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SHH Tagestour 14

St. Peter-Ording - Tating - Garding - Katingsiel - St. Peter-Ording (46 km)

Start und Ziel:

Promenade in St. Peter-Ording Bad.

Strecke:

46 km lang, eben, weit überwiegend asphaltiert, aber auch ein längerer Abschnitt auf Betonplattenwegen.

Downloads:

kml-Datei

für Google Earth

 

gpx-Datei

für GPS-Geräte/Kartenprogramme

 

ovl-Datei

für die TOP 50 (topografische Karte 1:50.000)

 

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auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:100.000

 

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mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie.

Die Tagestour 14, die Sie als geführte Tour auch bei unserem Partner R3 buchen können, beginnt und endet an der Promenade in St. Peter-Ording Bad, von wo unschwer ein Spaziergang oder eine Spazierfahrt durch den Ort unternommen werden kann.

Promenade in St. Peter-OrdingSt. Peter-Ording, 3 m ü.N.N., 4.100 Einw., ist der Touristenmagnet auf der Halbinsel Eiderstedt und kam z.B. im Jahre 2009 auf die stattliche Zahl von 2,3 Millionen Übernachtungen, wobei 260.000 Gäste im Schnitt 9 Tage blieben. Da kann man mit Fug und Recht behaupten, daß es gelungen ist, die Schwächen zu Stärken zu machen; denn in früheren Jahrhunderten erwies es sich als großer Nachteil, daß man einerseits keinen Hafen anlegen konnte (er wäre ohnehin vom Meer schnell wieder zugeschwemmt worden) und daß die Landwirtschaft wenig einbrachte, da der Wind von den Dünen immer wieder Sand auf das Land trug. Heute erfreuen sich die Touristen dagegen an den – teils aufgeforsteten – Dünen und vor allem am 12 km langen und bis zu 2 km breiten Strand.

Pfahlbau in St. Peter-OrdingZu den Besonderheiten St. Peter-Ordings gehören die Pfahlbauten (Foto: Stefan Petri), die an den vier Badestellen stehen und die neben Cafés und Restaurants sowie Toiletten vor allem den Strandrettungsdienst beherbergen. Zum ersten Pfahlbau, der 1911 errichtet wurde, gibt es übrigens die nette Geschichte, daß er 'Giftbude' genannt wurde, weil es dort 'wat giv', und zwar Cognac – Prost!

St. Peter-Ording weiß aber auch noch durch eine andere Aktivität auf sich aufmerksam zu machen, und dafür benötigt man Gefährte mit drei Rädern. Nein, in diesem Fall keine Trikes von R3, Inschrift in Eckernfördedie ich bevorzugen würde, sondern sogenannte Strandsegler. Seit den 60er Jahren widmet man sich in St. Peter-Ording dieser Sportart und nutzt dafür eine ca. 6 km lange Strecke zwischen den Badestellen 'Bad' und 'Süd', wo die Strandsegler Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h erreichen. Wenn es darob in Ihren Fingern kribbelt und Sie auch mal eine Runde drehen möchten, muß ich Sie leider enttäuschen. Zugelassen sind nur Mitglieder des Yacht Clubs St. Peter-Ording (YCSPO). Es genügt auch nicht Mitglied zu werden, sondern Sie brauchen auch noch einen sogenannten 'Pilotenschein'. Und natürlich einen Strandsegler, der je nach Klasse und Ausstattung bis zu 8.000 € kosten kann. Also doch lieber ein Trike von R3?

St. Peter-Ording Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording, Maleens Knoll 2, 25826 St. Peter-Ording, Fon 04863/999-0, Fax 04863/999-230, E-Mail info@tz-spo.de, Internet www.st.peter-ording.de.

Blick vom Strandweg in St. Peter-OrdingDie Tagestour 14 folgt von der Promenade im Ortsteil Bad dem Asphaltband direkt unterhalb der Dünen nach Norden bis zum Strandweg in Ording, wo Sie auf dem Liegeplatz (oder sagt man Parkplatz?) Strandsegler bewundern können, sofern diese nicht gerade in Nutzung sind. Die Tour knickt dort rechts ab, und Sie überqueren die Düne, um alsbald nach der kleinen Abfahrt noch vor dem Deich links auf den seeseitigen Weg einzubiegen. So pedalieren Sie nun weiter gen Norden und passieren dabei die Salz­wiesen, bevor die Route auf der Höhe des Zugangs/der Zufahrt zu den nördlichsten Abschnitten des Badestrands halbrechts über den Deich hinweg führt.

