa 10-16 h, weitere Infos unter www.darsser-arche.de Wenn Sie nicht nur Ihren Wissensdurst stillen, sondern Ihren Sinnen auch noch andere Reize bieten wollen, schauen Sie vielleicht gleich nebenan in der ehemaligen Schule vorbei; denn dort residiert die Galerie Künstlerdeck, die neben wechselnden Ausstellungen auch Moden- und Schmuckschauen veranstaltet – geöffnet Mai-Okt., di-so 11-17 h, übrige Zeit fr-sa 11-17 h, weitere Infos unter www.kuenstlerdeck.de.

Wieck/Darß, Ostsee-Radweg Kurverwaltung, Bliesenrader Weg 2, 18375 Wieck/Darß, Fon 038233 / 201, Fax 038233 / 497, E-Mail zimmerinfo-wieck@darss.org, Internet www.darss.org.

Unterwegs auf dem Ostsee-Radweg von Wieck nach Prerow Im Ort rollen die Räder zur Abwechslung kurz auf Betonsteinpflaster, das im Fischgrätenmuster verlegt wurde, doch dann schließt sich wieder glatter Asphalt an, der sich nach den letzten Häusern als Geh- und Radweg fortsetzt. Auf ihm schlagen Sie einen weiten Bogen Seemannskirche in Prerowdurch die ebene Landschaft und können die Gedanken schweifen lassen. In Prerow kommen Sie zu einem Parkplatz, halten sich rechts und radeln über eine Straße hinweg bis zum örtlichen Anleger der Boddenrundfahrten, wo es links zu einem beampelten Übergang an der Landesstraße geht. Wenn Sie im Ort nicht übernachten, aber die Seemannskirche besichtigen wollen, sollten Sie nach dem Übergang sogleich rechts abbiegen, um über einen Parkplatz zur Kirche zu fahren. Ansonsten versetzen Sie links/halbrechts auf die Hafenstraße, pedalieren bis zu einer Vorfahrtstraße, biegen rechts ab und folgen damit der Strandstraße, bevor es automatisch links auf der Waldstraße weiter geht bis zur rechter Hand gelegenen, reetgedeckten Kurverwaltung.

Warnung vor Amor bei der Seemannskirche in Prerow Prerow, 3 m ü.N.N., 1.500 Einw., lag einst verkehrsgünstig an der direkten Verbindung von Ostsee und Bodden, die aber durch das Sturmhochwasser von 1872 teils verlandete, so dass nur der eher kümmerliche Prerow­strom übrig blieb. Damit war auch die ruhmreiche Zeit als Fischer- und Schifferdorf vorbei; denn parallel setzte der Niedergang der Segelschifffahrt ein. Immerhin erinnert heute die Seemannskirche von 1728 mit ein paar Modellen und entsprechenden Motiven auf einigen Grabsteinen des zugehörigen Friedhofs an den einstigen Haupterwerbszweig.

Prerow erholte sich aber rasch; denn vor nunmehr 125 Jahren begann der Aufstieg zum Ostseebad. Dank des 5 km langen, bis zu 100 m breiten und vor allem feinsandigen Strands fiel dies wohl leichter als gedacht, so dass Sie heute dort unter Einsamkeit wohl kaum leiden werden. Wer nicht nur am Strand verweilen möchte und die Kirche trotz des gelegentlich starken Andrangs schon besichtigt hat, schaut vielleicht beim Darß-Museum (Waldstraße 48, geöffnet Mai-Okt. di-so 10-18 h, übrige Zeit fr-so 13-17 h) vorbei. Es widmet sich der Geologie, Fauna und Flora sowie der Heimatgeschichte Kurverwaltung in Prerowund damit auch der Fischerei und Segelschifffahrt.

Wer auf der Suche nach einer Abendaktivität ist, erkundige sich bei der Kurverwaltung nach dem Programm des Kulturkaten Kiek In (Waldstraße 42), der immerhin 120 Plätze und ein abwechslungsreiches Programm von Theater über Kabarett, Lesungen, literarisch-musikalische Abende bis zu Konzerten und speziellen Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche bietet.

