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SHH Tagestour 4
Damp - Groß Waabs - Gut Ludwigsburg - Loose - Gut Saxtorf - Rieseby - Buchholz - Zimmert - Sieseby - Gut Bienebek - Sensby - Gut Staun - Karlsburger Holz - Gut Grünholz - Damp (44 km)
Start und Ziel: |
Am Hafen von Damp. |
Strecke: |
44 km lang, leicht wellig, nur wenige nennenswerte Steigungen, überwiegend asphaltiert, aber auch längere Abschnitte auf Schotter- und Betonspurplattenwegen. |
Downloads: |
kml-Datei |
für Google Earth |
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gpx-Datei |
für GPS-Geräte/Kartenprogramme |
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ovl-Datei |
für die TOP 50 (topografische Karte 1:50.000) |
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pdf-Datei |
auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:100.000 |
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pdf-Datei |
mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie. |
Die Tagestour 4, die Sie als geführte Tour auch bei unserem Partner R3 buchen können, beginnt und endet am Hafen von Damp.
Das Ostseebad Damp wurde von 1969 bis 1973 errichtet und zunächst unter dem seinerzeit futuristischen Namen Damp 2000 vermarktet. Bereits während des Baus wurde das Konzept einer rein touristischen Nutzung aufgegeben und mit Kliniken, später auch Lehrstätten für bestimmte medizinische Berufe das Angebot erweitert. Über die Architektur und den Städtebau mag man streiten, aber anhand des passablen Zustands der gesamten Anlage sowie der hohen Besucherzahlen läßt sich erkennen, daß das Konzept aufgegangen ist.
Ostsee Resort Damp,
Seeuferweg 10, 24351 Ostseebad Damp,
Fon 04352 / 80666, Fax 04352 / 808921,
E-Mail ostsee-resort@damp.de,
Internet www.ostsee-resort-damp.de.
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Von Damp folgt die Tour zunächst dem geschotterten, überwiegend gut beradelbaren, teils aber auch sandigen Weg entlang dem Strand nach Süden. Nachdem Sie die Bookenau überquert haben, geht es beim nächsten Campingplatz rechts auf dessen Erschließungsstraße – rücksichtsvoll! – gen Südwesten und so hernach auf der schwach befahrenen Straße nach Groß Waabs. Dort versetzt die Route mittels der Landesstraße L 26 rechts/links, so daß Sie im Folgenden nahezu ungestört von Kfz durch die Lande sausen können – erst noch eine Weile auf Asphalt, später auf einem Betonspurplattenweg. Schließlich kommen Sie zurück zur Landesstraße L 26 und gelangen auf deren Geh- und Radweg sogleich zum
Gut Ludwigsburg, wo sich eine Pause beim Hofcafé anbietet (geöff. mi-so 12-18 h). Den Hof erreichen Sie durch das Torhaus, das aus dem 16. Jh. stammt, später aber mehrfach umgebaut wurde. Schon allein wegen seiner schieren Größe ist das barocke Herrenhaus von Anfang des 18. Jh. nicht zu übersehen, das an der Stelle einer ehemaligen Wasserburg steht und noch heute nur über zwei schmale Stege zugänglich ist. Im Innern beherbergt es u.a. die sog. Bunte Kammer, ein vertäfelter Raum mit 145 kleinen Bildern und Sinnsprüchen, die aus einem Vorgängerbau übernommen wurden. Heutzutage dient die Bunte Kammer auch als Trauzimmer, und da paßt es nur zu gut, daß einer der Sinnsprüche lautet: Omnia vincit amor! (lat. für „Liebe besiegt alles“).
