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SHH Tagestour 10
Eckernförde - Kochendorf - Osterby - Groß Wittensee - Haby - Holtsee - Bornstein - Neudorf - Schnellmark - Eckernförde (43 km)
Start und Ziel: |
Hafenpromenade in Eckernförde. |
Strecke: |
43 km lang, etwas hügelig, überwiegend asphaltiert, aber auch lange Abschnitte auf Schotter- und Betonspurplattenwegen. |
Downloads: |
kml-Datei |
für Google Earth |
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gpx-Datei |
für GPS-Geräte/Kartenprogramme |
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ovl-Datei |
für die TOP 50 (topografische Karte 1:50.000) |
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auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:100.000 |
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pdf-Datei |
mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie. |
Die Tagestour 10, die Sie als geführte Tour auch bei unserem Partner R3 buchen können, beginnt und endet an der Hafenpromenade in Eckernförde, an die sich in südlicher Richtung die Altstadt anschließt, so daß Ortsfremde unschwer vor oder nach der Tour einen kleinen Bummel durch eben diese machen können.
Eckernförde, 3 m ü.N.N., 22.600 Einw., bietet im Unterschied zu den allermeisten Ostseebädern nicht nur feinen Sandstrand und die übliche touristische Infrastruktur, sondern ist auch eine richtige (ehemalige Kreis-) Stadt. Während es in den anderen Badeorten bei weniger günstiger Witterung schnell langweilig werden kann, da sie sich aus unbedeutenden Bauern- oder Fischerdörfern entwickelten, kann man sich in Eckernförde durchaus sinnvoll die Zeit vertreiben (Abbildung: Stadtansicht von ca. 1620, Urheber: Georg Braun/Frans Hogenberg, Quelle: Wikipedia).
Z.B. mit einem Besuch des Museums, welches sich u.a. der 'weißen Industrie', dem Tourismus, widmet und die mehr als 180 Jahre alte Geschichte des Badeortes erläutert – Rathausmarkt 8, geöffnet Mai-Okt. di-sa 10-12.30 & 14.30-17 h, so 11-17 h, Eintritt 3 €. Ein Raum des Hauses beherbergt Produkte der hier einst beheimateten Fayence-Manufaktur (weiß glasierte, bemalte Töpferwaren) der Kaufmannsfamilie Otte. Die Familie bescherte der Stadt im 18. Jh. einen rasanten Aufschwung – von den 36 im Jahre 1758 in Eckernförde beheimateten Kaufmannsschiffen gehörten der Familie Otte immerhin 17. Leider waren ihre Nachfahren nicht mehr so tüchtig, weshalb die ruhmreiche Phase kurze Zeit später schon wieder endete.
Dabei hätte sich eigentlich alsbald ein neuer Geschäftszweig aufgedrängt; denn eine Inschrift in der Stadt besagt: „In Eckernför dor hebbt se't rut, ut Sülver Gold to moken.“ Dies bezieht sich nicht auf den ersehnten Durchbruch in der Alchimie, sondern darauf, daß im 19. Jh. in Eckernförde im großen Stil die silbernen Sprotten (eine Heringsart) geräuchert und dabei gülden wurden. Sinnigerweise bescherte das der Stadt zwar zahlreiche rauchende Schlote und den Fischern wenigstens einen bescheidenen Wohlstand – wie bescheiden kann man in der Altstadt anhand der kleinen Häuser unschwer erkennen –, aber den Ruhm sahnten andere ab. Und warum? Bis 1871 war Eckernförde noch nicht an das Eisenbahnnetz angeschlossen, weshalb die geräucherten Sprotten mit Pferdewagen mühsam nach Kiel transportiert und erst von dort per Zug in alle Gegenden Deutschlands verschickt wurden. Und schwuppdiwupp wurden aus eigentlich Eckernförder nun Kieler Sprotten. Sorry, aber soviel Kaufmannssinn hätte ich den Kielern gar nicht zugetraut. Oder andersherum, da werden sich die früheren Ottes (s.o.) doch wohl im Grabe umgedreht haben!
