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SHH Tagestour 16

Tönning - Oldenswort - Koldenbüttel - Friedrichstadt - St. Annen - Lehe - Tönning (45 km)

Start und Ziel:

Am Hafen in Tönning.

Strecke:

45 km lang, eben, größtenteils asphaltiert, nur kurze Abschnitte auf Betonplattenwegen.

Downloads:

kml-Datei

für Google Earth

 

gpx-Datei

für GPS-Geräte/Kartenprogramme

 

ovl-Datei

für die TOP 50 (topografische Karte 1:50.000)

 

pdf-Datei

auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:100.000

 

pdf-Datei

mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie.

Die Tagestour 16, die Sie als geführte Tour auch bei unserem Partner R3 buchen können, beginnt und endet am Hafen von Tönning, von wo aus unschwer ein Spaziergang durch die Stadt unternommen werden kann.

Hafen in TönningMit Tönning, 4.900 Einw., 2 m ü.N.N., fing es eigentlich ganz harmlos an. Eine Warft – später Tunningharde genannt – wurde um das Jahr 1000 angelegt, als die heutige Halbinsel Eiderstedt noch aus drei Inseln bestand, die erst in den folgenden Jahrhunderten durch Landgewinnung und Eindeichung untereinander und mit dem Festland verbunden wurden. Die günstige Lage der Warft an der Eidermündung sorgte dafür, daß ein Hafen entstand und ein bescheidenes Wachstum einsetzte.

Festung Tönning im Jahre 1651Durch die Lage an der Eider war Tönning aber zeitweilig auch Grenzstadt und wurde z.B. nach dem Dreißigjährigen Krieg umfangreich befestigt (siehe Zeichnung, Quelle Wikipedia). Das schützte aber natürlich nicht wirklich vor Zerstörung, man mußte sich nur mit mächtigeren Herren anlegen, und das taten die Gottorfer Herzöge, denen Tönning bis dahin unterstand. Im Nordischen Krieg verloren sie gegen die Dänen, die die Festung folgerichtig schleifen ließen und bei der Gelegenheit auch noch das Schloß, welches sich die Gottorfer Herzöge Ende des 16. Jh. gegönnt hatten, abrissen.

Brierfmarke der Deutschen Bundespost zum 200. Jahrestag der Eröffnung des Schleswig-Holsteinischen KanalsAber die wirklich große Zeit lag noch vor der Stadt und begann, als im Herbst 1784 der Schleswig-Holsteinische Kanal eröffnet wurde. Er stellte die erste durchgängig schiffbare Verbindung von Nord- und Ostsee dar und führte von (Kiel-) Holtenau nach Rendsburg. Ab Rendsburg folgten die Schiffe den vielen Windungen der Eider und erreichten in Tönning den letzten Hafen vor der offenen See. Entsprechend erhielt der Hafen ein großes Packhaus, ein wahrlich großes, wie noch heute direkt am Hafen zu sehen ist.

Aber wie gewonnen, so zerronnen: Als 1895 der Nord-Ostsee-Kanal eröffnet wurde, war es mit der Herrlichkeit vorbei; denn plötzlich lag Tönning weit ab vom Schuß. Diesem Umstand ist aber immerhin der Erhalt der alten Bebauung zu verdanken; denn für das Abreißen und Neubauen mangelte es am nötigen Kleingeld, worüber sich die heutigen Touristen sehr freuen.

Tönning Tourist- und Freizeitbetriebe Tönning, Am Markt 1, 25832 Tönning, Fon 04861 / 614-20, Fax 04861 / 614-44, E-Mail info@toenning.de, Internet www.toenning.de.

R3 unterwegs auf der SHH Tagestour 16Die Tagestour 16 führt zunächst am Hafenbecken entlang und folgt bald nach dem Rechtsknick der Schleusenstraße nach Norden. Die Straße namens Kaltrepel leitet bis zum Abzweig rechts in den Neuweg, dem Sie zur Friedrichstädter Chaussee folgen, um auf ihr stadtauswärts zu radeln und nach der Unterquerung der Bundesstraße 202 links abzuzweigen.

Damit lassen Sie den automobilen Verkehr weitestgehend hinter sich und können auf einer Asphaltierten beschaulich durch die Lande pedalieren. Mittels dem Geh-und Radweg der Landesstraße L 311 versetzen Sie wenige Meter rechts/links und radeln weiter zur nächsten Landesstraße, der L 32 nämlich. Diese leitet rechts nach Oldenswort, und Sie halten sich, wenn die L 32 im Ort links abknickt, geradeaus, um weiter auf Nebenstraßen durch die Agrarlandschaft zu fahren.

Schöner Wohnen bei KoldenbüttelVorbei an verschiedenen Abzweigen rechts wie links, später die L 32 gerade kreuzend geht es nach Norden bis zu einem älteren, querenden Deich. Sie fahren rechts auf diesen hinauf und erreichen nach einer Weile die B 5. Je nach Verkehrsbelastung kann es ein wenig dauern, bis Sie queren können, aber irgendwann paßt es eigentlich immer. Danach radeln Sie so ruhig wie zuvor nach Koldenbüttel, wo die Route bald nach der Ortsmitte links abknickt. Nur wenige Meter vor der Bahntrasse biegen Sie rechts ab und fahren in ihrer Sichtweite nach Friedrichstadt. Dort überqueren Sie die Schienen und versetzen gleich danach wenige Meter links/rechts, um an einem Parkplatz vorbei zur Brücke über die Treene und hernach in die Altstadt zu gelangen.

