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SHH Tagestour 1
Flensburg - Glücksburg - Siegum - Freienwillen - Langballig - Unewatt - Bönstrup - Gremmerup - Rüllschau - Flensburg (41 km)
Start und Ziel: |
Hafenspitze in Flensburg. |
Strecke: |
41 km lang, ziemlich hügelig, überwiegend asphaltiert, aber auch längere Abschnitte auf Schotter- und Betonspurplattenwegen. |
Downloads: |
kml-Datei |
für Google Earth |
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gpx-Datei |
für GPS-Geräte/Kartenprogramme |
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ovl-Datei |
für die TOP 50 (topografische Karte 1:50.000) |
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auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:100.000 |
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pdf-Datei |
mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie. |
Die Tagestour 1, die Sie als geführte Tour auch bei unserem Partner R3 buchen können, beginnt und endet an der Hafenspitze in Flensburg in Sichtweite der sehenswerten Innenstadt, so daß sich für Ortsfremde vor oder nach der Tour ein Stadtrundgang anbietet. Als Ausgangspunkt schlagen wir nachstehend den Südermarkt vor, der gut 500 m südlich zu finden ist.
Flensburg, 12 m ü.N.N., 88.800 Einw., umschließt den südlichen Zipfel der Flensburger Förde und verfügt damit über einen günstigen natürlichen Hafen, der im 12. & 13. Jh. die Entwicklung von gleich drei kleinen Marktsiedlungen ermöglichte: Zunächst südlich der Förde bei der ältesten Kirche St. Johannis, später am Westufer um den Nordermarkt herum und schließlich am Südermarkt. Bis zum 15. Jh. wuchsen die Orte zusammen und genossen gemeinsam den Aufschwung unter der dänischen Krone. Der Niedergang der Hanse beschleunigte im folgenden Jahrhundert noch das hiesige Wachstum und machte Flensburg zur größten Hafenstadt Dänemarks. Der Dreißigjährige Krieg unterbrach diese Entwicklung aber und führte zu einem wirtschaftlichen Einbruch.
Erst im 18. Jh. blühte der Handel wieder auf und verschaffte Flensburg erneut beachtlichen Wohlstand, wovon noch heute viele Kaufmannshöfe zeugen; denn die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört. Zum Ende des Krieges war Flensburg übrigens für wenige Tage Reichshauptstadt, da nach dem Selbstmord Hitlers Karl Dönitz zum Staatsoberhaupt geworden war und hier die letzte Regierung Nazideutschlands etablierte. Diese waltete noch über die Kapitulation am 8. Mai hinaus bis zum 23. Mai ihres Amtes, bevor die Engländer dem Spuk ein Ende bereiteten.
Für den Start eines Stadtrundgangs bietet sich der Südermarkt am südlichen Ende der Fußgängerzone an. In ihr und den Seitenstraßen bzw. Gassen findet man mehrere der bereits erwähnten einstigen Kaufmannshöfe, die sich von der Straßenfront mit Laden und Wohntrakt bis weit ins Blockinnere erstrecken, wo traditionell Werkstatt und Lager untergebracht waren.
Mittels der Fußgängerzone zunächst Holm genannt kommt man zur Kreuzung mit der Rathausstraße, wo sich ein Abstecher links hinauf zum Museumsberg lohnt, um die städtischen Museen namens eben Museumsberg aufzusuchen. Dort werden di-so 10-17 h Sammlungen zur Kultur, Kunst sowie Natur- und Volkskunde der Region präsentiert.
Zurück in der Fußgängerzone geht es weiter nach Norden nun Große Straße genannt und damit zum Nordermarkt, der Perle der Altstadt, wo diverse Cafés und Kneipen zum Bleiben einladen. Der mit roten und gelben Backsteinen 1595 gemauerte Arkadengang zwischen dem Markt und der Marienkirche heißt übrigens Schrangen und wurde früher von den Bäckern und Schlachtern belebt, die dort ihre Stände hatten.