Prerow, Ostsee-Radweg Kur- und Tourismusbetrieb, Gemeindeplatz 1, 18375 Ostseebad Prerow, Fon 038233 / 6100, Fax 038233 / 61020, E-Mail info@ostseebad-prerow.de, Internet www.ostseebad-prerow.de.

Unterwegs auf dem Ostsee-Radweg von Prerow nach Zingst Bei der Kurverwaltung biegen Sie rechts ab, fahren bis zum Deich und folgen diesem rechts, um noch eine Weile auf Betonsteinpflaster zu radeln. Später wechselt der Belag zu Schotter, der passabel beradelbar ist, und so geht es bis zur Hohen Düne, wo Sie kurz steil hügelan müssen. Die Entschädigung folgt sogleich; denn Sie dürfen nun auf dem Deich auf glattem Asphalt bis nach Zingst pedalieren. Okay, bei Gegenwind ist das nicht ganz so toll, aber immer noch viel besser als dort unten bei den Kfz, oder?

Kurhaus in Zingst Auch wenn der Ostsee-Radweg offiziell schon vorher rechts abknickt, empfehle ich, um den Ort nicht vollständig zu umfahren, den Deich in Zingst erst auf der Höhe der Seebrücke zu verlassen, wo auch das nebenstehende schmucke Kurhaus zu finden ist. Übrigens ist es viel jünger ist, als es auf den ersten Blick scheint: Es wurde erst im April 2000 an der Stelle eines Vorgängerbaus von 1948 eröffnet (Foto: indeedous). Rechts abbiegend und etwas abwärts rollend gelangen Sie zur Fußgängerzone (Strandstraße), der die Route bis zum südlichen Ende folgt.

Zingst, 1 m ü.N.N., 3.000 Einw., war wie die anderen Orte der Halbinsel der Fischerei und Seefahrt verbunden. Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt erwiesen sich aber die Hafenanlagen als ungenügend, und es blieb neben der Landwirtschaft, die wegen der kargen sandigen Böden allerdings nur geringe Erträge gestattete, nur noch der Tourismus als Einnahmequelle. Dank der Eisenbahnverbindung nach Barth (1910), dem 10 km langen feinen Sandstrand und dem 1898 erbauten Seewasserbad gelang es denn auch tatsächlich, viele Badeurlauber in den Ort zu locken. Heute zählt Zingst sogar alljährlich mehr als 1 Million Gästeübernachtungen.

Einen Blick verdienen die Kirche, die 1860-62 nach Plänen von Stüler erbaut wurde, und der Museumshof mit dem Heimatmuseum (Strandstraße 1-3, geöffnet Mai-Okt. mo-sa 10-17 h). Gleich nebenan befindet sich die Pommernstube, wo man sich der Pflege und Weitergabe alter Handwerkstechniken, wie zum Beispiel dem Filzen, dem Spinnen oder dem Verarbeiten von Bernstein widmet. Und mit ein bisschen Glück können Sie am Abend noch ein Jazz- oder Blues-Konzert in der zum Museumshof gehörigen Scheune bzw. dem Bauerngarten genießen; denn dort ist der 'Tina Tandler Jazz Club' beheimatet. Tina Tandler ist eine Saxophonistin aus Berlin, die in der Hauptsaison auch Konzerte in Zingst gibt. Mehr erfahren Sie unter www.tinatandler.de.

Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft Ihnen ist nicht nach 'action', sondern Ruhe und Erholung, Natur pur? Nun, auch dann sind Sie in Zingst richtig; denn Zingst ist rundum vom Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft umgeben (Foto: Ch.Pagenkopf). Wenn Sie das Gebiet nicht allein erkunden wollen, schließen Sie sich einer der geführten Radwanderungen an, die während der Saison angeboten werden. Ziele, Inhalte, Preise, Termine etc. erfahren Sie unter www.zingst.de/radwanderungen.html.

