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SHH Tagestour 3
Kappeln - Ellenberg - Olpenitz - Weidefelder Strand - Schönhagen - Karlberg - Schuby - Damp - Fischleger - Schwastrum - Vogelsang-Grünholz - Arnis - Kappeln (41 km)
Start und Ziel: |
Hafenpromenade in Kappeln. |
Strecke: |
41 km lang, weitgehend flach, nur wenige Steigungen, überwiegend asphaltiert, aber auch längere Abschnitte auf Schotter- und Betonspurplattenwegen. |
Downloads: |
kml-Datei |
für Google Earth |
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gpx-Datei |
für GPS-Geräte/Kartenprogramme |
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ovl-Datei |
für die TOP 50 (topografische Karte 1:50.000) |
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auf der Basis der TOP 200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:100.000 |
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pdf-Datei |
mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie. |
Die Tagestour 3, die Sie als geführte Tour auch bei unserem Partner R3 buchen können, beginnt und endet an der Hafenpromenade in Kappeln – in Sichtweite der sehenswerten Innenstadt, so daß sich für Ortsfremde vor oder nach der Tour ein Stadtrundgang anbietet.
Kappeln, 10 m ü.N.N., 9.700 Einw., wurde 1357 erstmals urkundlich erwähnt, doch lassen Funde darauf schließen, daß der Ort erheblich älter ist – in Anbetracht des vor Stürmen geschützten Hafens durchaus plausibel. Da Angeln und die Halbinsel Schwansen in Kappeln einander sehr nahe rücken, wurde schon früh ein Fährbetrieb aufgenommen – vgl. z.B. den Straßennamen „Fährberg“. Infolge der Zunahme des Verkehrs wurde 1867 die erste Brücke gebaut – übrigens als Pontonbrücke, also Schwimmbrücke. 1927 wurde diese durch eine Drehbrücke und diese wiederum 2002 durch die heutige Klappbrücke ersetzt (Foto: Clemensfranz).
Wenn Sie zu denen zählen, die auf der Brücke warten müssen, weil gerade ein paar Schiffe durch die schmale Förde fahren – die Schlei ist nämlich kein Fluß, sondern eine sehr langgestreckte, schmale Ostseebucht –, sollten Sie nicht nur die Schiffe bestaunen, sondern auch mal einen Blick auf die nördliche Seite der Brücke werfen. Denn die vielen Pfähle dort, die die Möwen so gern als Rastplatz nutzen, gehören zum letzten funktionstüchtigen Heringszaun Europas. Ab dem 15. Jh. war diese Fangmethode an der unteren Schlei weit verbreitet, geriet aber später wegen des nachlassenden Fischreichtums in Vergessenheit. 1978 wurde die hiesige Anlage instandgesetzt und fängt nun wieder Heringe.
Wenn Sie auf der Brücke stehen und zur Stadt hinüberschauen, können Sie die zweite Attraktion von Kappeln nicht übersehen. Die Holländer-Windmühle Amanda gilt als die größte ihrer Art in Schleswig-Holstein und beherbergt sowohl die Tourist-Information als auch das Standesamt – schließlich muß man sich nicht unbedingt in einer muffigen Amtsstube das Jawort geben, damit es der Staat anerkennt.
Zum Flanieren bietet sich die neu gestaltete Promenade am Hafen an, wo im so genannten Gastliegerhafen bis zu 35 Sportboote festmachen und sich die Segler Ihrer nicht erwehren können, wenn Sie mal neugierig schauen wollen, wie es denen so ergeht, da ein 160 m langer Laufsteg direkt an den Booten entlang führt. Wenn Sie darob auf den Geschmack gekommen sein sollten, sprich gern noch mehr über Segelschiffe in Erfahrung bringen möchten, sind Sie in Kappeln genau richtig; denn unweit südlich der Klappbrücke ist der Museumshafen zu finden, wo 15 große und kleine einstige Fracht- und Fischereisegler ihren Liegeplatz haben. Während mancherorts die Skipper lieber unter sich bleiben, stört es hier nicht, wenn die Besucher zuschauen, wie mal wieder das Tauwerk in Ordnung gebracht, ein Mast repariert, ein Segel geflickt oder schlicht das Deck geschrubbt wird. Wer den Seglern bei der Arbeit aber nicht nur zuschaut, sondern sie mit Fragen löchert, darf sich nicht wundern, wenn bei den Antworten etwas Seemannsgarn dabei ist – das muß so sein.
Sie haben noch immer nicht genug von Segelschiffen? Dann nutzen Sie doch die Möglichkeit, in Kappeln kostenlos per WLAN surfen zu können (womit die Stadt anderen seit Jahren (!) um Längen voraus ist), und schauen Sie doch mal auf der Website des in Bau befindlichen Port Olpenitz vorbei. An der Stelle des einstigen, 170 ha großen Marinehafens gut 5 km östlich der Stadt soll eine Feriensiedlung mit über 1.000 Immobilien entstehen, alle mit einem eigenen Bootsliegeplatz – entweder direkt am Haus oder 'nur' im Yachthafen. Hotels, Restaurants und Shops dürfen natürlich nicht fehlen. Der erste Spatenstich war im Oktober 2008, die Fertigstellung war für 2012 vorgesehen, allerdings klappte es mit der Vermarktung nicht so recht, und der Projektentwickler ging pleite. Inzwischen bemüht sich der Insolvenzverwalter um einen Verkauf in für Investoren verdaubaren Häppchen, könnte also doch noch etwas werden mit der Konversion.