Wer sodann einen Blick über die Stadt und die Förde werfen möchte, biegt kurz nach dem Nordermarkt links in die Marienstraße ab und hält sich nach gut 100 m rechts, um durch den architektonisch reizvollen Burghof zur Toosbüystraße zu gelangen. Dort schließt sich etwas nach links versetzt der Rummelsgang an, der zur Marientreppe leitet, mittels der Sie zur Straße namens Am Schloßwall kommen, wo eine schöne Aussicht gewährt wird.
Um nun nicht den gleichen Weg zurück laufen zu müssen, können Sie vom Schloßwall kurz links der Ritterstraße, dann rechts der Königstraße und schließlich rechts der Schloßstraße zur Norderstraße folgen das ist die nördliche Verlängerung der Fußgängerzone. Wer noch fit ist, macht einen Abstecher zum Nordertor (1595, Foto Alexander Dreyer), dem Wahrzeichen von Flensburg, in dessen Nachbarschaft (Norderstraße 157-161) der Phänomenta e.V. Versuche aus den Bereichen Natur und Technik zum Ausprobieren anbietet geöffnet mo-fr 9-17 h, sa & so 11-18 h.
Wer abkürzen möchte, folgt der Norderstraße nur ein paar Meter gen Norden, um rechts mittels der Norderfischerstraße zum Museumshafen zu gelangen, wo eine Promenade entlang der Museumswerft sowie der Sammlungen verschiedener Segelschiffe und Dampfer leitet und Sie sich mittels der Infotafeln vor Ort informieren können. Wenn Ihnen dies aber nicht genügt und Sie noch mehr über die Flensburger Schifffahrtsgeschichte in Erfahrung bringen wollen, dann sollten Sie das gleich jenseits der Straße gelegene Schifffahrtsmuseum besuchen (Schiffbrücke 39, geöffnet di-so 10-17 h, Foto VollwertBIT), wo man Ihnen u.a. erläutern wird, daß dank des regen Handels mit den westindischen Kolonien Flensburg im 18. Jh. zu einer wahren Rum-Metropole wurde: In über 200 Rumhäusern wurde verschnitten und veredelt, was das Zeug hielt. Übrig geblieben sind davon nur zwei: Das Rumhaus Johannsen in der Marienstraße und das Wein- und Rumhaus Braasch in der Roten Straße c'est la vie!
Beim Schifffahrtsmuseum beginnt übrigens auch der Flensburger Kapitänsweg, der in dieser oder ähnlicher Form zur Zeit der Segelschifffahrt von den Herren zur See zurückzulegen war, wenn sie die gelieferten Waren verzollen mußten, das Schiff entladen lassen wollten und eventuell erforderliche Reparaturen am Schiff in Auftrag zu geben hatten. An 14 Stationen erläutern Infotafeln detailliert die einstige Situation der Handelsschifffahrt; den zugehörigen Prospekt gibt es im Schifffahrtsmuseum.
Wer nun vom vielen Herumlaufen durstig geworden ist, fragt sich vielleicht, ob nicht die Besichtigung der Flensburger Brauerei eine feine Sache wäre. Im Prinzip schon, doch sollten Sie dafür weise und vorausschauend planen; denn die Brauerei empfiehlt, sich mindestens vier Wochen vorher unter Fon 0461 / 318 02 110 anzumelden. Tja, das 'Flens' ist halt dank der Werner-Comics weithin bekannt und beliebt Führungen mo-fr 10, 14 & 18 h, Dauer 3 Std.
Flensburg Fjord Tourismus GmbH,
Am ZOB/Rathausstraße 1, 24937 Flensburg,
Fon 0461/9090920, Fax 0461/9090936,
E-Mail info@flensburg-tourismus.de,
Internet www.flensburg-tourismus.de.