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Nach dem Gut verläuft die Tagestour ein kurzes Stück auf dem Geh- und Radweg der Landesstraße L 26, bevor es rechts auf der Fahrbahn der Kreisstraße K 58 nach Loose geht. Dort folgen Sie einfach dem Verlauf der Straße und zweigen später rechts ab in die Kreisstraße K 59, die zum
Gut Saxtorf leitet, welches wegen seiner neogotischen Backsteinarchitektur mit dem schicken Turm auf viele Betrachter irgendwie englisch wirkt, was mit ein Grund dafür sein dürfte, daß sich das Gerücht, hier seien Edgar-Wallace-Filme gedreht worden, beharrlich hält. Der Hausherr Bernd Hoff-Hoffmeyer-Zlotnik weiß es aber besser, er lebt schließlich seit seiner Geburt dort. Richtig ist, daß das Herrenhaus schon öfter als Filmkulisse diente, z.B. für einen Anti-Aids-Spot oder die Verfilmung einer Novelle von Siegfried Lenz (siehe Martina Scheffler: Besuch im 19. Jahrhundert; dpa, 05.09.11, via n-tv).
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Bald darauf erreichen Sie Rieseby, wo Sie ein paar hundert Meter rechts dem Geh- und Radweg der Landesstraße L 27 folgen, bevor es wiederum rechts geht. Damit rollen die Räder erneut auf einer Nebenstraße, und Sie können genüßlich über Buchholz und Zimmert sowie vorbei an ein paar Einzelgehöften und zwei Gutshöfen nach Sieseby fahren, welches direkt am Ufer der Schlei liegt und bei schönem Wetter gern und viel besucht wird.
Das hat einen einfachen Grund: Sieseby ist wegen der vielen gut erhaltenen reetgedeckten Häuser nicht nur ein besonders hübsches Dorf, es liegt nicht nur direkt an der Schlei, sondern ist auch weithin bekannt. Für die schönen Häuser, ursprünglich einfache Katen, ist der Hamburger Kaufmann Gustav Anton Schäffer verantwortlich; denn er ließ sie Anfang des 19. Jh. stilecht herrichten. Da auch die späteren Bauherren auf die Substanz achteten, ist der gesamte ältere Teil von Sieseby seit dem Jahr 2000 als Denkmalbereich festgelegt; das gefällt den Grundstückseigentümern nicht unbedingt, aber dafür den Touristen.
Die Bekanntheit des Ortes dürfte der Tatsache geschuldet sein, daß er Mitte des 19. Jh. für 615.000 Reichstaler von der herzoglichen Familie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg erworben wurde, der noch heute die meisten der Reetdachhäuser sowie viele Ländereien rund um Sieseby gehören.
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Die Tagestour verläuft hernach ganz nah dem Ufer der Schlei, und die Räder rollen zur Abwechslung mal wieder auf Betonspurplatten. Aber schon beim Gut Bienebek schließt sich erneut Asphalt an, auf dem Sie nach Sensby radeln. Bei der Häuseransammlung folgen Sie kurz links der Kreisstraße K 77 und zweigen dann rechts zum Gut Staun ab. Bis dorthin reicht der Asphalt, und Sie lassen sich nicht davon irritieren, daß sie über den Hof auf das Wohnhaus zufahren, bevor die Route links um dieses herumführt und dann links auf einen Schotterweg abzweigt. Die dortigen Hunde wundern sich übrigens manchmal auch ob der frechen Radfahrer, wollen aber nur spielen.
Motiviert durch die Hunde und/oder geschoben vom Westwind gelangen Sie zügig in das Karlsburger Holz, wo die Etappe bald rechts abknickt. Auf wechselnden Belägen (von gut beradelbaren feinen Schotter, über groben Kies bis zu altem Asphalt ist alles dabei) geht es sodann zum Gut Grünholz und gleich darauf links auf den Geh- und Radweg der Kreisstraße K 61. Damit fällt die Orientierung leicht; denn an dieser entlang – mal auf dem Geh- und Radweg, mal auf einer parallel verlaufenden kleinen Straße – radeln Sie vorbei am Gut Damp zum Ostseebad Damp, wo die Tagestour 4 am Hafen endet.
Allzeit gute Fahrt!
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