Von den einst so zahlreichen Räuchereien blieb übrigens keine einzige erhalten, weshalb Sie bei einem Spaziergang durch die Stadt Ihre Aufmerksamkeit vielleicht lieber der Kunst widmen sollten. Neben diversen Bildhauerarbeiten an der neuen Promenade von Borby (Nordseite der Hafenbucht) sowie an der (östlichen) Strandpromenade, bietet sich z.B. für Interessierte direkt am Strand nahe der Stadthalle die Galerie Nemo für einen Besuch an, die in einem ehemaligen Bootshaus in wechselnden Ausstellungen zeitgenössische Werke präsentiert – www.gonemo.com.
Wenn Sie an einem ersten Sonntag im Monat in der Stadt weilen, schauen Sie vielleicht lieber bei der Frühstücksbühne von Marianne Tralau – www.m-tralau.de – in der Sankt-Nicolai-Straße 7 vorbei. Unter der gleichen Anschrift finden Sie auch HofART Eckernförde, eine Galerie unter freiem Himmel von Markus Feuerstack – www.facebook.com/hofarteck. Und daß man es mit der Kunst in Eckernförde ernst meint, erkennt man auch daran, daß im Künstlerhaus otte 1 alljährlich zwei 6-Monats-, drei 4-Monats und vier 3-Monatsstipendiaten unterkommen können – www.otte1.org.
Wenn es Ihre Zeit erlaubt, schauen Sie doch auch noch bei meinem Bruder in der Langebrückstraße 22-24 vorbei und bestellen Sie ihm einen schönen Gruß. So es Ihnen gefällt, verwöhnt er Sie gern mit einem seiner erlesenen Weine. Falls Sie zu den Rauchern zählen, versorgt er Sie auch gern mit exquisiten Tabakwaren. Und wenn Sie auf der Suche nach einem zeitgemäßen Fahrrad sind, kann er auch weiterhelfen; denn dort ist R3 beheimatet.
Eckernförde Touristik und Marketing GmbH,
Am Exer 1, 24340 Eckernförde,
Fon 04351 / 71790, Fax 04351 / 6282,
E-Mail info@ostseebad-eckernfoerde.de,
Internet www.ostseebad-eckernfoerde.de.
Kaffeehaus & Konditorei Heldt: Wir bieten Ihnen gepflegte Kaffeehaus-Atmosphäre in gemütlichen Räumen mit nostalgischem Ambiente. Lassen Sie sich verzaubern und genießen Sie meisterhafte, handgefertigte Kreationen aus eigener Konditorei und Confiserie. Die Spezialität unseres Hauses: Königsberger Marzipan.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Katharina & Armin Heldt
Café Heldt,
St.-Nicolai-Straße 1, 24340 Eckernförde,
Fon 04351 / 2731, Fax 04351 / 5107,
Internet www.cafeheldt.de.
Restaurant Antalya: Gönnen Sie sich das Flair der türkischen Riviera, genießen Sie typisch türkische Küche in unserem familiengeführten Restaurant. Vor allem für Gesellschaften und kleine Gruppen empfehlen wir den separaten "Shark" (gesprochen Schark: Ecke), ein Raum, wie er als Speisezimmer zu Zeiten der Sultane bei den Herrschaften üblich war.
Restaurant Antalya,
Frau-Clara-Straße 7, 24340 Eckernförde,
Fon 04351 / 2001,
Internet www.antalya-restaurant.de.
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Vom Eckernförder Hafen führt die Route zunächst zum Windebyer Noor, das einst das Ende der Eckernförder Bucht bildete, später aber durch Verlandung abgehängt wurde. Der dortige Wanderweg verläuft auf der ehemaligen Kreisbahntrasse, die hier von 1904 bis 1954 verkehrte. Später steigt der Weg ganz allmählich an, und Sie stoßen auf einen Betonspurplattenweg, der rechts nach Kochendorf Siedlung leitet. Nach der Häuseransammlung rollen die Räder erneut auf schmalen Betonplatten und sodann für einige hundert Meter auf einem Sandweg, der einem nach längerer Trockenheit ganz schön zu schaffen macht. Um Ihre Kondition zu testen, schließt sich wieder ein Weg mit schmalen Betonplatten an, der auch noch bis zu den ersten Häusern von Osterby ansteigt. Puuh!
Im Dorf sausen die Räder bergab, doch sollten Sie das Tempo drosseln; denn es geht links in die Schulstraße und so zur Querung der Landesstraße L 265. Hernach bleibt die Landschaft sanftwellig, doch können Sie auf dem meist guten Asphaltbelag zügig radeln. Vorbei an verschiedenen Gehöften führt die Route zur Kreisstraße K 51, deren Geh- und Radweg Sie links nach Groß Wittensee folgen, so daß Sie alsbald die Ortsumfahrung der Bundesstraße B 203 queren und kurz darauf rechts in die Mühlenstraße abzweigen, um durch den Ort zu fahren.