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Flensburg verlassen Sie auf ruhigen Nebenstraßen und Wohnwegen, wobei Sie eine ganze Weile sanft hügelan radeln müssen. Hernach geht es auf einem überwiegend passabel beradelbaren Schotterweg durch den Wald und so nach Glücksburg.
Glücksburg, 19 m ü.N.N., 6.000 Einw., verdankt seine Bekanntheit dem 1582 bis 1587 an der Stelle eines säkularisierten Klosters errichteten Wasserschloß geöff. Mai-Okt. tägl. 10-18 h. 1622 bis 1779 diente das Schloß als Regierungssitz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, dann starb die sog. ältere Linie aus. Dennoch beruft man sich in Glücksburg gern darauf, daß ein Sohn des Hauses als Christian IX. 1863 zum König Dänemarks aufstieg und seine Kinder kreuz und quer mit diversen Königshäusern Europas vermählte.
Wer lieber an der frischen Luft bleiben möchte, besucht vielleicht das Rosarium gleich neben dem Schloß, wo auf einer Fläche von über 1 ha Rosen in all ihrer Pracht bestaunt werden dürfen geöff. Mai-Sept. tägl. 10-18 h. Oder Sie entscheiden sich für eine 'Watt-Wanderung' auf dem Bremsberg (ca. 1 km östlich des Schlosses). Mit 'Watt' ist hier die Leistungseinheit gemeint; denn im artefact Powerpark geht es um die Energieerzeugung und -umwandlung, die an diversen Stationen 'begriffen' werden kann geöff. April-Sept. mo-fr 9-18 h, sa & so 10-18 h.
Tourist Service Center,
Schloß Glücksburg, 24960 Glücksburg,
Fon 04631 / 40770, Fax 04631 / 407737,
E-Mail touristinfo@gluecksburg.com,
Internet www.gluecksburg.de/tourist-service-center.html.
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Damit keine Langeweile aufkommt, führt die Tagestour am Ortsende recht ordentlich hügelan und im Anschluß gleich wieder abwärts. Ein Spiel, das sich im Folgenden mehrfach wiederholt, so daß Sie wissen, was Sie getan haben, wenn Sie in Unewatt ankommen.
Unewatt, ist weder ein Dorf noch ein Freilichtmuseum im herkömmlichen Sinne, sondern ein Versuch, Museum und Dorf stärker als sonst üblich miteinander zu verbinden. Der Ort mit ca. 140 Bewohnern beherbergt das Landschaftsmuseum Angeln mit fünf über das Dorf verteilten Museumsinseln (Marxenhof, Räucherei, Buttermühle, Windmühle Fortuna und Christesen-Scheune). Daneben wurden seit 1987 zahlreiche private Häuser landschaftstypisch renoviert und so die herkömmliche Lebenswelt ein Stück weit bewahrt. Entsprechend ist auch der Besucher gefordert; denn er sollte sein Verhalten dem Wechsel von öffentlichen und privaten Bereichen anpassen. Öffnungszeiten der Museumsgebäude Mai-Sept. di-so 10-17 h, April & Okt. fr-so 10-17 h.
Touristikverein Amt Langballig/Ostsee,
Süderende 1, 24977 Langballig,
Fon 04636 / 8880, Fax 04636 / 8837,
E-Mail tourismus@langballig.de,
Internet www.langballig-tourismus.de.
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Wie es sich für Angeln gehört, steigt die Straße in Unewatt recht steil an, bevor Sie an der Windmühle vorbeikommen. Hernach sind die Höhenunterschiede deutlich geringer, und so können Sie vorausgesetzt Petrus spielt mit und läßt den Wind nicht allzu scharf von vorn wehen genüßlich über Bönstrup und Gremmerup nach Rüllschau radeln, bevor Sie beim Trögelsbyhof die ersten Häuser von Flensburg erreichen und die Tour an der Hafenspitze beenden.
Allzeit gute Fahrt!
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