Ohne Orientierungsprobleme radeln Sie sodann auf einer schmalen Asphaltbahn eine ganze Weile direkt hinter dem Deich, bis diese zur Kreisstraße 36 leitet. Gut 700 m geht es auf dieser gen Süden, bevor Sie links abbiegend den – meist schwachen Kfz-Verkehr auf der Kreisstraße – schon wieder hinter sich lassen und beschaulich durch die Lande fahren können. Kurvenreich radeln Sie auf schmalen asphaltierten Fahrwegen bis nach Tating, wo sich ein Abstecher in den Ort anbietet, um beim Schweizer Haus (s. Foto) eine Rast zu machen und um dem 

Schweizer Haus Im Hochdorfer Garten in TatingHochdorfer Garten in Tating, 1 m ü.N.N., 1.000 Einw., einen Besuch abzustatten. Dieser zeigt eindrücklich, daß es hier mal einen Bauern gab, der es mit den blaublütigen Herrschaften aufzunehmen wußte; denn im Gegensatz zu den anderen Landwirten ließ er sich ab 1764 nicht nur einen schönen (und vor allem großen) Haubarg errichten, sondern auch einen Park anlegen. Für gewöhnliche Bauern ist das Verschwendung wertvollen Landes, insbesondere in so einer fruchtbaren Gegend wie Eiderstedt, aber für diesen einen galt das offensichtlich nicht. Da die Nachfahren entweder entsprechend eingenordet oder ebenso dem Schönen zugeneigt waren, blieb der Park nicht nur erhalten, sondern wurde auch noch erweitert, bis er schließlich die stattliche Größe von 4 ha erreichte.

Hinweis am Eingang zum Hochdorfer Garten in TatingUnweit nordöstlich finden Sie den unscheinbaren Eingang zum Park mit dem nebenstehenden Hinweis darauf, daß die Anlage der Allgemeinheit zur Verfügung steht (und zwar weil der Garten seit 1905 einer Stiftung gehört, die eigens für den Erhalt und die dauerhafte öffentliche Zugänglichkeit gegründet wurde). Hinter diesem Eingang liegt die Mittelachse des barocken Gartens, die direkt zum Haupteingang des Haubargs leitet. Nördlich und vor allem südlich schließen sich an den Kern weitere Anlagen an, u.a. Obstbaumquartiere und ein landschaftlicher (englischer) Garten nebst künstlicher Ruine (einen Übersichtsplan finden Sie hier). Es lohnt sich also, den edlen Drahtesel eine Weile warten zu lassen.

Haubarg bei WeltNach dem Abstecher geht es zurück zum nördlichen Ortsrand und sodann wieder auf schmalen Fahrwegen durch die Agrarlandschaft. Zur Abwechslung werden bald für eine Weile Betonspurplatten geboten, doch schon kurz vor Garding rollen die Räder wieder auf Asphalt. Ohne Orientierungsprobleme geht es hernach beständig Richtung Südsüdosten bis nahe an die Landesstraße L 305 heran, bevor Sie kurz darauf die Gemeinde mit dem irgendwie hochtrabend wirkenden Namen Welt erreichen. Er soll auf den Begriff „Wehle“ = Brack zurückgehen, was ja wiederum bescheiden wäre.

Schankwirtschaft Andresen in KatingsielNur wenige Meter weiter muß die Landesstraße L 305 gleich zweimal kurz nacheinander gequert werden, weil der Radweg südlich der Fahrbahn verläuft. Meistens ist der Verkehr auf der Straße aber nicht allzu stark, so daß Sie – hoffentlich – zügig kreuzen können. Sodann ist es auch nicht mehr weit bis zum Katingsieler Deich, wo die einen eine Pause bei der urigen Schankwirtschaft Andresen machen werden, während die anderen lieber noch 1 km weiter zum NABU-Naturzentrum Katinger Watt fahren, das sich u.a. der sich südöstlich anschließenden Landschaft widmet. Einst gehörte sie zum Katinger Watt, nach dem Bau des Eidersperrwerks wurde sie aber von der Tide abgeschnitten. Nun ist es „... ein Mosaik aus Überschwemmungsgebieten, Tümpeln, Teichen, Laubwald, Schilf-, Grün-, und Ackerflächen ...“ wie es auf der NABU-Website heißt. Näheres zu Führungen etc. siehe dort.

Schafgatter am NordseedeichAlsbald nach dem Naturzentrum wird die Landesstraße L 305 erneut gequert, bevor die Route schnurstracks außendeichs leitet; denn wenn man an der See unterwegs ist, will man sie doch auch einmal sehen und natürlich den Wind, das himmlische Kind genießen, oder? Da in den hiesigen Breitengraden die Winde meistens aus westlichen Richtungen wehen, hat das in dieser Fahrt­richtung oft Gegenwind zur Folge, was je nach Mentalität und Fahrradtyp mehr oder weniger stören kann, vielleicht aber sogar als nette Herausforderung gesehen wird. Wenn Sie zu denen zählen, die den Gegenwind als sehr störend empfinden, spricht nichts dagegen, die Tour einfach umzudrehen; denn im Landesinnern macht sich der Wind gleich viel weniger bemerkbar.

Ansonsten genießen Sie die Fahrt und die Aussicht, lassen Sie sich nicht von den vielen Schafgattern stören und schon gar nicht von den unendlich vielen Hinterlassenschaften dieser Tiere. Wenn Sie St. Peter-Ording erreichen, versetzt die Route für ein paar hundert Meter auf den Deich, bevor Sie die die Zufahrt zum Dorf St. Peter (und einen großen Parkplatz direkt vor dem Deich) passieren. Danach geht es auf die Landseite des Deichs, und Sie radeln noch gut 1,5 km, bevor Sie das Ziel auf der Höhe der Seebrücke erreichen.

Allzeit gute Fahrt!

Hinnerk R. Ginsther, SHH-Tagestour 14

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