Stadtansicht mit der Großen Brücke am Mittelburggraben in FriedrichstadtFriedrichstadt, 2 m ü.N.N., 2.400 Einw., wurde 1621 vom Gottorfer Herzog Friedrich III. gegründet, der hoffte, daß durch regen Nord-Ostsee-Handel eine blühende Metropole entstünde. Das wirkt zunächst wagemutig, doch kopierte er eigentlich nur das Werk des dänischen Königs, der ab 1617 Glückstadt aus dem gleichen Grund entwickelte. Fehlten nur noch Siedler, doch waren die schnell gefunden, da sich Holländer geradezu aufdrängten; denn erstens waren sie im Welthandel erfahren und zweitens verfügten sie über das Know-how, um in den arg feuchten Niederungen an der Mündung der Treene in die Eider eine Stadt zu errichten (Stadtansicht mit der Großen Brücke am Mittelburggraben, Quelle Wikipedia).

Giebelhaus in FriedrichstadtDa günstigerweise in Holland heftige Auseinandersetzungen um den rechten Glauben tobten und sich die Remonstranten von der herrschenden Lehre der Calvinisten abgeseilt hatten, war auch schnell eine Gruppe gefunden, die der Herzog mit garantierter Religionsfreiheit in den hohen Norden locken konnte.

Die holländischen Methoden (Deichbau, Grachten zur Entwässerung und Schleusen) sowie der regelmäßige Straßengrundriß können noch heute bestaunt werden. Besonders anheimelnd ist Friedrichstadt aber wegen der Vielzahl erhaltener Giebelhäuser, so daß sich die Gäste auf der Suche nach dem schönsten Fotomotiv oftmals nicht entscheiden können.

St.-Christophorus-Kirche in FriedrichstadtDabei stößt man so nebenbei auf gleich fünf Gotteshäuser (in Anbetracht der geringen Einwohnerzahl durchaus beachtlich); denn außer den Remonstranten leben in Friedrichstadt noch Katholiken, Lutheraner, dänische Lutheraner und Mennoniten – letztere sind auch eine calvinistische Abspaltung, deren Anhänger sowohl die Kinds­taufe ablehnen als auch prinzipiell den Kriegsdienst verweigern (sehr löblich!). Die ehemalige Synagoge (heute Kultur- und Gedenkstätte) erinnert daran, daß in Friedrichstadt einst auch Juden lebten, und zwar im 19. Jh. so viele, daß sie die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft bildeten.

Ach ja, das will ich nicht vergessen zu erwähnen: Aus dem Traum von Friedrich III. wurde nichts. Friedrichstadt blieb immer eine kleine Stadt und erlangte nie auch nur eine annähernd bedeutende Stellung im internationalen Handel. Daß das auch seine Vorteile hat, sieht man am erhaltenen Stadtgrundriß, den vielen hübschen Häusern und vor allem den zahlreichen Touristen.

Friedrichstadt Tourismusverein Friedrichstadt und Umgebung, Am Markt 9, 25840 Friedrichstadt, Fon 04881 / 93930, Fax 04881 / 939393, E-Mail info@friedrichstadt.de, Internet www.friedrichstadt.de.

Eiderbrücke in FriedrichstadtDie Route führt auf dem Mittelburgwall gen Osten und folgt nach dem Rechtsknick alsbald links der Brückenstraße. Mit einem Rechtsbogen kommen Sie so zur Bundesstraße B 202 und radeln auf dem Geh- und Radweg zum – für den Autoverkehr – großzügig ausgebauten Abzweig Eiderbrücke, etwas zu großzügig, wie man als Radfahrer feststellen muß. Aber die Verkehrsplaner scheinen hier ohnehin etwas durcheinander geraten zu sein; denn während die B 202 nach Nordosten führt, folgt die Tour der Landesstraße L 156, die aber Bundesstraße heißt – wie bitte? Ja, ist wirklich so.

Deich bei Lehe Egal, Sie überqueren also den Fluß und fahren auf dem Geh- und Radweg der Landesstraße L 156 nach St. Annen, wo die Tagestour rechts abzweigt, um auf ruhigen Nebenstraßen durch die Agrarlandschaft nach Lehe zu führen; vertrauen Sie einfach der Karte, paßt schon! In Lehe versetzt die Route mittels der Deichstraße rechts/links und folgt der Koogstraße, bis rechts die Ringstraße abzweigt. Sie leitet zu einem Deich, und Sie müssen sich nun für fast 3 km mit einem – nur kurz durch ein asphaltiertes Stück unterbrochenen – Betonspurplattenweg zufrieden geben.

R3 unterwegs am NesserdeichNach der Überquerung eines Sperrwerks steht wieder Asphalt zur Verfügung, und Sie folgen dem grauen Band bis zur Kreisstraße K 69. Deren jenseitiger Geh- und Radweg führt rechts gen Westen, und Sie wechseln bei der Einmündung in die dort abknickende Landes­straße L 155 auf die nördliche Straßenseite, um wenige hundert Meter weiter rechts in die Straße namens Zur Fähre abzubiegen. Die verkehrt allerdings schon längere Zeit nicht mehr; denn es gibt ja die Brücke der B 5. Dort führt die Tagestour nun auch hin, weshalb Sie eine Weile den Lärm der Kfz ertragen müssen.

Nachdem Sie die Eider überquert und den jenseitigen Deich erreicht haben, geht es abwärts und unten angekommen rechts zur Dithmarscher Straße, die rechts alsbald unter der B 5 hindurchführt. Wenige Meter weiter biegen Sie links in die Eiderstedter Straße ab und folgen ihrem Verlauf bis zur Fischerstraße. Links in diese einbiegend sind es nur noch rund 200 m, bis Sie links zum Ziel der Tagestour – dem Hafen von Tönning – fahren können.

Allzeit gute Fahrt!

Hinnerk R. Ginsther, SHH-Tagestour 16

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