Mittels der Dorfstraße versetzen Sie links und rechts, um sodann auf der Habyer Straße am Wittensee entlangzufahren. Der See ist ein Erbe der Eiszeit, fast 10 km² groß und bis zu 20,5 m tief. Motorboote und dergleichen stören die Idylle nicht, so daß sich der eine oder andere durchaus verleitet sehen könnte, an einer der angenehm schlicht gehaltenen Badestellen ins kühle Naß zu steigen. Viel Vergnügen!
Bevor der Verkehr auf der Kreisstraße K 78 lästig fallen könnte, zweigt die Tagestour auch schon rechts in den Schlaukweg ab und führt vorbei an diversen Ferienhäusern zu dem Teil des Wegs, der naturbelassen ist. Je nach Witterung kann dieses Stück etwas lästig, weil pfützenreich sein. Daran schließt sich ein Wanderweg an, der zu einem Betonspurplattenweg leitet, auf dem Sie nach Haby pedalieren.
Dort verläuft die Tagestour ein kurzes Stück auf der Landesstraße L 42, bevor es links auf den asphaltierten Kampenredder geht, der schnurstracks zu einem kleinen Wald leitet. Damit rollen die Räder zur Abwechslung auf einem schmalen Schotterweg bis fast zum Holtsee im gleichnamigen Ort. Der Name wird so manchem auch wegen der hier ansässigen Käserei bekannt sein, und wenn Ihnen nun das Wasser im Mund zusammenläuft, machen Sie doch einen kleinen Abstecher zur Käsekiste in der Dorfstraße, wo mo-fr 9-18 h & sa 8-12 h nicht nur die hauseigenen Produkte gekauft werden können, sondern auch belegte Brötchen und Getränke.
Sanftwellig geht es weiter, zunächst auf der Kreisstraße K 14, dann einer Nebenstraße nach Bornstein, wo der Landgasthof Arp zu einer Rast einlädt.
Landgasthof Arp: Mitten auf dem Lande, wo die Welt noch in Ordnung ist und die Uhren ein bisschen langsamer ticken, da ist der Landgasthof Arp. Schon von außen lädt der Gasthof ein, und innen fühlt man sich gleich ganz zuhaus‘! Öffnungszeiten: mi-sa ab 17 h, so ab 11 h. Um Reservierung wird gebeten.
Landgasthof Arp,
Mühlenberg 1, 24214 Neudorf-Bornstein,
Fon 04346 / 8791,
E-Mail info@landgasthof-arp.de,
Internet www.landgasthof-arp.de.
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Von Bornstein radeln Sie auf gutem Asphalt flott nach Neudorf, wo die vielbefahrene Bundesstraße B 76 unterquert wird. Hernach geht es weiter auf kaum befahrenen Fahrwegen zur Landestraße L 285 und auf deren Radweg links nach Schnellmark, wo die Route noch vor dem ersten Haus rechts in den Wald abzweigt, sich aber zuvor ein Stopp im Ort anbietet, um bei der Destillerie Altenhof vorbeizuschauen oder nur wenige Meter weiter nachzusehen, wie weit die Gemeinde mit dem Dörpsbackhus ist, das sie gern in einer 200 Jahre alten, reetgedeckten Kate einrichten möchte.
Die Tagestour aber führt wie gesagt schon vor dem Ort in den Wald und dort bis nah an den Strand der Eckernförder Bucht. Danach geht es zurück zur Bundesstraße B 76, aber nur wenige Meter davor auf eine breite Asphaltbahn mit ein paar schönen Wellen durch den Wald. Schließlich bleibt Ihnen der Kfz-Verkehr auf der Bundesstraße aber doch nicht erspart, und Sie müssen für gut 2 km auf deren Geh- und Radweg radeln. Zum Ausgleich haben Sie aber immer wieder schöne Ausblicke auf die Bucht und auf Eckernförde, wo die Tour an der Hafenpromenade endet.
Allzeit gute Fahrt!
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Café Heldt Eckernförde
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Restaurant Antalya Eckernförde
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Landgasthof Arp Bornstein
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