Zingst, Ostsee-Radweg Tourist-Information, Seestraße 57, 18374 Ostseeheilbad Zingst, Fon 038232 / 81580, Fax 038232 / 81525, E-Mail info@zingst.de, Internet www.zingst.de.

Unterwegs auf dem Ostsee-Radweg: Meiningenbrücke Am südlichen Ende der Fußgängerzone geht es rechts in die Bahnhofstraße. Wenn diese vor dem ehemaligen Bahnhof nach rechts führt, biegen Sie links ab, radeln ein paar Meter bis zur Schulstraße und versetzen mit ihr rechts/links, um einem Schotterweg zu folgen, der später einen Deich überquert. Danach schließt sich geradezu ein asphaltierter Geh- und Radweg auf dem ehemaligen Bahndamm an, dem auch der offizielle Ostsee-Radweg folgt.

Unterwegs auf dem Ostsee-Radweg: Meiningenbrücke Nach einer Weile queren Sie die (Kfz-) Ortsumfahrung von Zingst und erreichen nach weiteren nicht ganz 2 km die Meiningenbrücke, d.h. eigentlich sind es gleich zwei Brücken, nämlich eine alte Drehbrücke und eine neue Behelfskonstruktion mit Klappbrücke. In der Hauptsaison öffnet die Brücke täglich viermal für maximal 15 min, und bei schönem Wetter kann man nur staunen, wie viele Radler sich in der kurzen Zeit sammeln. Wie das nebenstehende Foto zeigt, ist der Geh- und Radweg schmal, also Gegenverkehr kaum möglich. Wie kommen die Planer nur dazu, so etwas zu bauen? Jenseits des Boddens setzt sich die Route auf dem ehemaligen, nun glatt asphaltierten Bahndamm fort – u.a. vorbei am ehemaligen Bahnhof von Bresewitz.

Pension Boddenblick, Bresewitz, Ostsee-Radweg Pension Boddenblick: Fahrradfreundliche Pension (Bett & Bike Quartier nach ADFC), 350 m vom Ostseeradfernweg, bietet dem Radwanderer ein Bett für eine Nacht und ist ideal für Radler, die die Region auf mehrtägigen Sternfahrten erkunden möchten. Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und Südliche Boddenküste erwarten Sie ebenso wie traumhafte Ostseestrände.

Pension Boddenblick, Herr Olaf Dorow, Zur Oie 9, 18356 Bresewitz, Fon 038231 / 81758, Fax 038231 / 81761, E-Mail radeln@pension-boddenblick.de, Internet www.pension-boddenblick.de.

Dammtor in Barth Ohne Orientierungsprobleme radeln Sie bis zur Landesstraße L 211 und biegen links auf deren jenseitigen Geh- und Radweg ab. Zunächst bilden alte Betonplatten den Rollgrund, doch ist es nicht weit, bis sich glatter Asphalt bis zur Brücke über die Barthe anschließt. Bald darauf versetzen Sie auf die linke Straßenseite und genießen weiterhin guten Asphalt. Kurz vor dem Zentrum von Barth zweigt die offizielle Route des Ostsee-Radwegs links ab, ich empfehle aber, weiter geradeaus zu radeln und durch das nebenstehende, schon von Weitem zu sehende Dammtor direkt in die Stadtmitte zu fahren, wo Sie am Marktplatz die Tourist-Information finden.


Ansicht von Barth (aus Braun und Hogenberg, um 1590) Barth, 5 m ü.N.N., 8.600 Einw., wurde Mitte des 13. Jh. fast kreisförmig mit regelmäßigem Straßenraster angelegt und sogleich (1255) mit den lübischen Stadtrechten ausgestattet (Abbildung: Braun und Hogenberg, um 1590). Da Barth aber nicht Mitglied der Hanse wurde, stand die Stadt immer im Schatten des nahe gelegenen Stralsund. Innerhalb der Befestigung lag die Burg der pommerschen Herzöge, die Ende des 16. Jh. zu einem Schloss ausgebaut, Anfang des 18. Jh. unter schwedischer Regentschaft aber abgetragen wurde, um Platz für ein Frauenstift zu schaffen. Auch von der Stadtbefestigung ist kaum etwas erhalten; Ausnahmen sind der Fangelturm und das Dammtor (Mitte 14. Jh.).