Sie möchten lieber an Land bleiben, ob nun virtuell oder real - egal -, und sich trotzdem nicht langweilen? Kein Problem, auch Ihnen kann geholfen werden. Vielleicht mögen Sie auf den Spuren des 'Landarztes' wandeln, einer ZDF-Serie, die in Kappeln und Umgebung gedreht wurde – und wird. Interessenten erhalten bei der Tourist-Information ein Infoblatt mit Drehorten und Motiven. Wer vorab mehr über meinen Namensvetter Hinnerk Hinnerksen, den Kräuterdoktor und Gegenpol zum Landarzt in der Serie, in Erfahrung bringen möchte, genauer den Schauspieler Gerhard Olschewski, liest den entsprechenden Beitrag von David Denk in der TAZ -> Mann ohne Ende.Und wenn Sie an einem Sonn- oder Feiertag der Stadt weilen, bietet sich zudem eine Fahrt mit der Angelner Dampfeisenbahn von Kappeln nach Süderbrarup und zurück an. Der Betreiberverein hält vorwiegend skandinavische Dampf- und Dieselloks sowie Waggons in Schuß, z.B. die schicke Lok rechts (Foto: Tenderlok).
Tourist-Information,
Mühle Amanda, Schleswiger Straße 1, 24376 Kappeln,
Fon 04642 / 4027, Fax 04642 / 5441,
E-Mail kappeln@ostseefjordschlei.de,
Internet www.kappeln.de.
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Von Kappeln führt diese Tagestour zunächst über Ellenberg nach Olpenitz, bevor es nach einem Versatz gen Süden direkt zum Deich und damit den Weidefelder Strand geht (Foto: Darkone). Je nach Witterung ist dort mal gar nichts und mal der Teufel los, also bitte nicht wundern. Ganz nah der Küste radeln Sie im Anschluß nach Schönhagen, wo die Route landeinwärts leitet, da an der Küste der Weg später sehr sandig wird und stellenweise kaum mit einem Fahrrad passierbar ist. Somit gelangen Sie über Karlberg und Schuby nach Damp.
Das Ostseebad Damp wurde von 1969 bis 1973 errichtet und zunächst unter dem seinerzeit futuristischen Namen Damp 2000 vermarktet. Bereits während des Baus wurde das Konzept einer rein touristischen Nutzung aufgegeben und mit Kliniken, später auch Lehrstätten für bestimmte medizinische Berufe das Angebot erweitert. Über die Architektur und den Städtebau mag man streiten, aber anhand des passablen Zustands der gesamten Anlage sowie der hohen Besucherzahlen läßt sich erkennen, daß das Konzept aufgegangen ist.
Ostsee Resort Damp,
Seeuferweg 10, 24351 Ostseebad Damp,
Fon 04352 / 80666, Fax 04352 / 808921,
E-Mail ostsee-resort@damp.de,
Internet www.ostsee-resort-damp.de.
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Zur Abwechslung verläuft die Route für fast 1½ km wieder direkt hinter dem Deich auf einem noch passabel beradelbaren Schotterweg gen Süden, bevor Sie sich erneut landeinwärts wenden und über Schwastrum nach Vogelsang-Grünholz radeln. Durch Wald und Flur führt die Tour sodann auf wechselnden Belägen, die mal besser, mal weniger gut beradelbar sind, zum nebenstehenden Schloß Carlsburg, bevor Sie die Schlei erreichen, wo Sie mit der Fähre nach Arnis übersetzen.
Arnis, 2 m ü.N.N., 300 Einw., rühmt sich, sowohl von der Einwohnerzahl (283) als auch der Fläche (45 ha) her, die kleinste Stadt Deutschlands zu sein, und liegt recht malerisch auf einer Halbinsel in der Schlei. Die Stadt wurde im 17. Jh. gegründet und planmäßig erschlossen, indem die meisten Grundstücke mit der Schmalseite an die Lange Straße (Foto: Clemensfranz) grenzen und sich in der Tiefe bis zum Noor bzw. der Schlei erstrecken. Die Gründung verursachte übrigens unfreiwillig ein gewisser Detlef von Rumohr (1634-78), der von den Menschen, die auf seinem Gut Roest lebten, den (üblichen) Huldigungseid verlangte, was aber 64 Familien ablehnten. Stattdessen wandten Sie sich an den Landesherrn Herzog Christian Albrecht zu Schleswig-Holstein-Gottorf und hatten Glück, denn dieser wies ihnen die kleine Halbinsel zu. Wie hieß es in den 80ern? Frech kommt weiter!
Stadt Arnis,
Lange Straße 17, 24399 Arnis,
Fon 04642 / 1559,
E-Mail stadt@arnis.de,
Internet www.stadt-arnis.de.
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Parallel zur Schlei geht es zurück nach Kappeln, wo die Tour am Hafen endet.
Allzeit gute Fahrt!
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