Marienkirche in Barth Der bedeutendste Barther Bau ist die Marienkirche. Das stattliche Gotteshaus wurde überwiegend im 14. Jh. errichtet und das Innere Mitte des 19. Jh. nach Plänen von Stüler neugotisiert. Um stilechte Gottesdienste praktizieren zu können, erhielt der Altar einen Überbau, ein so genanntes Ziborium, das in den meist bescheidenen norddeutschen Kirchen sonst nur selten anzutreffen ist. Zur Kirchenbibliothek gehörte einst auch eine plattdeutsche Bibel von 1588 aus einer Barther Druckerei. Heute ist diese Bibel im Niederdeutschen Bibelzentrum zu finden, das seit 2001 in der Kirche St. Jürgen (Sundische Straße 52, geöffnet di-sa 10-18 h, so 12-18 h) untergebracht ist und sich der Entstehung und besonders der Verbreitung der Bibel im Ostseeraum widmet – weitere Informationen unter www.bibelzentrum-barth.de.

Steuerhaus in Barth So weit, so gut – so bescheiden wie die kleine Stadt insgesamt, die seit der Wende behutsam saniert wurde, wobei man nicht nur eine schöne Hafenpromenade mit einem schicken Steuerhaus schuf und einen ehemaligen Speicher zum schmucken Hotel ausbaute, sondern auch 40 Jahre DDR-Geschichte nicht ignorierte, wie der Brunnen auf dem Markt zeigt. Doch wäre diese Ortsbeschreibung unvollständig, wenn sie hier enden würde; denn seit ein paar Jahren schmückt sich Barth mit dem Zusatz 'Vinetastadt', und es gibt auch ein Vinetamuseum, das sich nicht nur mit der Stadt- und Regionalgeschichte beschäftigt, sondern auch mit dem 'Mythos Vineta' (Lange Straße 16, geöffnet di-fr 10-17 h, sa & so 11-17 h, weitere Infos unter www.vineta-museum.de). Aber wer oder was ist 'Vineta'?

Schaut man in ein handelsübliches Lexikon, so handelt es sich der Sage nach, um eine vom Meer verschlungene Stadt an der Ostsee, wobei der Name 'Vineta' auf eine falsche Lesung des in Quellen aus dem 10. und 11. Jh. erwähnten Handelsplatzes 'Jumne' oder 'Jumneta' zurückgeführt wird. Dies wäre nicht weiter bedeutend, wenn diese Stadt klein und unwichtig gewesen wäre. Sie soll aber sehr reich gewesen sein und über die mächtigste Streitmacht des Nordens verfügt haben. Angeblich war sie im 11. Jh. sogar eine größten und reichsten Städte Europas; manche vergleichen sie gar mit Konstantinopel!

Und was hat das mit Barth zu tun? Nun, da Vineta der Sage nach von einer Sturmflut vernichtet wurde, fragt sich, wo diese Stadt gelegen hat. Da es in der Sage heißt, sie hätte sich an einer Odermündung befunden, vermuten sie die einen auf der Insel Wollin, die anderen aber im Bereich des heutigen Barth, da sich hier einst auch eine Odermündung befunden haben soll. Diese Ansicht scheint unter Wissenschaftlern – vorsichtig ausgedrückt – zumindest umstritten. Da die Lage in der Nähe der sagenumwobenen Stadt Vineta – u.a. aus touristischen Gründen – hoch attraktiv ist, liegt es aber mehr als nahe, dass sich Barth nur zu gern auf jene beruft, die Vineta hier am Bodden vermuten, und so können Sie sich bei Bedarf über die entsprechenden Thesen auf der Website von Barth ausführlich informieren.

Barth, Ostsee-Radweg Barth Information, Markt 3/4, 18356 Barth, Fon 038231 / 2464, Fax 038231 / 2464, E-Mail info@stadt-barth.de, Internet www.stadt-barth.de.

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